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MT kann im Schwabenland nichts ausrichten

michael-allendorf140323Göppingen/Melsungen. Die MT Melsungen verlor beim Tabellenzwölften Frisch Auf Göppingen nach einer 14:13-Halbzeitführung mit 26:29. In der zweiten Halbzeit entwickelte sich vor rund 5.000 Zuschauern in der Göppinger EWS Arena über weite Strecken ein enges Spiel, wobei sich die Hausherren dreieinhalb Minuten vor Schluss mit zwei Toren absetzen konnten. Knackpunkt zuvor war der gescheiterte Wurfversuch von MT-Linksaußen Allendorf und der folgende glückliche Treffer durch Göppingens Kreisläufer Pevnov, der im Nachwurf Keeper Appelgren überwand.  Beste MT-Schützen für Melsungen waren Allendorf (7/5 Tore,), Sellin, Fahlgren und Philipp Müller (jeweils 4 Tore), für Göppingen trafen Rnic, Kraus und Schiller jeweils sechs mal.

Besser aus den Startlöchern kamen die Gastgeber. Göppingen diktierte zunächst über 2:0 und 4:1 das Geschehen, ehe die MT – auch durch eine Steigerung in der Abwehr – über 6:3 und 7:5 (13. Min.) heranrückte. Nach knapp 15 Minuten dann der erste Gleichstand zum 7:7 durch Johannes Sellin. Und der Rechtsaußen setzte gleich nach und brachte seine Farben mit zwei weiteren Treffern in Folge mit 9:7 in Front.

Für Frisch Auf Interimstrainer Aleksandar Knezevic war diese Trendwende Anlass genug, die erste Auszeit des Spiels zu nehmen. Was für die Grünweißen zunächst keine Besserung brachte. Auf der anderen Seite war nach Wiederanpfiff MT-Keeper Mikael Appelgren gleich wieder auf dem Posten und parierte den Wurf von Nationalmannschafts-Rückkehrer Michael Kraus. Und weil im Gegenzug Fahlgren aus rund 14 Metern Torentfernung einen Traumpass an den völlig freistehenden Kreisläufer Felix Danner spielte und dieser dann souverän verwandelte, ging die MT erstmalig mit drei Toren nach vorne (7:10, 19. Min.).

Das hätte Melsungen eigentlich mehr Sicherheit geben können, tat es aber nicht. Denn Göppingen nutzte zwei Unaufmerksamkeiten in der Abwehr der Gäste und kam über Lobedank aus dem Rückraum und Schiller über Linksaußen auf 9:10 heran. Wie gut aus MT-Sicht, dass dann Jonathan Stenbäcken zweimal sich ein Herz fasste und  dazwischen Momir Rnic, der künftige Melsunger, nur den Pfosten traf. Damit stand es nach knapp 23 Minuten 9:12. Lobedank verkürzte zwar im Folgeangriff auf 10:12, das aber wiederum postwendend von der MT gekontert wurde: Der frisch für Danner hereingekommene Mansson, mustergültig von Michael Müller bedient, verwandelte seinen ersten Ballkontakt sicher zum 10:13. Die Abfolge der beiden letzten Angriffe wiederholte sich dann. Wieder war es Lobedank, der – diesmal mit etwas Glück – Appelgren überwand und wieder war es Müller, der Mansson freispielte. Diesmal aber wurde der Kreisläufer siebenmeterreif gefoult, den Strafwurf nutzte Allendorf zum 11:14 ( 26.).

Dass die MT diesen Vorsprung bis zur Halbzeit nicht weiter ausbauen konnte, lag vor allem an der zunehmenden Negativquote im Angriff. Von vergebenen klaren Einwurfmöglichkeiten, über technische Fehler mit postwendenden Ballverlusten bis hin zum misslungenen Kempa-Anspiel reichte die Palette. Umso wichtiger war es, dass wenigstens Appelgren den Überblick behielt. Der Keeper vereitelte die Versuche von Kneule und zweimal Schiller und sorgte mit seinen Reflexen dafür, dass seine Mannschaft wenigstens mit einer Ein-Tore-Führung in die Pause gehen konnte.

Göppingen musste gespürt haben “heute geht was” und begann den zweiten Durchgang entsprechend. Zunächst mit einem von Rnic verwandelten Strafwurf und dann mit Glück, als nämlich ein gescheitertes Rückhand-Anspiel von Kraus im Melsunger Tor landete. Göppingen führte mit 15:14 (32.)! Der enge Spielstand sollte auch in den folgenden knapp 11 Minuten Bestand haben. Erst als Rnic mit seinem dritten Siebenmeter – in diesem Fall ein Heber gegen den für Appelgren eingewechselten Räbiger – die Grünweißen mit 20:18 nach vorn brachte und Schiller nach einem Fehlwurf von Schröder das 21:18 markierte, schien das Spiel zugunsten der Hausherren zu kippen.

Das zu verhindern versuchte MT-Trainer Roth mit einer Auszeit und mit Umbesetzungen der Rückraumachse. Wo zuletzt Stenbäcken, Fahlgren und Schröder gespielt hatten, standen nun die beiden Müllers und Vuckovic auf der Platte. Und das sollte sich lohnen. Denn vor allem Vuckovic mit guten Vorarbeiten und Philipp Müller mit drei Toren sorgten dafür, dass die Nordhessen nach 52 gespielten Minuten beim 23:23 wieder mit dem Gastgeber gleichauf waren.

Dann bekam Vuckovic ein Stürmerfoul attestiert – eine Schiedsrichterentscheidung, die Reporter Jans Nähler von Radio HNA mit “nie und nimmer” kommentierte – und Göppingen im Gegenzug durch Schiller das 24:23 ermöglichte. Es wurde hektischer in der EWS-Arena. Philipp Müller wurde von Lobedank von den Beinen geholt, was mit einer Zeitstrafe gegen den Sünder und Strafwurf für die MT geahndet wurde. Allendorf drosch von der Siebenmeterlinie das Leder unhaltbar rechts oben in den Winkel – 24:24 (55.) – alles war wieder offen. Göppingen nahm ein Timeout.

Damit hatte Trainer Knezevic offenbar genau das Richtige getan. Denn anschließend gelangen seinen Schützlingen drei weitere Treffer, der von Pevnov zum vorentscheidenden 26:24 (57.) allerdings mit Glück. Denn zuvor hatte Appelgren glänzend gegen Kraus pariert, aber den Nachwurf vom Kreis nicht mehr zu fassen bekommen. Auf der anderen Seite schien den MT-Schützen das Pech förmlich an den Händen zu kleben. Ob bei Allendorfs Versuch frei von Linksaußen, oder bei Sellins Versuch aussichtsreich von der anderen Seite, in beiden Fällen war bei Marinovic Endstation. Göppingen nahm dann, zweieinhalb Minuten vor Schluss, sogar noch ein weiteres Timeout.

Danach ging MT in die Offensive. Allendorf versuchte als vorgezogener Abwehrspieler die Göppinger Angreifer zu Fehlern zu verleiten, aber die Zeit lief den Gästen einfach davon. Spätestens als Abwehrchef Kubes kurz darauf wegen eines vermeintlich groben Fouls den Roten Karton unter die Nase gehalten bekam und somit die MT in der Schlussphase in Unterzahl geriet, mussten die Hoffnungen auf eine Trendwende begraben werden. Mit seinem sechsten und letzten Treffer, den Kraus 110 Sekunden vor dem Abpfiff als Gewaltwurf zum 27:24 hineinwuchtete, war den Göppingern der Erfolg nicht mehr zu nehmen. (Bernd Kaiser)

Michael Roth: Unsere Mannschaft hat kämpferisch alles gegeben, aber insgesamt zu viele Chancen nicht nutzen können. In der ersten Halbzeit hätten wir unsere 14:11-Führung weiter ausbauen müssen. Aber dann kam Marinovic ins Tor und den haben wir gleich richtig warmgeschossen. Ein Vorsprung mit vier, fünf Toren zur Pause wäre möglich gewesen. Dann wäre das Spiel vielleicht anders ausgegangen. In der zweiten Halbzeit stand es bis zur 42. Minute unentschieden, wir haben kurzzeitig den Faden verloren und Göppingen konnte sich mit zwei Toren absetzen. Dennoch haben wir uns wieder zurückgekämpft und das Spiel durch die Hereinnahme von Philipp Müller und Nenad Vuckovic fast wieder gedreht. Wir hatten sogar Chancen, es zu unseren Gunsten zu entscheiden, haben aber dann auch wieder einige freie Bälle vergeben. Die entscheidenden Momente waren heute einfach nicht auf unserer Seite. Wobei man die Leistung Göppingens anerkennen muss. Die Mannschaft gehört nicht auf diesen Tabellenplatz und hat dies heute in ihrer Hölle Süd auch gezeigt. Wir selber werden unser Spiel analysieren, um es dann nächste Woche zuhause gegen Eisenach besser zu machen.

Statistik

Frisch Auf Göppingen: Prost (5 Paraden) / Marinovic (10 P.) – Kraus (6), Kneule, Oprea (1), Schöne (3), Späth, Beljanski, Lobedank (4), Pevnov (1), Fontaine (2), Rnic (6/3), Schiller (6) – Trainer: Knezevic.

MT Melsungen: Appelgren (14 Paraden), Räbiger (bei einem Siebenmeter, 0 P.) – Stenbäcken (2), Mansson (1), Sellin (4), Kubes, Fahlgren (4), Schröder, Hildebrand, Danner (2), P. Müller (4), Zufelde, Allendorf (7/5), Vuckovic, M. Müller (2) – Trainer: Roth.

SR: Colin Hartmann (Barleben) / Stefan Schneider (Magdeburg).

Zeitstrafen: 5 – 3 (2x Schöne, 2x Späth, Lobedank – Schröder, 2x Danner); Disqualifikation Kubes (57:33 Min.).

Siebenmeter: 3/4 – 5/7 (Rnic scheitert an Appelgren, 52. Min. – Sellin scheitert an Prost, 3. Min.; Allendorf scheitert an Marinovic, 60. Min.).

Zuschauer: 5.000, EWS-Arena, Göppingen

Spielfilm: 1:0 (3.), 3:0 (6.), 5:3 (9.), 7:5 (12.), 7:7 (15.), 7:9 (18.), 9:11 (21.), 10:13 (24.), 11:14 (27.), 13:14 (HZ), 16:15 (33.), 16:15 (36.), 17:17 (39.), 19:18 (42.), 21:18 (45.), 22:20 (48.), 23:22 (51.), 23:23 (54.), 24:23 (54.), 26:24 (57.), 27:24 (58.), 29:26 (Ende).



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