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Leitstellen wollen auch ärztlichen Bereitschaftsdienst koordinieren

Schwalm-Eder. Vize-Landrat Winfried Becker teilt mit, dass in Anknüpfung an die öffentlich geführte Debatte über die Reform des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes der Hessische Landkreistag sein Angebot, künftig auch den Ärztlichen Bereitschaftsdienst über die Rettungsdienstleitstellen der Landkreise zu koordinieren, gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen und dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration erneuert habe. Im Einvernehmen mit dem Präsident des Hessischen Landkreistages, Landrat Erich Pipa (Main-Kinzig-Kreis), begründet Becker diese Auffassung der hessischen Landkreise: „Die Zentralen Leitstellen der Landkreise und kreisfreien Städte koordinieren seit Jahren erfolgreich die Einsätze im Rettungsdienst und im Brand- und Katastrophenschutz. Eine moderne Infrastruktur, bestens geschultes Fachpersonal und umfangreiche Ortskenntnisse sorgen dafür, dass die Menschen vor Ort schnell und gezielt Hilfe bekommen. Diese Leistung könnte durch das zusätzliche Disponieren des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes – wie dies modellhaft und erfolgreich beispielsweise schon im Lahn-Dill-Kreis und im Landkreis Bergstraße erprobt ist – weiter optimiert werden. Die Entscheidung über die Zuweisung zum Rettungsdienst (Notarzt) oder zum Ärztlichen Bereitschaftsdienst (Hausarzt) kann – so aus einer Hand erfolgen.“

Damit würden Synergieeffekte erzielt, bei Bedarf kann schneller ein Notarzt zum Patienten geschickt werden, Fehleinsätze werden reduziert und finanzielle Einsparungen im Rettungsdienst und im Ärztlichen Bereitschaftsdienst sind möglich. Das von der Kassenärztlichen Vereinigung bislang bevorzugte System, das den Ärztlichen Bereitschaftsdienst über zwei eigene Zentralen für Hessen steuern soll, lässt die sich bietenden Chancen für das hessische Gesundheitssystem weitgehend ungenutzt und birgt die Gefahr großer Bürger- und Patientenferne.

Der Hessische Landkreistag hat daher der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen und Herrn Staatsminister Grüttner erneut signalisiert, dass die Leitstellen der Landkreise in kurzer Zeit in der Lage sind, auch den Ärztlichen Bereitschaftsdienst zu disponieren. Die Landkreise hoffen, dass nun die Kassenärztliche Vereinigung und die Landesregierung bereit sind, den von den Landkreisen vorgeschlagenen Weg mitzugehen.

„Unser Vorschlag ist bürgernah, ermöglicht schnelle und professionelle Hilfe und spart Kosten“, so Becker abschließend. (red)



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Ein Kommentar zu “Leitstellen wollen auch ärztlichen Bereitschaftsdienst koordinieren”

  1. Schwälmer

    Das ist ein sehr guter Vorschlag! Wer das hochqualifizierte Personal in der Rettungsdienst-Leitstelle des Schwalm-Eder-Kreises in Homberg kennt und dann schon einmal mit der Zentrale der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), die derzeit im Schwalm-Eder-Kreis den ärztlichen Bereitschaftsdienst „organisiert“, der weiß, dass es hier unbedingt zu einer Änderung kommen muss. Die Leute in der Zentrale der KV haben, wenn überhaupt, so gute wie keine Ortskenntnis, Heimatkunde ist ihnen auch ein Fremdwort wohl schon in der Schule gewesen und sie haben keinen vollständigen Überblick über die 27 Städte und Gemeinde im Schwalm-Eder-Kreis. … Bei einem Notfall Mitte 2014 war es nicht möglich, von der Zentrale der KV einen ärztlichen Bereitschaftsdienst im südlichen Schwalm-Eder-Kreis zu erfahren. Schwalmstadt war bei denen gänzlich ein „weißer Fleck“, blieb es auch trotz Hinweis auf die Klinik in Schwalmstadt, und man wurde auf eine Kasseler Klinik verwiesen. … Aufgrund hartnäckigen Nachfragens bat die Mitarbeiterin darum, sich erkundigen zu wollen und dann zurückrufen zu dürfen. Der Anruf kam tatsächlich … und man solle sich an eine Klinik in Marburg-Wehrda wenden. Dort wäre der nächste ärztliche Bereitschaftsdienst. … Weitere eigene Recherche brachte dann das Ergebnis, dass an besagtem Sonntag in Schwalmstadt-Treysa Dr. Karcher Bereitschaftsdienst hatte. Den hatte man bei der Zentrale der KV nicht „auf dem Schirm“ – obwohl der Arzt ja nicht ganz so neu in Treysa ist. …

    Es wird Zeit, dass diesem unfähigen Zentralismus bei der KV ein Ende bereitet wird – es könnte schließlich auch um Menschenleben gehen. Herr Becker, bleiben Sie „am Ball“ …


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