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34:27 – MT feiert glänzendes Europapokaldebüt

mt141002Kassel/Melsungen. Der erste Europacup-Auftritt der MT Melsungen geriet zu einer souveränen Angelegenheit. Vollkommen verdient, auch in dieser Höhe, gewann der Europapokal-Neuling gegen den französischen Vertreter FENIX Toulouse mit 34:27 (17:14). Damit geht es in zweieinhalb Wochen mit einem komfortablen, aber nicht alles entscheidenden Vorsprung zum Rückspiel ins Nachbarland. Nur einmal, beim 0:1, lag die Mannschaft von Trainer Michael Roth hinten. Lange Zeit sahen die 2.504 Zuschauer in der Kasseler Rothenbach-Halle eine Begegnung, in der Melsungen durch eigene Unzulänglichkeiten im Angriff eine frühzeitige Entscheidung verpasste. Erst Mitte der zweiten Hälfte vergrößerte sich der Abstand. Michael Allendorf (8/2 Tore) und Philipp Müller (7) waren die erfolgreichsten Melsunger, bei Toulouse trug sich Jérôme Fernandez ebenfalls achtmal in die Torschützenliste ein.

Die Partie begann gut für die MT, gleich mit einem Ballgewinn der Abwehr und einer Parade von Mikael Appelgren. ohne Effekt allerdings, weil vorn Johannes Sellin an  Cyril Dumoulin scheiterte und Philipp Müller das Leder an die Unterkante der Latte jagte. So kamen doch die Franzosen durch Linksaußen Nemanja Ilic zum ersten Treffer. Dem National-Kreisläufer Felix Danner jedoch darauf auch den ersten Europapokaltreffer Melsungens zum Ausgleich folgen ließ. Es war der Auftakt zu drei ganz starken MT-Minuten, in denen Michael Allendorf, Johannes Sellin per Tempogegenstoß sowie Philipp Müller auf 4:1 stellten und FENIX-Trainer Toni Garcia schon nach knapp mehr als sechs Minuten zur ersten Auszeit zwangen.

Die Unterbrechung tat den Gästen gut. Zweimal Jérôme Fernandez sowie Valentin Porte glichen umgehend wieder aus und fanden auch insgesamt besser ins Spiel. Vor allem Fernandez ließ seine Weltklasse ein ums andere Mal aufblitzen und warf all seine internationale Erfahrung in die Waagschale. Trotzdem erspielten sich die MT wieder Vorteile. Selbst die ersten Unterzahlminuten nach Hinausstellungen gegen Nenad Vuckovic und anschließend Philipp Müller entschieden die Rot-Weißen eindeutig für sich und holten sich eine 11:8-Führung (18.).

Dass FENIX dranbleiben konnte lag vor zwar auch an der zum Teil mangelhaften Chancenverwertung und einigen guten Paraden des eingewechselten Wesley Pardin, hatte seinen Hauptgrund jedoch in den beiden Rückraum-Halbspielern der Franzosen. Jérôme Fernandez und Valentin Porte erzielten bis zum 13:10 zusammen neun Tore. Überhaupt nicht zum Zuge kam Kreisläufer Miha Zvizej, der vom Melsunger Innenblock vollkommen abgemeldet wurde. Erst riegelten Felix Danner und Philipp Müller die Mitte zuverlässig ab, dann auch Momir Rnic und Malte Schröder. Als die Gäste zum Ende des ersten Durchganges stärker aufkamen und drauf und dran waren, sogar noch den Anschluss zu packen, lief Johannes Sellin nach einem Ballgewinn erfolgreich den letzten Tempogegenstoß und brachte damit doch noch die Drei-Tore-Führung in die Kabine.

Mit Per Sandström zwischen den Pfosten eröffnete Melsungen den zweiten Durchgang. Und war nach wenigen Sekunden sogar in Überzahl, weil Cyril Morency auf die Bank musste. Das nutzte Michael Allendorf, der auch kurze Zeit später bei eigener Unterzahl, Morency war zurück und dafür Danner runter, zum 19:15 traf. Zwischenzeitlich war wieder Fernandez dran, der mit einem Doppelschlag auf 19:17 verkürzte. Doch die MT ließ sich davon nicht aus dem Tritt bringen und hatte den alten Abstand beim 21:17 durch Allendorf’s Siebenmeter schnell wieder hergestellt (39.).

Von da an ging es erst einmal im Wechsel voran. Trafen die einem zogen die anderen nach. Erst Momir Rnic’s Doppelschlag zum 27:22 (47.) durchbrach diese Serie. Doch wer dachte, dass die Gäste nun nachlassen würden, sah sich schnell getäuscht. Einen Innenpfostentreffer von Allendorf sowie eine Parade des zurückgewechselten Dumoulin im französischen Tor nutzten die Gäste, um auf 28:25 zu verkürzen. Was MT-Trainer Michael Roth überhaupt nicht schmeckte; er bat zur Auszeit (52.).

Die Verschnaufpause tat den Nordhessen sichtbar gut. Sie kamen noch einmal konzentriert zurück und hatten fortan in Mikael Appelgren und Momir Rnic ihre herausragenden Kräfte. Der Schwede parierte was nur ging, der Serbe glänzte als Vorbereiter und Vollstrecker. Erst nach Rnic’s 32:25 und einer weiteren Auszeit der Gäste traf mit Nemanja Ilic nach sieben Minuten Flaute wieder ein Franzose. Das allerdings schon unter Standing Ovations der begeisterten Fans auf den Rängen, die mit der europäischen Premierenvorstellung ihres Teams vollauf zufrieden waren. Den Schlusspunkt unter den gelungenen Europacup-Auftakt der MT Melsungen setzte Michael Müller mit einem fulminanten Rückraumkracher Sekunden vor dem Abpfiff zum 34:27-Endstand. Der für das Rückspiel am 19. Oktober in Toulouse alle Möglichkeiten auf ein Weiterkommen lässt. (Bernd Kaiser)

Stimmen zum Spiel

Michael Roth: Wir haben einen besonderen Abend erlebt: das erste internationale Spiel der MT Melsungen. Es war bei uns viel Aufregung und Nervosität dabei. Aber was die Mannschaft gezeigt hat war mit das Beste, was wir diese Saison bisher gesehen haben. Wir haben sehr geduldig gespielt, hatten aber doch einige Probleme, weil Toulouse stärker war als erwartet. Mit dem Vorsprung müssen wir zufrieden sein. Nun geht es weiter mit der Bundesliga. In Gedanken bin ich schon wieder in Hamburg, wo wir am Wochenende antreten müssen.

Toni Garcia: Leider hat unsere Abwehr heute nicht so gut gespielt, wie es auf diesem hohen Niveau im Europacup eigentlich notwendig ist. Die 34 Gegentore sind eine Menge. Aber wir wussten vorher dass Melsungen stark im Angriff ist.

Nenad Vuckovic: Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung. Nach dem Wetzlar-Spiel, das nicht so gut war, haben wir sehr gut gearbeitet und heute Charakter gezeigt. Das war über 60 Minuten ein ganz konzentriertes Spiel. Aber es war erst eine Halbzeit. Wir müssen auch im Rückspiel in Toulouse alles geben.

Jérôme Fernandez: Wir haben gesehen, dass Melsungen in der Offensive wie auch in der Defensive ein sehr kompaktes Spiel geliefert hat. Sie haben unser Spiel mit dem Kreis, was eigentlich unser Plus ist, wirkungsvoll unterbunden. Wir konnten dagegen ihren sehr starken Angriff nicht stoppen.

Statistik

MT Melsungen: Appelgren (10 P. / 21 G.), Sandström (1 P. / 6 G.); Maric, Sellin (2), Fahlgren (2), Schröder (2), Forstbauer, Hildebrand, Danner (3), P. Müller (7), Boomhouwer, Rnic (6), Allendorf (8/2), Vuckovic, M. Müller (4)

FENIX Toulouse: Pardin (8 P. / 17 G.), Dumoulin (5 P. / 17 G.); Chelle (2), Gilbert (2), Fernandez (8/2), Pavade, Andjelkovic (3), Ilic (4), Morency, Zvizej (1), Calvel (3), Porte (4), Bonilauri, Osmajic

Schiedsrichter: Bojan Lah (Slowenien) / David Sok (Slowenien)
Spielaufsicht: Gerhard Reisinger (Österreich)

Zeitstrafen: 6 – 6 (Vuckovic 12:54, P. Müller 15:16, Danner 31:42 –  Zvizej 23:14, Morency 30:48, Andjelkovic 45:45)

Strafwürfe: 2/2 – 2/2

Zuschauer: 2.504 in der Rothenbach-Halle, Kassel



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