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19.000 Unterschriften gegen Maststall-Erweiterung

Vor der öffentlichen Sitzung  überreichten Barbara Düsterhöft und Horst Sandmüller von der BI dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Wolfgang Ziegler (SPD, Mitte), symbolisch die über 19.000 Unterschriften der Tierschützer. Foto: nhWabern-Zennern. Eine öffentliche Sitzung der Gemeindevertretung in der Mehrzweckhalle in Wabern befasste sich in dieser Woche mit der „Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für eine Anlage zur Haltung von Mastgeflügel“. CDU, FWG und FDP stimmten dafür, dass die Angelegenheit erneut in den Bau- und Planungsauschuss verwiesen wird. Damit steigen die Chancen, dass das Vorhaben eines ortsansässigen Mastbetriebes verwirklicht werden wird. Die bestehende Mastanlage mit einem Gebäude für 50.000 Tiere soll um das Dreifache erweitert werden. 150.000 Tiere sollen dann zukünftig jeweils innerhalb weniger Wochen zur Schlachtreife gemästet werden. Nach Ansicht von Andreas Grede, Sprecher der Bürgerinitiative Chattengau gegen Massentierhaltung, wird damit ein weiteres falsches Signal gesetzt in punkto industrieller Tierzucht in Nordhessen. Die Tierschützer setzen jedoch eigene Signale: Eine Online-Petition mit dem Titel „Stoppen Sie die Erweiterung der Mastanlage in Wabern-Zennern“ wurde am Dienstag, dem 11. November gestartet und fand innerhalb der ersten 24 Stunden über 15.000 Unterstützer! Am 13. November waren es bereits 19.000. Damit, so Grede, sei klar, dass die Wabener Gemeindevertreter Ihre Entscheidung in einem größeren regionalen Rahmen sehen müssten. Immer weniger Menschen seien bereit, die hohen Belastungen für Natur und Umwelt und Tierqualen stillschweigend hinzunehmen.

In Hessen gibt es (Stand November 2013) zirka 550.000 Mastplätze für Geflügel, die meisten davon in Nordhessen. Im benachbarten Niedersachen sind es 36,5 Millionen. „In Südniedersachsen geht in punkto Tiermast fast nichts mehr. Die Böden sind belastet, die Luft nicht minder. Nitrat in Gülle und Mist dringt ins Grundwasser ein, über das Mastfleisch gelangt Antibiotika in die Küchen und sorgt bei Menschen für Resistenzen mit unvorhersehbaren Folgen“, gibt die Bürgerinitiative Chattengau zu bedenken. Sie will deshalb gegen eine Entwicklung in Nordhessen angehen, der weiterhin auf Wachstum in der Fleischproduktion setzt. Allein aus Gründen des Tierschutzes sei dieser Trend völlig falsch.

Aber man setzt auch auf die Aufklärung der Verbraucher: Immer mehr Menschen würden diese Form der Tierhaltung ablehnen. Deshalb ruft die Bürgerinitiative weiterhin zum Widerstand gegen die Geflügelschlachthoferweiterung in Gudensberg auf. Hier zeige sich exemplarisch, dass eine Gemeinde auf Kosten der gesamten Region versuche, möglichst hohe Gewerbesteuern einzunehmen. Das Umland würde dafür mit immer neuen Mastanlagen belastet. Ob Gudensberg oder Wabern: Man fordere die Gemeindevertreter von Wabern dazu auf, über den Tellerrand zu schauen, den gesamten Chattengau im Blick zu behalten und gegen eine Erweiterung der Mastanlage zu stimmen. (red)

Aktuelle Infos auf www.facebook.com/bi.chattengau

Die Petition steht unter

https://www.change.org/p/stoppen-sie-die-erweiterung-der-mastanlage-in-wabern-zennern-von-50-000-auf-150-000-tiere?recruiter=143038320&utm_source=share_petition&utm_medium=email&utm_campaign=share_email_responsive



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Ein Kommentar zu “19.000 Unterschriften gegen Maststall-Erweiterung”

  1. Antonietta

    98% des Fleisches, das in Deutschland verzehrt wird, stammt aus der industriellen Massentierhaltung. Es stammt von Tieren, die ein kurzes erbärmliches Leben auf engstem Raum gefristet haben, ohne die Möglichkeit ihr arteigenes Verhalten auch nur annähernd auszuleben.


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