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Hessen stärkt Biodiversität im Staatswald

Hessen. „Bereits im Koalitionsvertrag der schwarz-grünen Landesregierung wurde vereinbart, dass die Kernflächen im Staatswald auf acht Prozent ausgeweitet werden sollen. Diese Vorgabe, die auch von den Umweltverbänden seit langem gefordert wurde, haben wir nun erfolgreich umgesetzt“, erklärte Umweltministerin Priska Hinz heute in Wiesbaden. Nach an naturschutzfachlichen Aspekten ausgerichteten Kriterien haben das Umweltministerium und der Landesbetrieb Hessen Forst rund 5.950 Hektar im Hessischen Staatswald ausgewählt und diese aus der Bewirtschaftung herausgenommen. Auf den Flächen sind somit lediglich forstliche Arbeiten im Rahmen der Verkehrssicherung und gegebenenfalls der Auszug von Nadelholz erlaubt.

An dem langwierigen Auswahlprozess haben auch die lokalen und Landesverbände von  Naturschutzverbänden mitgewirkt. „Alle Beteiligten haben konstruktiv Vorschläge erarbeitet, damit in den neuen Kernflächen die bestmöglichen Voraussetzungen für den Erhalt und den Schutz der Biodiversität im Wald gegeben sind. Dafür möchte ich allen meinen herzlichen Dank aussprechen“, betonte Hinz. In einem Erlass an den Landesbetrieb Hessen Forst hat Umweltministerin Hinz die Auswahl der 5.950 Hektar „Kernflächen Naturschutz“ im Hessischen Staatswald bestätigt.

Natur kann sich frei entfalten
Um die Lebensbedingungen speziell der an Alt- und Totholz gebundenen Arten im hessischen Staatswald weiter zu verbessern, stehen jetzt insgesamt 25.500 Hektar für eine natürliche Waldentwicklung zur Verfügung. „Auf diesen Flächen kann der Wald wild wachsen und bietet einer Vielzahl von geschützten Pflanzen- und Tierarten den notwendigen Raum“, freute sich Ministerin Hinz. Mit dem Erreichen der Acht-Prozent-Marke im Staatswald leistet das Land Hessen einen freiwilligen und bedeutenden Beitrag zur Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie. „Zusätzlich zum Nationalpark Kellerwald verfügt das Land jetzt im Forstamt Rüdesheim über eine weitere Kernfläche in der Größe von mehr als 1.000 Hektar. Bei dieser Größe einer stillgelegten Fläche wird allgemein davon ausgegangen, dass sich die Natur und natürliche Prozesse entfalten können – so, als wären sie weitgehend frei von menschlichen Einflüssen. Vergleichbares lässt sich in Deutschland kaum ein zweites Mal auffinden“, sagte Ministerin Hinz. Die größte Kernfläche liegt im Forstamt Rüdesheim mit rund 1.080 Hektar. Die Auswahl der Kernflächen begann im Frühjahr 2015 durch die Hessischen Forstämter und ist intensiv mit dem amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutz diskutiert worden.

1,3 Millionen Euro pro Jahr gehen als Ausgleich an Hessen-Forst
In den Kernflächen Naturschutz gibt es überdurchschnittlich viele alte Buchenbestände. Viele Flächen liegen zudem in den europäisch geschützten Natura 2000-Gebieten. Mit einer durchschnittlichen Größe der zusätzlichen Flächen von rund 62 Hektar sind die Kernflächen ein Rückzugsraum für störungsempfindliche Arten. In Arealen dieser Größenordnung können langfristig alle Waldentwicklungsphasen ablaufen und beobachtet werden. In Wäldern, die bei Spaziergängern, Joggern, Radfahren und Wanderern besonders beliebt sind, werden zukünftig Infotafeln auf die Bedeutung dieser Kernflächen hinweisen. „Die Kernflächen dienen natürlich in erster Linie dem Naturschutz, aber mit Hilfe der Hinweistafeln wollen wir auch der breiten Bevölkerung den Wert dieser Flächen vermitteln“, so Ministerin Hinz.

Durch die Ausweisung verzichtet der Landesbetrieb Hessen-Forst auf Einnahmen aus dem Holzverkauf. Allerdings wird sich dies nicht negativ auf die Gesamteinnahmen des Landesbetriebs auswirken. „Aus dem Landeshaushalt werden jährlich 1,3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die entgangenen Erlöse zu kompensieren. Damit stellen wir sicher, dass kein ökonomischer Druck auf die verbleibenden Flächen im Staatswald entsteht. Das wäre kontraproduktiv!“ sagte Ministerin Hinz abschließend.

Unter folgendem Link findet man eine Karte mit den einzelnen Kernflächen: www.umweltministerium.hessen.de/sites/default/files/media/hmuelv/kernflaechenkulisse_mai_2016.pdf. (red)



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