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Lynn Olson verpasste 800m-Hausrekord nur knapp

Lynn Olson und Franziska Ebert, die beiden U18-Starter der MT Melsungen bei den süddeutschen Meisterschaften in Heilbronn. Foto: nhHeilbronn/Melsungen. Bei den süddeutschen Meisterschaften der Männer, Frauen und Jugend der U18 im vorzüglich hergerichteten Frankenstadion in Heilbronn, mussten die beiden Melsunger Nachwuchsathletinnen Franziska Ebert und Lynn Olson bei ihrer ersten großen Meisterschaft außerhalb Hessens Lehrgeld bezahlen. Lynn Olson reiste mit einer leichten Erkältung in die Neckarstadt an. Sie wollte unbedingt in Heilbronn starten und mit einer neuen Bestzeit nach Melsungen zurückkehren, weil ihre Trainingsleistungen auf eine 800m-Zeit unter 2:22 Minuten hingedeutet hatten. Ihre Trainingspartnerin Franziska Ebert musste die Stadionrunde auf der Außenbahn laufen und wurde ein Opfer ihres zu schnellen Beginns.

Als erste der beiden Melsunger Nachwuchshoffnungen musste Lynn Olson an den Start gehen. Bei feuchtwarmen Wetter mit einer Temperatur um 25 Grad war bereits nach dem ersten von zwei 800m-Zeitendläufen der WU18 die Entscheidung gefallen. Julia Schramml aus Weiden setzte sich in einem packenden Rennen nach 2:15,13 knapp vor der Hessin Lara Tortell (Rendel, 2:15,69) durch. Leonie Horn aus Ellwangen holte sich nach 2:17,41 vor Leonie Pflumm aus Balingen (2:17,59 Minuten) die Bronzemedaille. Lara Linderich aus Eislingen belegte in diesem Lauf mit 2:24,14 Minuten den neunten Platz. Diese Zeit wollte Lynn Olson unterbieten, denn sie hatte beim Abschlusstraining Leistungen erzielt, die auf eine schnellere Endzeit hindeuteten. Um ihr Ziel zu realisieren zu können, lieferte sie der Konkurrenz einen spannenden Kampf. In diesem zweiten Zeitendlauf lief Lea Ludwig aus Hessisch Lichtenau ihr gewohntes Rennen: Couragiert und ihre Hoffnung auf ein enormes Tempo setzend, dabei jedoch ihren stärkeren Gegnerinnen in die Hände spielend. In einigem Abstand hinter der 16-Jährigen aus Lichtenau gruppierte sich eine Vierergruppe mit Sharleen Wilson (Schwäbisch Hall), Anna Hirt (Bamberg), Julia Bohnert (Waldachtal) und Lynn Olson.

Während Lea Ludwig nach 66 Sekunden in die zweite Runde einbog, legte Lynn legte eine vorzügliche Taktik an den Tag und war immer auf der Hut. Wachsam lief sie an Position fünf liegend nach 69 Sekunden in die zweite Runde und passierte nach 1:46 Minuten die 600m-Zwischenmarke, so dass eine Endzeit unter 2:22 Minuten möglich war.
Lynn Olson, auf Platz vier liegend, lief ein tolles Rennen. Foto: nh
Als es zum letzten Mal auf die Zielgerade ging, war Lynn Olson noch mit von der Partie. Wilson und Hirt konnten auf den letzten 100 Metern nicht nur ihr Tempo halten, sondern hatten zum Schluss sogar noch die Kraft, ihre Schrittlänge zu vergrößern. In dieser Phase des Rennens musste die 15-Jährige aus dem Melsunger Stadtteil Adelshausen klein beigeben, denn ihr fehlte aufgrund ihrer Erkältung auf die Kraft, aber auch die Luft. „Ich merkte ein Brennen in meiner Lunge und war deshalb in der Endphase nicht mehr so stark wie beim Abschlusstraining“, sagte Lynn, nachdem sie sich wieder erholt hatte. Dennoch lief sie an der stark nachlassenden Lea Ludwig vorbei und verfehlte ihre Bestzeit von den Landesmeisterschaften nur um 0,18 Sekunden. Auf Rang 19 der Meldeliste angereist, belegte sie im zweiten Zeitendlauf nach 2:24,33 Minuten den vierten Platz und kam in der Endabrechnung auf Rang 13. Sharleen Wilson holte sich in diesem Lauf mit 2:21,94 knapp vor Anna Hirt (2:22,07 Min.) den Sieg und belegte am Ende Rang acht.

Franziska Ebert erreichte völlig erschöpft und ausgempumpt nach 62,60 Sekunden den Zielstrich. Foto: nhEine Stunde später startete Franziska Ebert über 400 Meter. Die 16-Jährige hatte bei den Landesmeisterschaften mit vorzüglichen 60,99 Sekunden den zweiten Platz belegt und damit die Norm für die Süddeutschen Meisterschaften um 0,01 Sekunden unterboten. Nachdem im ersten 400m-Zeitendlauf Maja Ganter (Breisgau) mit 59,01 Sekunden als Fünfte über die Ziellinie lief, schien es im nachfolgendem Rennen lange Zeit so, als ob Franziska Ebert diese Leistung unterbieten wollte. Die 16-Jährige aus Röhrenfurth, die im kommenden Schuljahr auf die Geschwister-Scholl-Schule nach Melsungen wechselt, musste auf Bahn sieben starten und hatte die gesamte Konkurrenz hinter sich. Übermotiviert und eine neue Bestzeit im Kopf legte sie wie die Feuerwehr los und hatte ausgangs der ersten Kurve ihren Vorsprung weiter ausgebaut. Locker und leichtfüßig spurtete sie die Gegengerade herunter und wurde nach der Hälfte der Strecke mit 28,5 Sekunden gestoppt.

Am Ende der zweiten Kurve wurde sie von Sophia Wolf aus Bensheim und der hessischen U18-Meisterin Pauline Grabiger (Frankfurt) überholt. Immer noch auf Position drei liegend bog sie nach 44 Sekunden auf die Zielgerade ein. Aber man merkte ihr an, dass sie ihre viel zu schnelle Anfangsphase nicht verkraften konnte, um das Rennen mit einer Zeit unter 60 Sekunden durchstehen zu können. Dreißig Meter vor dem Zielstrich liefen auch Natalie Engbarth aus Ludwigshafen und Nicola Goller (TSV Schmieden) an ihr vorbei und kamen nach 61,53 bzw. 61,61 Sekunden als Dritte und Vierte ins Ziel. Für Franziska Ebert, die sich völlig erschöpft und ausgepumpt über die Ziellinie schleppte, blieb die elektronische Uhr bei 62,60 Sekunden stehen.

Franziska Ebert - ganz links - baute ihre Kurvenvorgabe immer weiter aus. Foto: nhLange nach dem Rennen schüttelte sie immer wieder den Kopf. „Mir fehlte heute das Tempogefühl. Ich bin auf der Außenbahn wie eine Sprinterin angelaufen, aber das war viel zu schnell“, meinte Franziska Ebert selbstkritisch. Dabei hatte sie sich vorgenommen, zum ersten Mal die Stadionrunde unter einer Minute zu laufen. Allerdings war sie dieser harten Aufgabe an diesem Tag nicht gewachsen. „Sie braucht aber deshalb den Kopf nicht hängen zu lassen. Es gibt nur wenige, die kein Lehrgeld zu zahlen brauchten. Ihre Zeit wird noch kommen, da bin ich mir sicher“, sagte Alwin J. Wagner. (ajw)



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