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Jahresarbeitsleistung 2008 um ein Prozent gestiegen

Hessen. In Hessen wurden im Jahr 2008 von den rund 3,13 Millionen Erwerbstätigen über 4,5 Milliarden Arbeitsstunden geleistet. Wie das Hessische Statistische Landesamt nach neuesten Berechnungen feststellt, waren das 43,9 Millionen Stunden oder ein Prozent mehr als im Jahr davor. Damit fiel der Zuwachs um 7,4 Millionen Stunden geringer aus als in der Erstberechnung vom Januar 2009 (Pressemitteilung vom 29. Januar 2009). Grund ist die aktuellere Datenbasis für die Zahl der Erwerbstätigen bis einschließlich Dezember 2008. Danach entwickelte sich der Stellenzuwachs wegen der Konjunktur- und Wirtschaftskrise gegen Jahresende spürbar verhaltener. Dennoch wurden in Hessen noch nie soviel geleistete Arbeitsstunden registriert.

Ursächlich für den Anstieg der geleisteten Arbeitsstunden 2008 waren die Erhöhung der Erwerbstätigenzahl um 39 500 Personen und dass mit 253 Arbeitstagen zwei Tage mehr zur Verfügung standen als im Vorjahr. Im Durchschnitt aller Länder erhöhte sich das Arbeitsvolumen um 1,3 Prozent.

In den Wirtschaftsbereichen entwickelte sich das Arbeitsvolumen unterschiedlich. Die relativ stärksten Zuwächse an geleisteten Arbeitsstunden gab es bei Finanzierungen, Vermietung und Unternehmensdienstleistern mit einem Plus von 25,6 Millionen Stunden oder 2,5 Prozent auf 1,045 Milliarden Stunden. Deutlich schwächere Zuwachsraten gab es bei den öffentlichen und privaten Dienstleistern (plus 1,4 Prozent oder plus 16,3 Millionen Stunden), im Handel, Gastgewerbe und Verkehr (plus 0,6 Prozent oder plus 7,6 Millionen Stunden) sowie in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (plus 0,5 Prozent oder 0,4 Millionen Stunden). Der Anstieg in diesen Wirtschaftbereichen resultierte hauptsächlich aus der Erhöhung der Erwerbstätigenzahlen.

Im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) erhöhte sich zwar auch die Zahl der Erwerbstätigen um 0,5 Prozent oder 2500 Personen, die geleisteten Arbeitsstunden verringerten sich dagegen um 0,6 Prozent oder 4,6 Millionen Stunden. Ursächlich für die gegenläufige Entwicklung war, dass mit der abflauenden Konjunktur weniger Überstunden geleistet und angehäufte Guthaben auf den Arbeitszeitkonten abgebaut wurden. Zusätzlich nahm die Anzahl der Kurzarbeiter zum Jahresende merklich zu. Im Baugewerbe setzte sich der positive Trend in den beiden vorangegangenen Jahren 2008 nicht fort: Das Arbeitsvolumen sank wegen der im Vergleich zum Vorjahr geringeren Beschäftigung um 0,6 Prozent oder 1,4 Millionen auf 254 Millionen Stunden.

Die geleistete Arbeitszeit je Erwerbstätigen verringerte sich gegenüber 2007 um vier Stunden auf durchschnittlich 1447 Stunden. In den Wirtschaftsbereichen fiel die durchschnittlich geleistete Arbeitszeit recht unterschiedlich aus, was nicht mit dem Fleiß der Beschäftigten in den Branchen, sondern in erster Linie mit der unterschiedlichen Bedeutung der Teilzeit- und Minijobs zu tun hat. So standen die Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei mit durchschnittlich 1776 Stunden an der Spitze, weil dort der hohe Anteil der Selbstständigen mit einer sehr hohen durchschnittlichen Jahresarbeitszeit dominiert. Eine ähnlich hohe durchschnittliche Jahresarbeitszeit hatten die Erwerbstätigen im Baugewerbe (1709 Stunden), während im Produzierenden Gewerbe (ohne Bau) und im Dienstleistungsbereich mit jeweils rund 1430 Stunden im Jahr deutlich kürzer gearbeitet wurde. Insbesondere bei den öffentlichen und privaten Dienstleistern war die durchschnittliche Jahresarbeitsleistung wegen des hohen Anteils von Teilzeitbeschäftigten mit 1360 Stunden am niedrigsten.

Bei den hier vorgelegten Zahlen, die auf dem Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes vom 19. Februar 2009 basieren, handelt es sich um Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder (AK ETR)“, dem alle Statistischen Landesämter, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören.

Die Erwerbstätigenzahl für das Jahr 2008 und die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden wurden gegenüber der Veröffentlichung im Januar 2009 neu berechnet und die bisher veröffentlichten Ergebnisse für 2008 überarbeitet. Hierbei wurden alle zum jetzigen Berechnungszeitpunkt zusätzlich verfügbaren erwerbsstatistischen Quellen einbezogen. Die aktualisierten Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit und zum Arbeitsvolumen können auf der Homepage des AK ETR unter www.statistik-hessen.de/erwerbstaetigenrechnung abgerufen werden.

Das Arbeitsvolumen umfasst die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte, Richter, geringfügig Beschäftigte, Soldaten) oder als Selbstständige beziehungsweise als mithelfende Familienangehörige eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben. Hierzu zählen auch die geleisteten Arbeitsstunden von Personen mit mehreren gleichzeitigen Beschäftigungsverhältnissen. Nicht zum Arbeitsvolumen gehören hingegen die bezahlten, aber nicht geleisteten Arbeitsstunden, beispielsweise Jahresurlaub, Elternzeit, Feiertage, Kurzarbeit oder krankheitsbedingte Abwesenheit. Ebenfalls unberücksichtigt bleiben die nicht bezahlten Pausen für das Einnehmen von Mahlzeiten sowie die Zeit für die Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. Das Arbeitsvolumen umfasst somit die Gesamtzahl der während des Berichtszeitraums am jeweiligen Arbeitsort von Arbeitnehmern und Selbstständigen innerhalb einer Region tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden. Es berücksichtigt weder Intensität noch Qualität der geleisteten Arbeit. Das Arbeitsvolumen ergibt sich als Produkt aus Erwerbstätigenzahl und Arbeitszeit je Erwerbstätigen.



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