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Ermittlungen wegen Schmiergeld an Irak laufen weiter

Melsungen. In einem Bericht der von den Vereinten Nationen beauftragten Volcker-Kommission wurden gegen die B. Braun Melsungen AG bereits 2005 Korruptionsvorwürfe erhoben. Danach soll das auf die Produktion von medizinisch-chemisch-pharmazeutischen Produkten spezialisierte Unternehmen Schmiergeldzahlungen an den Irak geleistet haben. Eine Firmesprecherin demetierte die Vorwürfe. In der vergangenen Woche hat der Skandal auch den Linde-Konzert erreicht.

Insgesamt seien Zahlungen in Höhe von 569750 Dollar an die Saddam-Administration geflossen, hieß es in den Anschludigungen der Volcker-Kommission gegen B. Braun. Das Familienunternehmen hatte von 1996 bis 2003 im Rahmen des UN-Programms Öl für Lebensmittel medizinische Produkte an den Irak geliefert. Und das, nach eigener Aussage, exakt nach UN-Kriterien. Ludwig Georg Braun: „Wir haben keinerlei Zahlungen an den Irak geleistet.“

Auch Siemens und Daimler-Chrysler sind bereits in den Fokus der Ermittlungen geraten. Insgesamt 63 Unternehmen sind dem Bericht zufolge in Deutschland betroffen. Viele davon im Mittelstand. Die Ermittlungen dauern an.

Bild: Das B. Braun-Werk in den Pfieffewiesen. Foto: B. Braun Melsungen AG