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Bernd Gieseking servierte einen satirischen Leckerbissen

Borken. Draußen wütete der Orkan „Kyrill“ und unaufhörlich prasselte der Regen gegen die Glasscheiben des Hotel am Stadtpark-Bürgerhaus. Drinnen im großen Saal war es dagegen richtig gemütlich. Bei Kerzenschein in geselliger Runde mit einem Glas Wein oder frisch gezapftem Bier. Ein guter Rahmen für den satirischen Jahresrückblick 2006 von und mit Bernd Gieseking. „Ab dafür“, lautete das Motto. Und es wurde ein Abend der rasanten Achterbahnfahrt durch die 12 Monate des vergangenen Jahres.

Bernd Gieseking bezeichnete allerdings den tobenden Orkan nur als Ausläufer des Sturms „Stoiber“. Und schon hatte er die ersten Lacher auf seiner Seite. Es begann ein kabarettistischer Spaziergang durch die Höhen und Tiefen des abgelaufenen Jahres. Feine humoristische Spitzen trafen zielgenau ins Schwarze. Dazu Le(e)hrsätze von Konfusios. Nein, es gab keinen chronologischen Jahressrückblick. Es gab eine Vergangenheitsreise von A über M und N bis Z. „Muss ich das eigentlich alles noch einmal wirklich wissen?“, sinnierte Bernd Gieseking.

Gast bei Freunden
Ackermann, Siemens, Merkel, Müntefering, Wahlkampfversprechen, Jammermänner, aussterbende Arbeitslose, Ärztestreiks und Bayernbär „Bruno“, der zu Gast bei Freunden war. In seinen geschickt gewählten Worten forderte der Kabarettist das Mit- und Nachdenken im Publikum heraus. Er sorgte für Dauergymnastik der Lachmuskeln und für Intensivtraining der Stimmbänder. Menschen, Politiker, Ereignisse, Gegebenheiten bekamen ihr Fett weg. So hieß die WM-Fanmeile bei Bernd Gieseking Urinstrecke. Oder: Ja, Wiedervereinigung – aber musste es unbedingt die DDR sein? Hart, aber herzlich. Satire, Komik, Kommentar, Nonsens und eine spitze, hintersinnige Zunge mit Alternativmöglichkeiten waren bewundernswerte Attribute von Bernd Gieseking .

Etwas verpasst
Pisa-Studie, Nationalstolz und Deutschlandfahnen waren weitere Pfefferkörner im Jahresrückblick. Und wer hätte den Einbürgerungstest bestanden? Es war auch die Rede von nackten, gehäuteten Zwiebeln, die ein gewisser Herr Günther Grass gekauft hat. Sowas, ts, ts.
Wer “Ab dafür” verpasst hat, der kam im jungen Leben des neuen Jahres 2007 einfach zu spät.

Politik und Gesellschaft, die elektronischen Medien und die Tagespresse gaben Bernd Gieseking immer wieder Stichworte für Sprachwitz und Komik, für groteske Logik und verspielten Unsinn. Deswegen kannte er auch den Grund für die Wetterkapriolen des diesjährigen Winters: „ Durch die WM-Euphorie hat sich der Sommer bis in den Januar gezogen.“ sb.

Foto: Köln, Geheimdienst, James Bond und nicht vom falschen Ufer. Bernd Gieseking brachte zum satirischen Jahresrückblick seine eigene Abstammungsurkunde mit. sb.




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