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„Familienfreundlichkeit weiter ausbauen“

Felsberg. Als er vor 20 Jahren in die SPD eintrat, um sich daraufhin im Wolfershäuser Ortsbeirat zu engagieren, hätte Stefan Umbach nicht gedacht, einmal für das Amt des Felsberger Bürgermeisters zu kandidieren. Seit 2001 ist er Stadtverordnetenvorsteher der Drei-Burgen-Stadt und in dieser Funktion viel unterwegs. Im Schnitt 140 Termine nimmt er auf Parteiebene und als Stadtverordnetenvorsteher jährlich wahr. Und auf eben diesen Terminen sei ihm zunehmend nahe gelegt worden, die Nachfolge von Klaus Stiegel anzustreben. Inzwischen ist sich Stefan Umbach sicher: Er möchte Felsbergs neuer Bürgermeister werden.

„Ein guter Bürgermeister muss volksnah sein und immer ein offenes Ohr für die Anliegen seiner Mitmenschen haben“, sagt Umbach. Eine gute Zusammenarbeit mit allen politischen Gremien sei wichtig – ebenso die mit den eigenen Mitarbeitern. Eine gewisse Portion Durchsetzungsvermögen gehören aber auch dazu. Der 40-Jährige bringt jede Menge kommunalpolitische Erfahrung mit und will diese einsetzen: „Politik zu gestalten, neue Ideen umzusetzen und Felsberg weiter nach vorn zu bringen, das geht von keiner Position besser, als von der des Bürgermeisters.“ Letztendlich habe ihn sein hervorragendes Abschneiden bei der Kommunalwahl im März 2006 ermutigt, sich zur Verfügung zu stellen.

Stefan Umbach lebt seit 37 Jahren in Felsberg und ist mit der Stadt fest verwurzelt. Für ihre Zukunft hat er konkrete Pläne: „Ich möchte mich dafür einsetzen, Felsberg als familienfreundliche Stadt weiter auszubauen. Die hervorragende Arbeit von Frau Koch und ihrem ehrenamtlichen Team möchte ich tatkräftig unterstützen, damit das Netzwerk sozialer Dienstleistungen weiter ausgebaut werden kann.“ Augenmerk lege er nicht nur auf eine Verbesserung der Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren – hier gebe es schon konkrete Pläne – , sondern auch auf die Schaffung seniorengerechten Wohnraums. „Wir müssen dem demographischen Wandel unserer Bevölkerung gerecht werden. Das ,Mehr-Generationen-Haus‘ an der Drei-Burgen-Schule ist ein gutes Beispiel für gelungene Schritte in diese Richtung.“ Wichtig seien aber auch wohnortnahe Arbeitsplätze. „Das gehört zu einer familienfreundlichen Stadt“, sagt Umbach. Deshalb wolle er zur positiven Fortentwicklung des Gewerbegebiets Ostheim beitragen und sich um die Ansiedlung von Gewerbetreibenden innerhalb des Stadtgebiets von Felsberg kümmern.

Was Kosteneffizienz angeht, sieht Stefan Umbach Felsberg auf einem guten Weg. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den am Gewerbegebiet Mittleres Fuldatal beteiligten Kommunen laufe bereits. Gemeinsamer Einkauf etwa von Verbrauchsmaterial, gemeinsame Anschaffung und Nutzung teurer aber nicht täglich benötigter Maschinen für den Bauhof sowie eine Kooperation im Personalwesen, im Wasserwerksbereich und im Einwohnermeldewesen seien teilweise umgesetzt, teilweise in Planung. Generell von einer Verschlankung der Verwaltung zu reden, davon halte er nichts: „Verschlanken ist heute schick, bedeutet aber in der Regel den Abbau von Arbeitsplätzen.“ Die Schuldenlast der Stadt wolle er nach Möglichkeit nicht erhöhen. Doch: „Wir müssen in den nächsten Jahren unser rund 80 Kilometer langes Kanalnetz teilweise sanieren, sonst drohen empfindliche Strafen. Das wird teuer.“

Weitere Pläne Umbachs gelten dem Erhalt der Ortskerne. „In vielen Häusern leben nur noch zwei oder gar eine Person. In den nächsten Jahren wird es zunehmend Leerstände geben. Dabei sind gerade diese älteren Häuser in den Ortskernen attraktiv für junge Familien – weil sie nicht so teuer sind. Grünflächen, Dorfplätze und Spielmöglichkeiten müssen geschaffen werden, um die Attraktivität zu erhöhen.“

Stefan Umbach wurde am 21. Juli 1966 in Gudensberg geboren. Mit Frau, Sohn und Tochter wohnt der Diplom-Ökonom in Wolfershausen. 1987 trat er in die SPD ein und engagierte sich daraufhin im Ortsbeirat des Felsberger Stadtteils. Seinem Realschulabschluss in Felsberg folgten Ausbildungen zum Büro- sowie zum Datenverarbeitungskaufmann, die er beide in verkürzter Zeit bestand. Während seiner Bundeswehrzeit holte er an der Abendschule seine Fachhochschulreife nach, um später an der Uni Kassel Wirtschaftswissenschaften zu studieren. Sein Studium finanzierte er mit einer Halbtagsstelle. „Nicht leicht, mit zunächst einem und später zwei kleinen Kindern“, erinnert er sich. Seine Diplomarbeit erhielt eine 1,7. Nach dem Studium arbeitete er zunächst in einer Frankfurter Klinik, wechselte später zum Landeswohlfahrtsverband nach Kassel, wo er seit dem als EDV-Fachmann tätig ist. Stefan Umbach ist zweiter Vorsitzender des SPD-Stadtverbands und seit 2001 Stadtverordnetenvorsteher von Felsberg.

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