PPP im Schwalm-Eder-Kreis außen vor
Schwalm-Eder. Gegen die Privatisierung öffentlicher Einrichtungen und Gebäude hat sich die Kreistagsfraktion der Freien Wählergemeinschaft Schwalm-Eder (FWG) im Gespräch mit der Spitze der Kreishandwerkerschaft ausgesprochen. Public Privat Partnership (PPP) werde es, wenn überhaupt, nur in Verbindung mit dem örtlichen Handwerk geben, sagte Fraktionsvorsitzender Willi Werner (Edermünde).
Bei dem Meinungsaustausch, der in regelmäßigen Abständen geführt wird, waren sich beide Seiten einig, dass die Kosten bei PPP nur auf die Zukunft verlagert werden. In den bisherigen Formen habe sich die Privatisierung öffentlicher Einrichtungen zudem als kostenträchtig oder auch als unattraktiv erwiesen. Das örtliche Handwerk lehne PPP ab, stellte Kreishandwerksmeister Frank Dittmar (Guxhagen) nochmals klar. Dem örtlichen Mittelstand werde mit dieser Form der Privatisierung eher geschadet als genutzt. Aus diesem Grund werde man die Entwicklungen genau beobachten.
Dittmar erinnerte daran, dass am Beginn der Diskussionen PPP von vielen als Allheilmittel gesehen wurde. Heute sei diese Ansicht vielerorts einer realistischen Bewertung gewichen. Das Handwerk befürchte besonders, dass unter dem Schild der Privatisierung Aufträge aus der Region abflössen. Diese Entwicklung werde im Kreis Arbeits- und Ausbildungsplätze gefährden und vernichten. Besonders in einer strukturschwachen Region wäre dies fatal, da kaum mit Ersatz zu rechnen sei. Mit Blick auf den Bau der Justizvollzugsanstalt in Hünfeld und anderen Objekten werde deutlich, dass PPP kein Instrument zur Förderung der mittelständischen Wirtschaft sei. Dort wie auch anderen Orts hatten die örtlichen Handwerker das Nachsehen.
Foto: Handwerk traf Freie Wähler: Geschäftsführer Jürgen Altenhof, Kreisausschussmitglied Helmut Mutschler, Kreishandwerksmeister Frank Dittmar, Fraktionsvorsitzender Willi Werner und Vorstandsmitglied und Kreistagsabgeordneter Heinrich Gringel (v.l.). Foto: Wolfgang Scholz