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Neues Gesamtkonzept für Kindergärten

Homberg. Die Zeiten ändern sich und damit verbunden auch die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Homberg. Dies gilt besonders für junge Familien und deren Kinder, die Homberger Kindergärten besuchen. Deshalb gilt das im Stadtparlament mehrheitlich verabschiedete Gesamtkonzept der Homberger Kindergärten als Arbeitsgrundlage der Veränderungen und tritt mit dem neuen Kindergartenjahr zum 1. September 2007 in Kraft.

„Die Basis dieses Konzeptes ist eine Elternbefragung und die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe, die sich aus allen beteiligten Kindergartenträgern, der Elternschule und der Fachberatung des Schwalm-Eder-Kreises zusammensetzt“, erklärt Bürgermeister Martin Wagner. Bei der Elternbefragung beteiligten sich 70,81 Prozent (347 Personen) aller Homberger Eltern (490 Personen), die ein Kind im Kindergarten haben.

Veränderte Situation – veränderter Betreuungsauftrag
Das neue Konzept trägt den Bedürfnissen und Wünschen der befragten Eltern Rechnung. In den vergangenen Jahren konnte festgestellt werden, dass die Berufstätigkeit beider Elternteile zugenommen hat. Die Zahl der Kinder bis 2009 geht zwar zurück, die Zahl der Einzelkinder und der Wunsch der Eltern, die ganz kleinen Kinder schon betreuen zu lassen, steigt jedoch. Notwendige soziale Kontakte werden somit weniger in der Familie oder ihrem Umfeld aufgebaut. Deshalb sind Kinder heute umso mehr auf Erfahrungen in öffentlichen Kinderbetreuungseinrichtungen angewiesen. Die Betreuungsangebote- und zeiten müssen daher ausgeweitet werden.

Fragebogenaktion belegt Trend
Die Fragebogenaktion belegte diesen Trend auch für die Familien in Homberg. Es werden dringend mehr Plätze für Kinder unter drei Jahren benötigt. Dabei bietet die Stadt Homberg in ihren Kindergärten jetzt schon 27 Plätze für Kinder unter 3 Jahren an. Darin enthalten sind die altersübergreifenden Gruppen und die reinen Bambini-Gruppen (zweijährige Kinder). In jedem Kindergarten besteht schon heute die Möglichkeit, als Zweijähriger aufgenommen zu werden und Gruppen vom Alter her nach unten zu öffnen. Insgesamt bis zu 30 Kinder.

Bundesweit wurde nach Auskunft der Stadt ein Bedarf an Kindergartenplätzen berechnet, der besagt, dass zehn Prozent der Plätze für Kinder von 0 bis 1 Jahren, 20 Prozent der Plätze für Kinder von 1 bis 2 Jahren und 30 Prozent der Plätze für Kinder von 2-3 Jahren vorgehalten werden sollen.

Der Kreistagsbeschluss des Schwalm-Eder-Kreises habe den Bedarf vor Ort ermittelt und in einer kreisweiten Ausbaustufe festgelegt, dass jährlich 13 Prozent dieser Plätze für Kinder unter 3 Jahren in öffentlichen Einrichtungen eingerichtet werden sollen. Bis zum Jahr 2010 müssten alle Plätze bedarfsgerecht ausgebaut sein. In Homberg verfügen wir derzeit über 5,54 Prozent an Plätzen für Kinder von 0 bis 1 Jahren.

Wie bisher soll jeder Kindergarten, der freie Plätze hat, die Möglichkeit haben, Kinder ab 2 Jahren (maximal 5) in einer altersstufenübergreifenden Gruppe zu betreuen. Bei Bedarf in größeren Kindergärten auch in mehreren Gruppen. Die Gruppengröße reduziert sich dadurch auf 20 Kinder. Pädagogisch sinnvoll sei, wenn mindestens drei Kinder einer Altersgruppe betreut würden, heißt es von Seiten der Stadt.

Die Vorteile dieser Variante seien eine ortsnahe Betreuung für die Eltern in Kindergärten vor Ort. Familienfreundlichkeit, da Geschwisterkinder den gleichen Kindergarten besuchen können und soziale Lernmöglichkeiten für Kinder. Eine Orientierung ist an jüngeren und älteren Kindern möglich; sie lernen von den älteren.

Zentrale Krippe
In einer zentralen Krippe könnten Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren (Eintritt in einen Kindergarten) in bis zu zwei Gruppen betreut werden. Die Art der Umsetzung ist abhängig von der Entscheidung des Landkreises Schwalm-Eder zum Tagesbetreuungs-ausbaugesetz. Eine Gruppe sollte aus maximal zwölf Kindern bestehen. Eine Platzteilung (Vor- und Nachmittag) für diese Altersgruppe ist einzuplanen. Für die Krippe muss ein eigenes Konzept entwickelt werden, wobei die Schwerpunkte unter Berücksichtigung der Altersstufe und der individuellen Entwicklung jedes einzelnen Kindes gesetzt werden müssen. Auch der Tagesablauf muss dem Grundrhythmus der Kinder angepasst sein.

Eine andere Möglichkeit ist die Betreuung der 0 bis 2 Jahre alten Kinder durch Tageseltern. In Gruppen bis zu maximal 5 Kindern ist eine individuelle Betreuung der Kleinen bei qualifizierten Tagesmüttern oder-vätern möglich. Ein Vorteil ist hierbei die wohnortnahe Betreuung im Umfeld der Eltern.

Öffnungszeiten und Gebühren
Das Ergebnis der Elternbefragung hinsichtlich der Öffnungszeiten habegezeigt, dass die große Mehrzahl der Eltern eine Öffnungszeit bis 15 Uhr wünschen.