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Spielfreudige Melsunger lassen Düsseldorfern keine Chance

Melsungen. Knapp 2300 Zuschauer in der Rotenburger MEIROTELS-Halle wurden am Sonntag Zeugen eines auch in dieser Höhe vollauf verdienten 35:26 (19:13) der MT Melsungen gegen die HSG Düsseldorf. Dabei ließen die Hausherren nie auch nur den Hauch eines Zweifels amunbedingten Siegeswillen aufkommen, und spielten die nervösen und streckenweise überforderten Gäste fast nach Belieben auseinander.

Bis zur fünften Minute sah es dabei noch passabel aus für die HSG, die durch Navarin das erste Tor der Begegnung erzielen konnte. Mit Ivan Brouko und Grigorios Sanikis sorgten zwei der an diesem Nachmittag besten Melsunger postwendend für eine eigene Führung, die aber Berblinger per Siebenmeter noch einmal ausgleichen konnte. Danach war für die folgenden neun Minuten Einbahnstraßenhandball angesagt. Petr Hazl (2), Daniel Valo (3) und erneut Ivan Brouko brachten die Hausherren unwiderstehlich mit 8:2 in Front, glänzend unterstützt vom unüberwindlich scheinenden Zoran Djordjic.

Selbst eine sehr früh genommene Auszeit und der Wechsel von Savonis zu Puhle im Tor nutzte den Rheinländern zunächst nichts. Wie es ihnen gerade gefiel, hebelten die MT-Angreifer ein ums andere Mal den Abwehrblock um HSG-Spielertrainer Nils Lehmann aus und trafen. Überhaupt nicht zu halten war dabei Valo, der bei angezeigtem Zeitspiel den Ball selbst aus mehr als 10 Metern Entfernung noch unhaltbar in die Maschen drosch. Genausowenig in den Griff zu bekommen: Ivan Brouko auf dem linken Flügel. Er überbrückte das Spielfeld mehrfach binnen Sekunden. Eben noch in der Verteidigung zusammen mit Predrag Kontic Endstation für die Düsseldorfer, da lauerte er vorn schon wieder darauf, den Ball an Savonis vorbei zu zirkeln.

14:5 hieß es folgerichtig nach Hazl’s Strafwurf in der 22.Minute, und das Spiel war schon zeitig vorentschieden. Nicht, weil neun Tore Differenz nicht aufholbar gewesen wären, sondern weil die Bartenwetzer einfach auf jede Maßnahme des Gegners eine Antwort hatten. Immerhin brachte bei Düsseldorf die Hereinnahme von Makowka und Pöter auf die Halbpositionen ein kurzes Zwischenhoch, so dass der Rückstand auf 6 Treffer verkürzt, und bis zur Pause zumindest auf diesem Level gehalten werden konnte. Es änderte aber nichts daran, dass die 19:13-Führung der Hausherren nach 30 Minuten hochverdient war.

Nach Wiederbeginn griffen die Rheinländer zum nächsten taktischen Mittel. Philipp Pöter nahm Daniel Valo in Manndeckung, folgte ihm überall hin nach. Das brachte für wenige Minuten einen gewissen Erfolg, da die MT sich selbst mehrfach an den Rand des Zeitspiels, und damit in Zugzwang brachte. Fehlwürfe von Hazl, Valo und Sanikis waren die Folge. Ernstere Konsequenzen blieben aber aus, da auf der Gegenseite Zoran Djordjic nahtlos an die sensationell gute Leistung des ersten Durchganges anknüpfte. So dauerte es fast vier Minuten, bis Sanikis den ersten Treffer nach der Pause markierte.

Überhaupt sprang Sanikis voll für Valo in die Bresche. Seinen vier Treffern aus dem ersten Durchgang folgten nach dem Wechsel weitere fünf, sowie eine Vielzahl schöner Anspiele auf seine Nebenleute. Im Gegensatz zum ersten Durchgang, als bis auf den wieselflinken Brouko ausnahmslos alle Feldtore von Hazl, Valo und Sanikis aus dem Rückraum beigesteuert wurden, traf die MT nun von allen Positionen. Nach 42 Minuten erzielte Giorgos Chalkidis mit dem 25:15 die erste 10-Tore-Führung, was auch den erneuten 2:6-Fehlstart der Düsseldorfer nach der Pause deutlich machte. Dabei konnten sich die Gäste noch bei ihrem Keeper Savonis bedanken, der sich fast minütlich zu steigern vermochte. Ohne ihn wäre die HSG vermutlich sang- und klanglos untergegangen. Völlig machtlos war er jedoch beim 26:16, dem wohl schönsten Tor des Tages: einem blitzsauberen Kempa-Anspiel von Petr Hazl auf Michal Kraus, das dieser souverän verwertete.

Im Gefühl des sicheren und ungefährdeten Sieges schalteten die Rot-Weißen merklich zurück. Zu keinem Zeitpunkt aber hatte man den Eindruck, daß da noch etwas passieren könnte. Als Düsseldorf tatsächlich durch Pöter und zweimal Berblinger auf 7 Differenz verkürzte, legten postwendend Sanikis, Brouko und Valo wieder nach. Die begeisterten Zuschauer in der MEIROTELS-Halle nutzten dann auch eine weitere Parade von Djordjic gegen den allein auf ihn zustürmenden Pöter, um sich schon vier Minuten vor Abpfiff von den Plätzen zu erheben und ihrem Team für den Rest der Zeit stehend zu applaudieren.

Der letzte Höhepunkt des Tages stand in der Schlussminute an, als MT-Youngster Benedikt Hütt nach zuvor zwei erfolglosen Versuchen aus dem Feld unter ohrenbetäubendem Jubel von den Rängen per Strafwurf seinen ersten Bundesligatreffer erzielte. Das abschließende Resultat von 35:26 spiegelte nur teilweise die Überlegenheit der Melsunger in dieser Partie wider. Die HSG Düsseldorf durfte sich beim zwölffachen Torschützen Frank Berblinger sowie dem sich in Halbzeit zwei stark steigernden Almantas Savonis bedanken, dass die Reise nach Nordhessen nicht in einem völligen Desaster endete.

Stimmen zumSpiel
Nils Lehmann:
Glückwunsch an den Gegner zum Sieg, der auch in der Höhe völlig verdient ausgefallen ist. Die MT ist hervorragend ins Spiel gekommen mit einem überragenden Daniel Valo, den wir nie in den Griff bekommen haben. Wir haben von Anfang an keine Stabilität in unsere Deckung bekommen, und konnten uns in der Defensive so nicht die nötige Sicherheit für die Offensive holen. In der zweiten Hälfte hatten wir uns viel vorgenommen, aber die MT wusste heute auf alles eine Antwort.

Robert Hedin: Wir sind sehr froh, dass wir durch diesen Sieg wieder etwas mehr Luft bekommen haben. Düsseldorf hat genau so gespielt, wie wir uns das gewünscht haben. Zum Ende der ersten Hälfte haben wir viele einfach Tore kassiert. Das haben wir zum Glück wieder in den Griff bekommen und abstellen können. Jetzt holen wir den einen Punkt, der zum sicheren Klassenerhalt nötig ist, auch noch.

Statistik
MT Melsungen – HSG Düsseldorf 35:26 (19:13)
MT Melsungen:
Djordjic, Musil; Brouko 7, Kraus 1, Kontic, Hazl 6/3, Valo 7, Hruby, Hütt 1/1, Sanikis 9, Chalkidis 2, Kurtagic 2/2, Balomenos.
HSG Düsseldorf: Savonis, Puhle; von Gruchalla, Heinrichs, Berblinger 12/5, Schneider, Runge 2, Makowka 3, Sieberger 2, Kokolodimitrakis, Navarin 1, Vasilakis 2, Kogut 2, Schürmann, Pöter 2, Lehmann.
SR: Jutta Ehrmann (Odenthal) / Susanne Künzig (Karlsruhe)
Zeitstrafen: 8 – 6 (Kontic 17:12, Chalkidis 23:59 47:50, Valo 50:15 – Lehmann 43:04, Pöter 44:51, Kogut 48:41)
Strafwürfe: 6/6 – 5/5
Spielfilm: 1:1 (2.), 4:2 (6.), 8:2 (12.), 9:4 (15.), 11:4 (18.), 15:6 (23.), 15:10 (27.), 19:13 (HZ) – 20:13 (34.), 22:14 (38.), 25:15 (42.), 27:18 (45.), 30:23 (51.), 34:23 (56.), 35:26
(EN).
Zuschauer: 2.273 in der MEIROTELS-Halle, Rotenburg/Fulda

Foto: Heinz Hartung




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