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SPD und Handwerk: Gegen Lohndumping und für fairen Wettbewerb

Schwalm-Eder. Gegen Lohndumping und für einen fairen Wettbewerb sprachen sich die Vertreter des SPD Unterbezirks Schwalm-Eder und der Vorstand der Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder bei einem gemeinsamen Treffen in Borken aus. „Je wirksamer die Politik dem Lohndumping einen Riegel vorschiebt, desto besser“, machte der SPD-Vorsitzende, MdL Günter Rudolph, die Position der SPD im Kreis deutlich. Er sprach sich für einen fairen Wettbewerb aus, der die Wirtschaft in ihrer Vielfältigkeit erhält und auf Chancengleichheit setzt.

Kreishandwerksmeister Frank Dittmar unterstrich die grundsätzliche Gemeinsamkeit, wenn es auch bei dem Weg zum Ziel manchmal Unterschiede gebe. Anlass des Meinungsaustauschs zwischen Spitzenvertretern der Kreishandwerkerschaft unter Leitung von Kreishandwerksmeister Frank Dittmar und Mitgliedern des SPD-Unterbezirksvorstandes waren vor allem die Themen Tariftreue und Änderungen bei der öffentlichen Vergabepraxis zugunsten des heimischen Handwerks. Die SPD wolle sicherstellen, dass alle öffentlichen Auftragnehmer die am Ort jeweils gültigen Tariflöhne bezahlen. Dabei machte Rudolph deutlich, dass jeder auch von seiner Arbeit leben können müsse.

Ein von der SPD angeregtes Vergabegesetz soll die klein- und mittelständischen Unternehmen in der Region vor großen Firmen, die mit Subunternehmern und Billiglöhnen arbeiten, schützen. Kreishandwerksmeister Frank Dittmar erinnerte daran, dass die öffentliche Hand aus Vergaben an regionale Handwerksbetriebe den Vorteil ziehe, dass der heimische Handwerker auch dann noch zur Stelle sei, wenn’s um Nacharbeiten oder Reparaturen gehe. Ebenso verbleibe die Kaufkraft in der Region und werde die Ausbildung junger Menschen im Schwalm-Eder-Kreis gefördert.

Ausbildung
Im Handwerk erhalten zurzeit fast 1.300 junge Menschen eine berufliche Ausbildung. Auch in den Handwerksberufen sei zu beobachten, dass die Anforderungen an die Auszubildenden gestiegen sind. Der Hauptschulabschluss reiche als Bildungsgrundlage für immer weniger Berufe aus. Hier gebe es eine zum Teil deutliche Differenz zwischen Angebot und Nachfrage, sagte Dittmar. In diesem Sommer würden im Kreis einige Lehrstellen unbesetzt bleiben. Dennoch werde nach Einschätzungen des Handwerks die Zahl der neuen Lehrverträge in diesem Jahr weiter ansteigen. Rudolph forderte das Land auf, verstärkte Anstrengungen zu unternehmen und leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern. Hierbei sei gemeinsames Handeln von Elternhaus, Schule, Politik und Wirtschaft nötig, um das Problem zu lindern.

Dank sagte der Kreishandwerksmeister an die Adresse der SPD für die gute Zusammenarbeit. Er hob auch die Dialogbereitschaft aller Parteien im Kreis hervor, die sehr konstruktiv die Problemlösung beim Erhalt der Berufsschulstandorte begleitet hätten. So habe der Kreistag dem Schulentwicklungsplan einstimmig zugestimmt und die Änderungswünsche des Handwerks teilweise berücksichtigt. Der Kreis wird für die Verbindung der Schulstandorte einen Shuttle-Bus einrichten, der besonders die jüngeren Auszubildenden schnell von einem Standort zum anderen bringen soll. Mit Blick auf die Konzentration der Fachklassen und der damit steigenden Entfernung zum Schulstandort, sei das Handwerk für das Lösungsangebot des Kreises dankbar.