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Melsunger Leichtathleten starten in Polen

Melsungen/Pila. Freundschaft verbindet“ – unter diesem Motto findet am 22. September 2007 der Rückkampf der jungen Leichtathleten der MT 1861 Melsungen in Pila (Polen) gegen mehrere Kreisauswahlmannschaften aus Polen statt. Damit tragen die Melsunger Mädchen und Jungen ein weiteres Mal zu den deutsch-polnischen Kulturbeziehungen bei. Im Vorjahr traf man sich zum ersten Mal im Rahmen des Kultuaustausches zwischen Melsungen und Pila in der Bartenwetzerstadt, wo sich die heimischen Athleten mit erstklassigen Leistungen präsentierten und sich am Ende verdient durchsetzen konnten.

„Manchmal sind es kleine Dinge, die die internationale Freundschaft fördern“ sagte Hans-Jörg Engler, Abteilungsleiter der Melsunger Leichtathleten, und wies auf die die entstandenen Freundschaften hin, die es nun gilt, Jahr für Jahr weiter zu pflegen. Die Gäste aus Polen wurden im Vorjahr nicht nur privat untergebracht und von den gastgebenden Familie verpflegt und betreut, sondern es wurde ihnen auch ein Programm geboten, das die Jungen und Mädchen aus Pila nicht mehr so schnell vergessen werden.

Zustande kam der Vergleichskampf durch die Initative von Jörg -Thomas Görl, der Verantwortliche für die Sportförderung im Schwalm-Eder-Kreis, der über die kommunale Partnerschaftsbewegung informierte. „Neben dem ursprünglichen Gedanken der Aussöhnung traten weitere Motive wie Völkerfreundschaft, Erhaltung des Friedens durch Toleranz und grenzüberschreitende Zusammenarbeit hinzu“, so Görl. Und all diese Verbindungen tragen zum europäischen Einheitsprozess bei.

„Unsere Kinder hören in der Schule über die schwierige gemeinsame Geschichte; auch fahren viele Schulklassen nach Auschwitz, damit die Schülerinnnen und Schüler hautnah das Jahrhundertverbrechen an den europäischen Juden und auch am polnischen Volk mit eigenen Augen an Ort und Stelle sehen können“, bemerkte Uwe Siebert, Vater von Mittelstrecken-As Karolin, „aber um intensiv mit unserem polnischen Nachbarn ins Gespräch zu kommen, benötigen wir persönlichen Kontakte wie diese Vergleichskämpfe, denn dadurch werden die Kulturzbeziehungen zwischen unseren beiden Staaten weiter intensiviert und verzahnt,“ sagte Siebert und Christina Kühnert, Mutter von 800m-Läuferin Celine, die sich spontan als Betreuerin zur Verfügung stellte, betonte: „Ich bin sicher, dass beide Seiten, also unserer Kinder und die Jungen und Mädchen aus Pila von diesen Vergleichskämpfen profitieren“,

Nach Rücksprache mit den polnischen Gastgebern kommen auf die 17 Melsunger Leichtathleten und drei Betreuer erlebnisreiche Tage zu. Neben dem sportlichen Vergleich steht vor allem das Interesse an Land und Leuten und der Spaß am Zusammensein und damit die internationale Freundschaft sowie verschiedenen gemeinsamen Unternehmungen im Mittelpunkt dieser Reise. Die polnischen Gastgeber haben Besichtigungen, Ausflüge und Begegnungen mit Schülerinnen und Schüler aus Pila vorbereitet. Nach dem Vergleichskampf, an dem Auswahlmannschaften aus sieben polnischen Kreisen und das MT-Team teilnehmen werden, wird das Freiluftmuseum in Pila besucht. Im Anschluss daran ist ein Empfang beim dortigen Landrat geplant. Nach einer Stadtbesichtigung am letzten Tag werden sich die ca. 30 Melsunger Teilnehmer wieder auf die Reise in die Heimat begeben.

„Durch diese internationale Begegnungen in Pila und in Melsungen werden den Mädchen und Jungen beider Nationen die Kulturen beider Länder nähergebracht. Dadurch wird ein wesentlicher Beitrag zur europäischen Integration geleistet“, sagte Alwin J. Wagner, der sportliche Leiter der MT 1861 Melsungen und wies darauf hin, dass Verständigung stets in der menschlichen Begegnung, im gegenseitigen Kennen- und Verstehenlernen und durch solidarisches Handeln stattfindet.

Foto: Gruppenfoto nach dem Vergleichskampf zwischen Melsungen und Pila im September 2006.