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Melsunger Schüler/innen siegten in Pila

Pila/Melsungen. Das außerordentlich erfolgreiche Abschneiden der Melsunger Nachwuchsleichtathleten beim internationalen Vergleichskampf zwischen den beiden Auswahlmannschaften des Kreises Pila (Polen) und den Jungen und Mädchen der MT 1861 Melsungen muss in der Gesamtbewertung als absolut positiv und höchst erfreulich bezeichnet werden. Neben den neun Siegen – davon beide Staffelwettbewerbe über 8×50 m gegen 46 polnische Auswahlmannschaften – gab es neunmal Silber, fünfmal Bronze, gute Platzierungen, Rekorde, neue persönliche Bestleistungen und vor allem Anerkennung von polnischer Seite.

Dieses gute Ergebnis ist im Wesentlichen zurückzuführen auf die hervorragende Einstellung der Melsunger Schülerinnen und Schüler, ihre gute Vorbereitung auf diesen Saisonhöhepunkt sowie auf ihre Konzentration und Leistungsbereitschaft. Neben den bereits erfolgreichen B-Schülerinnen und B-Schülern haben in Pila auch die Sportler aus den jüngeren Jahrgängen durch gute Leistungen und Einsatzbereitschaft imponiert und damit ihre Nominierung voll gerechtfertigt. Hervorzuheben ist auch der hervorragende Geist und das Teamverhalten der Melsunger, die sich trotz der 15-stündigen Anreise bewährt hatten.

Zu dieser Grundstimmung trug auch die gute Verpflegung in Pila bei, denn jede Mahlzeit bestand aus mehreren Wahlmöglichkeiten; Getränke und Früchte waren ebenfalls reichhaltig vorhanden. Auch die Zusammenarbeit mit Jörg-Thomas Görl von der Kreisverwaltung des Schwalm-Eder-Kreises und den Herren Andrzej Radomski und Adamski aus Pila war sehr gut. In dieses Lob müssen auch die mitgereisten Eltern eingeschlossen werden, die sich auf vorbildliche Weise um das Wohl der Melsunger Kinder bemühten. Ein besonderer Dank gilt auch Trainer Ulf Ludwig, der umsichtig und erfolgreich wie immer mit den Melsunger Jungen und Mädchen zusammenarbeitete.

„Wenn wir uns vor Augen führen, dass Pila zu einem der Leichtathletik-Stützpunkte in Polen gehört, so dürfen wir uns über den Erfolg der Melsunger Mannschaft besonders freuen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Melsunger und weiter:“Vor allem, dass viele Jungen und Mädchen über sich hinauswuchsen und ihr öffentliches Auftreten zu jeder Zeit vorbildlich war. Deshalb gebührt allen herzlicher Dank für ihren Einsatz und ihr Verhalten.“

Auch im Jahr 2007 hatten die jungen Melsunger Leichtathleten ein gutes Jahr: Sowohl in der Spitze als auch in der Breite, aus der die Spitze erwächst. Nachdem man im Vorjahr den ersten sportlichen Vergleich im Melsunger Waldstadion gewonnen hatte, fuhr man am 21. September 2007 hoch motiviert mit dem Bus über Frankfurt/Oder nach Pila, um dort den Rückkampf gegen Gleichaltrige einer Kreisauswahl aus Pila zu bestreiten.
Nach der berühmten Papierform, die sich nur an den Spitzenleistungen in dieser Saison orientierte, hätte es bereits bei den Mädchen einen ganz spannenden Vergleichskampf geben müssen. Aber es kam ganz anders, woran man wieder einmal erkennen kann, dass solche Vergleiche nur Anhaltspunkte sein können. Wer auf diesem Weg Sieger und Geschlagene errechnet hatte, kam nicht sehr weit, denn die acht Melsunger Mädchen kämpften wie aus einem Guss und hatten keine Ausfälle zu verzeichnen.

Bereits der Einmarsch in das große Leichtathletik-Stadion mit Schildträgerin Katharina Wagner an der Spitze ließ die Herzen der Melsunger Teilnehmerinnen und Teilnehmer höher schlagen. Die außerordentliche Bedeutung dieses Vergleichkampfes wurde durch die zahlreiche Anwesenheit von namhaften Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Sport honoriert. Nach der Begrüßung durch dortigen Landrat, dem Abspielen der Nationalhymne sowie dem Anzünden der Olympischen Flamme konnten die Wettkämpfe beginnen. Drei Stunden später standen die Sieger fest: Die 16 Leichtathleten aus Melsungen setzten sich mit 2591 zu 2182 Punkten klar durch und waren somit gute sportliche Botschafter der Stadt und des Schwalm-Eder-Kreises.

Mädchen fünfmal auf dem obersten Treppchen
Bereits in der einleitenden 8x50m-Staffel präsentierten sich die Melsunger Mädchen mit 58,49 Sekunden in einer tollen Verfassung und machten dem begeistert mitgehenden Publikum deutlich, dass die polnischen Mädchen auf eine starke Melsunger Mannschaft treffen werden. Der anschließende Vierkampf begann mit dem Ballwerfen, bei dem sich Magdalena Utecht aus Pila mit 40,50 m den ersten Sieg sicherte und mit 74 Punkten an die Spitze des 32köpfigen Feldes setzte. Stark verbessert stellte sich Lea Sperl vor, denn sie belegte mit 37,50 m vor den Gastgeberinnen Grochowska (36,50) und Guergiewa (33,50) Platz zwei. Die Mädchen aus Pila sammelten 298 Punkte und hatten damit 35 Punkte mehr als die Schülerinnen aus Melsungen auf ihrem Konto.

Als zweiter Wettbewerb stand der 60m-Sprint auf dem Programm. Gegen das überragende Gespann Katharina Wagner (8,76 Sek.) und Lea Sperl (8,89 Sek.) standen die polnischen Mädchen auf verlorenem Posten. Aleksandra Rojek (9,39) und Magdalena Utecht (9,46) belegten noch hinter den gut aufgelegten Celine Kühnert (9,19 Sek.) und Stefanie Gille (9,22 Sek.) die Plätze fünf und sechs. In der Einzelwertung führte nach diesen zwei Wettbewerben Lea Sperl mit 158 Punkten vor Magdalena Utecht (144) und Katharina Wagner, die 142 Punkte gesammelt hatte. In der Mannschaftswertung kamen die Mädchen aus Pila nach ihren 328 Punkten auf 626 Zähler. Für die Melsunger Schülerinnen wurden beim Sprint 419 Punkte notiert, so dass sie mit 682 Punkten zum ersten Mal die Führung übernahmen. Beim dritten Wettbewerb, dem Weitsprung, landeten mit Katharina Wagner, Lea Sperl (4,45m) und Franziska Sommerlade (4,30m) erneut drei Mädchen aus Melsungen auf den Rängen eins bis drei. Mit ihren 4,85 m erzielte Katharina die beste Leistung der Veranstaltung und wurde dafür mit 109 Punkten belohnt. Damit ging die fünffache nordhessische Meisterin nach drei Wettbewerben mit 251 Punkten in Führung. Auf Rang zwei folgte – mit 17 Punkten Rückstand – Lea Sperl. Auf Rang drei behauptete sich mit 210 Punkten Magdalena Utecht, die wiederum von Franziska Sommerlade (192 Punkte) attackiert wurde.

Aber die Entscheidung war vor dem abschließenden 600m-Lauf bereits gefallen: die Siegerin im Vierkampf der Mädchen kam aus Melsungen, denn alle acht Mädchen aus der Bartenwetzerstadt waren auch im letzten Wettbewerb top-fit. Was sie aber bei herrlichem Sommerwetter in Pila zeigten, übertraf dennoch alle Erwartungen. Zügig liefen Lea Sperl, Stefanie Klein, Celine Kühnert, Stefanie Gille und Karolin Siebert an. Schon nach der Hälfte der Strecke hatten sie sich von Magdalena Utecht, der besten polnischen Mehrkämpferin, weit abgesetzt. Die 300 m passierte das Quintett in 55 Sekunden; nach 500 m hatte sich Lea Sperl einen kleinen Vorsprung herausgelaufen, von dem sie bis in Ziel zehren konnte.

50 m vor der Ziellinie sah es zwar so aus, als käme Stefanie Klein noch einmal auf, aber auf den letzten Metern spielte die talentierte Mehrkämpferin ihren Trumpf der Schnelligkeit aus und konnte noch einmal zulegen. Mit 1:52,70 Minuten siegte Lea Sperl vor Stefanie Klein (1:53,40) und Celine Kühnert (1:56,20). Auf Rang vier die wieder erstarkte Stefanie Gille (1:56,5). Und nur einen Platz zurück mit 1:58,10 Minuten die C-Schülerin Karolin Siebert. Magdalena Utrecht lief als Dreizehnte 2:11,40 Minuten und blieb damit noch hinter Katharina Wagner (2:05,94), Franziska Sommerlade (2:06,73) und der zehnjährigen Janina Rohde (2:08,22). Dieser abschließende 600m-Lauf war wieder eine Demonstration der Melsunger Stärke auf der Mittelstrecke, denn unter den besten elf der insgesamt 32 angetretenen Mehrkämpferinnen liefen acht Mädchen mit dem roten ASKINA-Trikot über die Ziellinie.

So wurden bei der Siegerehrung Lea Sperl (322 Punkte) mit Gold, Katharina Wagner (314 Punkte) mit Silber und Magdalena Utecht (263 Punkte) mit Bronze ausgezeichnet. Auf den Plätzen vier bis sieben folgten mit Stefanie Gille (255 P.), Celine Kühnert (254 P.), Franziska Sommerlade (253 P.) und Stefanie Klein (245 P.) vier Mädchen aus Melsungen. Damit siegte die MT-Auswahl mit 1398 zu 1107 Punkten vor der Kreisauswahl aus Pila.

Jungen setzten sich erst am Schluss durch
Spannender ging es bei den Schülern zu, aber auch hier hatten die Jungen aus Melsungen am Ende mit 1193 zu 1075 Punkten die Nase vorn. Und weil es auch hier keinen Schwachpunkt gab, entwickelte sich ein packender Zweikampf, der erst im abschließenden 1000m-Lauf seine endgültige Klärung zugunsten der Bartenwetzer brachte. Wie bei den Schülerinnen siegten die MT-Schüler über 8x50m. In 56,89 Sekunden blieben sie knapp vor der Auswahl aus Pila (57,10 Sekunden) und setzten somit den ersten Akzent.

Beim Ballwerfen machten die polnischen Schüler deutlich, dass sie gewillt waren, der Konkurrenz aus Melsungen Paroli zu bieten. Der 12jähirge Patryk Nowakowski erzielte mit 62,50 m im Ballwerfen die Tagesbestleistung und erhielt dafür 100 Punkte. Henri Alter war es zu verdanken, dass der Abstand nicht allzu groß wurde, denn Hessen bester Speerwerfer der M12 steigerte sich auf 58,00 m und gehört nun auch zu den landesbesten Ballwerfern. Während Bartosz Steinke aus Pila mit 54,50 m Rang drei belegte, steigerte sich Tobias Stang auf 48,50 m und zeigte bereits nach dem ersten Wettbewerb seine Anwartschaft auf den Vierkampfsieg. Die Auswahl aus dem Kreis Pila ging nach diesem Wettbewerb mit 402 zu 375 Punkten in Führung.

Auch im Sprint über 60 m hatten die Jungen aus Melsungen das Nachsehen, denn nach seinem Sieg im Ballwerfen siegte Patryk Nowakowski auch in dieser Disziplin mit 8,81 Sekunden. Robin Kästner (8,91) und Robin Hohmann (9,04) folgten auf den Plätzen. Da aber mit Bartosz Steinke (9,0) und Jacek Matyja (9,10) erneut zwei polnische Schüler folgten, konnten die jungen Polen ihren Vorsprung auf 36 Punkte vergrößern und führten damit nicht unerwartet mit 685 zu 649 Punkten. Leider verkrampfte Henri Alter nach einem guten Start auf den letzten Metern, so dass er erst nach 9,30 Sekunden das Ziel erreichte und einige Punkte verlor, die ihm am Ende fehlten. Für den Weitsprungwettbewerb hatte sich Robin Kästner in Korbach mit 4,95 m empfohlen, so dass er als Favorit in den Wettkampf ging.

Die Papierform trog in diesem Fall nicht, denn Robin ließ in diesem Wettbewerb nie einen Zweifel über den Ausgang aufkommen. Mit 4,90 m siegte er deutlich vor Jacek Matyja (4,74 m) und Maciej Fabisiak (4,65 m). Tobias Stang als Vierter lag mit 4,60 m knapp vor Sebastian Ludwig, der 4,57 m weit sprang. Rang vier. Nach seinen 4,54 m belegte Henri Alter nach drei Wettbewerben mit 195 Punkten hinter dem überragenden Patryk Nowakowski (220 P.) den zweiten Platz. Nur einen Platz dahinter überraschte Robin Kästner (191 P.), gefolgt von Bartosz Steinke (187 P.) und Tobias Stang, der 181 Punkte gesammelt hatte. Leider vergab Robin Hohmann nach 4,13 m (43 Punkte) einen späteren Medaillenplatz. Beim abschließenden 1000m-Lauf gab es ebenfalls eine eindrucksvolle Vorstellung aus Melsunger Sicht. Das Melsunger Trio lief die erste Runde in 75 Sekunden. Tobias Stang, der längst die Führung übernommen hatte, wurde von Robin Hohmann und Michael Hiob verfolgt.

Die beiden polnischen Läufer, die noch eine Chance für den Vierkampfsieg hatten, liefen bereits 60 m hinter dem starken Melsunger Trio her. Nur Jacek Matyja, der sowohl im Sprint als auch im Weitsprung positiv auffiel, doch durch einen schwachen Ballwurf keine Sieg-chance mehr hatte, hielt noch einigermaßen mit. 200 m vor dem Ziel bahnte sich die Entscheidung an, denn Tobias Stang verschärfte das Tempo und das Verfolgerfeld zog sich auseinander. Kein Wunder, dass Vorstellung von Tobias Stang in der letzten Disziplin noch einmal Begeisterungsstürme auslöste. Mit 3:13,74 Minuten sicherte er sich 73 Punkte und nahm dem bis dahin führenden Nowakowski 52 Punkte ab. Da auch Bartosz Steinke nur 3:58,90 Minuten lief und dafür nur 20 Punkte bekam, herrschte im Melsunger Lager unbeschreibliche Freude. Zunächst weil Robin Hohmann nach 3:18,15 Minuten auf Rang zwei einlief und Michael Hiob (3:20,71 Min.) auf Rang drei mitzog. Mit seinem achten Platz (3:35,10 Min.) sicherte sich Henri Alter 46 Punkte und verlor auf Robin Kästner (3:34,08 Min.) nur einen Zähler, so dass er auf 241 Punkte kam und damit Rang zwei belegte.

Überlegener Sieger wurde aber Tobias Stang mit 254 Punkten. Er wurde für seine Ausgeglichenheit mit der Goldmedaille belohnt. Rang drei belegte der bis dahin führende Patryk Nowakowski (241 Punkte). Robin Kästner sicherte sich mit einem guten 1000m-Lauf mit 238 Punkten Platz vier. Robin Hohmann landete mit 234 Punkten auf Rang sechs. Und als die Mannschaften geehrt wurden, gab es im Melsunger Lager noch einmal einen großen Jubel, denn die Jungen machten es den Mädchen nach und siegten mit 1193 Punkten und nahmen der polnischen Auswahl 118 Punkte ab.

Nach einem großen Empfang und einer Stadtbesichtigung fuhren die Melsunger Schüler am Sonntagmorgen wieder in die Heimat zurück, wo man am Abend erschöpft, aber glücklich und beladen mit vielen Eindrücken ankam.




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