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Drei Tage vor dem Spiel – Aktuelles aus dem MT Lager

Melsungen. Trainer Robert Hedin und Sportchef Alexander Fölker nutzten die günstigste und bequemste Gelegenheit überhaupt, den kommenden Gegner TV Großwallstadt zu “observieren”. Dessen Heimspiel gegen die HSG Wetzlar wurde am Dienstag nämlich live im DSF gezeigt. „Großwallstadt hat oft das Abwehrkonzept gewechselt, davon dürfen wir uns nicht verunsichern lassen. Zudem muss sich unsere eigene Abwehr auf sehr viele Zweikämpfe einstellen”, analysierte Fölker knapp.

Die seit längerem bestehenden Rückenbeschwerden von Rechtsaußen Michal Kraus (28) stellten sich als schwerer Bandscheibenvorfall heraus. Der 64-malige tschechische Nationalspieler wurde bereits am Montag in seiner Heimat erfolgreich operiert und darf ab Morgen erste Gehversuche unternehmen. Wie lange er ausfallen wird, ist derzeit noch nicht abzusehen.

Kreisläufer Thomas Klitgaard (29) zog sich im Hessenderby gegen Wetzlar eine Leistenzerrung zu und konnte deshalb schon im Spiel gegen Lübbecke nicht mitwirken. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Däne gegen Großwallstadt wieder einsatzfähig ist, ist eher gering. Klitgaard kann erst ab Mittwoch wieder am Mannschaftstraining teilnehmen.

Torwart Mario Kelentric (34), der wegen einer Wirbelblockade zwei Spiele lang pausieren musste, hofft darauf, gegen Großwallstadt wieder mitwirken zu können. Der Kroate hatte sowohl in Wetzlar als auch im Spiel gegen Lübbecke in Radek Musil (33), einen mehr als würdigen Vertreter. Als Lohn für dessen gute Leistungen gegen Lübbecke (24 Paraden) wählte ihn die Fachzeitschrift HandballWoche in die “Mannschaft der Woche”.

Rückraumshooter Grigorios Sanikis (27) plagt sich derzeit mit Kniebeschwerden. Ausgerechnet das vor kurzem operierte Gelenk macht ihm zu schaffen. Sein Mitwirken am Samstag ist fraglich. Als Alternativen für die Besetzung der linken Rückraumposition kann Trainer Robert Hedin gleich unter drei Spielern wählen: Vladica Stojanovic (26), Spyros Balomenos (28) und Anders Jacobson (23). MT-Rechtsaußen Savas Karipidis (28) gehört mit einem Schnitt von 7,2 Toren zu den Top- Shootern der Liga. Nur Mindens Halblinker Arne Niemeyer (25) kann da mithalten. Mit seinen bislang 58 Toren, davon 23 Strafwürfe, belegt Karipidis Platz 4 in der Scorerliste.

Apropos Strafwürfe: Wenn der Grieche zum Siebenmeter schreitet, landet anschließend mit 79-prozentiger Wahrscheinlichkeit der Ball im gegnerischen Tor. Treffsicherer vom “ominösen Punkt” aus ist nur Berlins Konrad Wilczynski (25) mit 90 Prozent.

Trainer Robert Hedin wünscht sich im Spiel gegen Großwallstadt endlich mehr Zuschauer. Während die MT nach glänzendem Saisonstart mit 8:8 Punkten bis ins Mittelfeld der Tabelle vorgestoßen ist, liegt sie in der Rangliste der Besucherstatistik auf dem letzten Platz. Durchschnittlich wollten nur 1.806 Fans jedes der bislang vier Heimspiele in der Meirotels-Halle sehen. Gleichzeitig ist der Ligadurchschnitt im Vergleich zum Vorjahr von 4.013 auf 4.451 Besucher pro Begegnung leicht gestiegen. Das sagt zumindest die nackte Statistik.

Dabei ist aber offensichtlich, dass dieser Schnitt nur durch die Zuschauerkrösusse THW Kiel (10.250 Fans pro Heimspiel, immer ausverkaufte Ostseehalle) und die Rhein-Neckar-Löwen (das Team mit sieben deutschen Weltmeistern hat im Schnitt 10.313 Besucher pro Heimspiel!) erreicht wird. Fast alle anderen Clubs hingegen klagen über Rückgänge. Besonders eklatant ist dies beim VfL Gummersbach, der in der 19.000 Zuschauer fassenden Köln-Arena bisher nur durchschnittlich knapp 8.000 Fans zu den Heimspielen begrüßen konnte. Auch die in der Vergangenheit erfolgsverwöhnten Clubs in Lemgo und Magdeburg mussten sich in der laufenden Saison bisher mit rund 1.200 bzw. 1.400
Besuchern pro Heimspiel weniger vergnügen.

“Die Zuschauerzahl steht in krassem Gegensatz zu unserer Tabellensituation. Natürlich wünschen wir uns mehr Unterstützung, vor allem, wenn die Mannschaft hinten liegt. Aus den Heimspielen können wir nur zusammen mit den Fans das Optimum herausholen”, so MT Trainer Robert Hedin. Fakt ist, dass bei der MT – mit Ausnahme von Vizemeister Hamburg – bislang nicht unbedingt die Gegner mit den zugkräftigsten Namen gastierten. Mit dem TV Großwallstadt
aber steht nun ein echtes Nachbarschaftsderby ins Haus, noch dazu eines, bei dem die MT Melsungen nicht ohne Chancen ist.

Für das Spiel (Anwurf Sa., 17.00 Uhr, Meirotels-Halle) sind noch Tickets u.a unter der Hotline 05661/92600 erhältlich, sowie an der ab 15.30 Uhr geöffneten Tageskasse.

Foto: Heinz Hartung