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Die Ärzte jazzen auf dem Hessentag 2008

Homberg. Es ist ihr (je nach Zählweise) ungefähr zwanzigstes Album und beweisen müssen niemandem mehr, dass sie die beste Band der Welt sind. Immerhin vier Jahre sind seit „Geräusch“ vergangen, dem letzten Studioalbum, das nach dem „White Album“-Prinzip funktionierte: ein schier überbordendes Doppelalbum, das drei eigenständige und -willige Songschreiber geprägt haben. Am 15. Juni 2008 kommen die Ärzte im Rahmen des Hessentags in die Kreisstadt.

In der Hessentagsarena werden die drei Berliner Bela, Farin und Rod ihre „Jazzfästigkeit“ beweisen und im Open Air ihr neues Pop-Album „Jazz ist anders“ präsentieren. Die Scheibe erscheint am 2. November, die Singleauskopplung „Junge“ kam schon am 5. Oktober heraus.

„Jazz ist anders“ funktioniert anders. Puristischer. Gemeinsamer. Triologischer. Selbstgemachter. Denn das war diesmal Band-Konsens: machen auf diesem Album am liebsten alles selbst. So gibt es (nach dem 84er Debüt-Album „Debil“ zum zweiten Mal in der Bandgeschichte überhaupt) keinen Produzenten und für die Fotosessions wurde der Selbstauslöser aus der Kiste gekramt. Drei Monate lang hat sich die Band zusammen mit zwei bis drei hungrigen Tontechnikern im Tritonus-Studio eingesperrt und ein Album hingelegt, das mit neu entdeckter Spielfreude und den Untugenden der aufwartet: Songs, deren unverkennbare Ohrwürmigkeit aus jener Gratwanderung zwischen lässig präsentierter Geschmackssicherheit und dem guten alten -„Bad Taste“ herrührt, für die sie völlig zu Recht berühmt und sowieso unerreicht sind.

Und sie lassen es ordentlich krachen: „Elektrische Gitarren“ und „Lärm“ sind nicht zufällig Schlüsselworte der ersten Singleauskopplung „Junge“. Konterkariert wird das von einem (fast schon) minnesingenden Farin Urlaub („Nur einen Kuss“), dem (diesmal lustigen) Vampir Bela B. oder dem (vergleichsweise doppelten) Lovesong „Niedliches Liebeslied“ des Rodrigo González.

Karten im Vorverkauf …

Foto: die ärzte assistiert von Jörg Steinmetz

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