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Kraniche am Himmel über Hessen

Nordhessen. Vereinzelt wird das großartige Schauspiel ziehender Kraniche am Himmel schon seit rund 14 Tagen beobachtet. Doch die „große Welle“ wird noch erwartet. Die Vogelfreunde im NABU beobachten das Zuggeschehen und bitten um Rücksichtnahme bei rastenden Tieren. Ein Abstand von 300 Metern sollte eingehalten werden, um erschöpfte Tiere nicht zu beunruhigen. Der NABU bittet Naturfreunde um Mitteilung von Beobachtungen.

“Die ersten – etwas voreiligen – Kraniche wurden über Hessen schon seit dem 24. September beobachtet“ sagt Biologe Reinhard Eckstein von der NABU-Landesarbeitsgemeinschaft Ornithologie und Naturschutz. Doch die „große Welle“ wird noch erwartet und könnte sich eventuell bereits am kommenden Wochenende einstellen.

Hessen liegt in einer Hauptzugroute der Kraniche auf ihrem Weg von der Ostsee in den Südwesten Europas. An ihren nördlichen Sammelplätzen, zum Beispiel bei Rügen und an der Mecklenburgischen Seenplatte, brechen die Kranich-Schwärme bei günstiger Witterung in den frühen Morgenstunden auf, ziehen südlich und nördlich am Harz vorbei, erreichen dann das Weserbergland und Thüringen und ziehen meist in den Nachmittags- und Abendstunden weiter durch Hessen.

„Schwerpunkte des hessischen Durchzuges sind die Auensysteme Ober- und Mittelhessens, wo ein Teil der Tiere auch Rastgebiete im Bereich Amöneburger Becken, Ohm und Lahn sowie die Auengebiete der Wetterau aufsucht“, beschreibt NABU-Landesgeschäftsführer Hartmut Mai. Beim Weiterflug mit 50-70 Stundenkilometern erreichen die über Hessen ziehenden Tiere Main und Rhein und fliegen schließlich über Frankreich weiter nach Südwesten.

„Der NABU bittet alle Naturfreunde um Rücksichtnahme an Rastplätzen“ erläutert Sibylle Winkel, Biologin beim NABU Hessen. „Dies ist notwendig, weil die Kraniche schon eine weite Flugstrecke hinter sich haben, wenn sie in Hessen eine Pause einlegen. Sie brauchen Ruhe und die Gelegenheit, etwas zu fressen und wieder Kräfte zu sammeln.“ Im Flug bilden die Kraniche eine V-förmige Formation. Volkstümliche Namen bezeichnen die Kraniche noch heute als Hoaljäns oder Schniijäns („Schneegänse“ – Verwechslungsgefahr mit den echten Schneegänsen!). Früher war für die Landbevölkerung der Kranichzug ein Zeichen, das Vieh wegen der einsetzenden Kälte von der Weide in den Stall zu holen.

Heute ist der Kranichzug für viele Naturfreunde ein mit Freude erwartetes Schauspiel. Etwa 80.000 bis 100.000 der Großvögel ziehen im Herbst in ihre Winterquartiere nach Spanien und werden im Frühjahr wieder den Rückflug in ihre Brutgebiete in Norddeutschland und Skandinavien antreten.

Der NABU bittet um Meldungen mit Angabe von Ort, Datum, Uhrzeit und Anzahl der Tiere: NABU Hessen, Friedenstr. 26, 35578 Wetzlar, Fax (06441) 67904-29, Telefon  (06441) 67904-0, E-Mail: info@NABU-Hessen.de.




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5 Kommentare zu “Kraniche am Himmel über Hessen”

  1. Sabine Uekermann

    Wäre es nicht angemessen, zum Artikel über den Kranich-Zug ein Kranich-Foto zu zeigen und nicht das eines Fischreihers?!

  2. Redaktion

    Sehr geehrte Frau Ueckermann,

    vielen Dank für Ihre Anregung. Ich verspreche Ihnen, dass wir darüber ernsthaft nachdenken werden.

    Herzliche Grüße
    Björn Schönewald

  3. Jörn Ehlers

    Wir haben am 02.01.2010 auf der Fahrt von Hamburg nach Berlin in der Nähe Neurupin
    einzelne Kraniche ( 4 Tiere ) neben der Autobahn am Rande eines Feldes im Schnee gesehen. Darüber flogen 3 Keile Kraniche ( geschätzt 60 ..80 Tiere ) in nördlicher Richtung
    nachmittags gegen 15.00uhr.
    Für uns war dieser Vogelzug zu dieser Zeit sehr ungewöhnlich!
    Ist das so?
    MfG
    J.E.

  4. Heidemarie

    Hallo zusammen,
    mit großer Freude habe ich heute Nachmittag gegen 15.00 Uhr einen Pulk „Schneegänse“, so sagt man bei uns ca. 60-80 St. .
    Ich denke mal, jetzt kann der Frühling Einzug halten.
    Liebe Grüße, Heidemarie

  5. Manni

    Mit großer Freude konnten wir heute wieder den Überflug dreier „Pulks“ über Lichtenfels in Hessen beobachten, ein schönnes Geräusch von den Kranichen aufgeschreckt zu werden, aus dem Fenster zu sehen und dem Frühling hoffnungsfroh entgegenzufiebern.


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