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Kita sucht Gespräch mit Schule und Elternhaus

Melsungen. „Eltern-Kita Schule im Gespräch“ – das war das Thema eines Fachtages, zu dem der Förderverin zukunftsfähiges Melsungen am Samstag, den 9. Februar in die Stadthalle eingeladen hatte und der von Dorothea Brode und Dr. Elke Reuting vom ife-Institut für Elementarbildung in Kassel moderiert wurde.

„Finden Sie gemeinsam Gesten für Auf Wiedersehen von der Kita und Herzlich Willkommen in der Schule“, empfahl der Göttinger Pädagoge Dr. Karl Gebauer den Anwesenden. Wenn die Kinder den Prozess des Übergangs von der Kita in die Schule als positive Herausforderung erleben könnten, wachse ihr Vertrauen in die eigene Stärke. So könnten sie die in der Schule gestellten Anforderungen bewältigen und die vielfältigen Bildungsangebote optimal für sich nutzen.

Für eine erfolgreiche Umsetzung der Bildungsziele des hessischen Bildungs- und Erziehungsplanes für 0- bis 10-jährige Kinder sei es wichtig, dass sich alle am Übergangsprozess beteiligten Personen zusammen setzen, um gemeinsam einen Weg zur Ausgestaltung dieses wichtigen Prozesses zu finden, fuhr Gebauer fort.

In seinem Vortrag stellte Dr. Gebauer die Bedeutung von Geborgenheit und sicherer Bindung für erfolgreiches Lernen dar. Das Wissen „Ich bin willkommen ich werde wahrgenommen“ sei eine stabile Basis und wichtige Voraussetzung dafür, dass Kinder „aufregende“ Probleme selbständig und zuversichtlich lösen können. Gelinge es Eltern, Erziehern und Lehrern, für den Dreiklang Vertrauen, Motivation und Freude zu sorgen, würden „Botenstoffe des Gelingens“ freigesetzt. „Oxytozin, Dopamin und Opioide mixen einen Cocktail“, so Gebauer, „der dafür sorgt, dass die Synapsen im Gehirn feuern und Lernen und Motivation stattfinden können.“

Im Anschluss an den Vortrag wurden Lehrer, Erzieher und Eltern zu Tischgesprächen eingeladen, die im Rahmen des „Dialogischen Salons“- auch unter dem Namen „World Café“ bekannt, stattfanden. An mit Papiertischdecken, Blumen und vielen farbigen Stiften ausgestatteten Cafétischen griffen sie in einer ersten Gesprächsrunde aus der Sicht der jeweiligen Institution beziehungsweise des Elternhauses die Impulse aus dem Vortrag auf, um Wünsche und Angebote an die Kooperationspartner zu formulieren und Ideen zu entwickeln, wie alle Beteiligten zu einem wertschätzenden Miteinander auf gleicher Augenhöhe gelangen können.

Nach 30 Minuten wurden alle aufgefordert, die Tischgruppen zu wechseln und dabei darauf zu achten, dass nun möglichst alle Professionen an den einzelnen Tischen vertreten sind. Vor allem an dieser Stelle wünschten sich die zahlreich erschienenen Erzieherinnen eine deutlichere Präsenz der Vertreter/innen aus den Schulen. „Wir brauchen Lehrer an unserem Tisch“ war eine dringende Bitte, die an diesem Tag nur begrenzt erfüllt werden konnte.

In der zweiten Runde sollten bereits bestehende erfolgreiche Kooperationen gegenseitig vorgestellt und gemeinsame Lösungsideen zur Überwindung von Stolpersteinen entwickelt werden. Von Seiten des bereits gut kooperierendenTandems Grundschule und Städtischer Kindergarten Röhrenfurth flossen viele Anregungen in die Dialogrunden mit ein, die vor allem für die dritte Runde wichtig waren, in der es darum ging, konkrete Ideen zur Umsetzung zu entwickeln.

Am Nachmittag bot der „offene Raum“ (Open Space) allen Beteiligten die Möglichkeit, konkrete Themen und Ideen vorzustellen. Diese wurden in Kleingruppen weiterverfolgt. Im Abschlussplenum wurden die dabei entwickelten Maßnahmenpläne vorgestellt. Man werde auf die Schule zugehen, um mehr Austausch bitten, gegenseitige Hospitationen anregen, Lesepatenschaften der Grundschüler in den Kitas, gemeinsame Feste vorschlagen, Termine besser abstimmen – sind nur einige Beispiele aus der Vielfalt der Vorhaben.

Deutlich wurde auch der Wunsch von Seiten der Kita, von der Schule als Institution mit eigenständigem Bildungsauftrag wahrgenommen zu werden. „Auch wir können Ideen und Erfahrungen an die Schule weitergeben“, hieß es von Seiten der Kindertagesstätten.

Man wünschte sich für die Folgeveranstaltung, die voraussichtlich im Herbst stattfinden wird, ein ausgewogenes Verhältnis der Fachkräfte aus Kita und Schule. Denn ohne einen lebendigen Dialog zwischen Eltern, Lehrerinnen und Erzieherinnen gehe es nicht.

Nähere Infos gibt es bei Karin Plötz-Hesse im Kinder- und Familienbüro, Telefon (05661) 9261931.

Foto: Florian Funck




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