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Flagge für Tibet

Homberg. Wie in den vergangenen Jahren beteiligt sich der Schwalm-Eder-Kreis auch dieses Mal wieder am 10. März an der internationalen Aktion „Flagge zeigen für Tibet“. Vor der Homberger Kreis­verwaltung werde an diesem Tag zum Gedenken des tibetischen Nationalaufstandes vor 49 Jah­ren die Tibetfahne aufgezogen, als Zeichen der Solidarität mit dem von China unterdrückten Volk, so Landrat Frank-Martin Neupärtl in einer Presseerklärung.

Im vergangenen Jahr wurde in über 780 Städten und Landkreisen in Deutschland und in zahlreichen Kommunen anderer mitteleuropäischer Länder an diesem Gedenktag die Flagge Tibets gehisst. Diese Solidaritätsaktion zieht seit Jahren immer größere Kreise.

Tibet ist seit 1950 von Soldaten der Volksrepublik China besetzt. Bislang hatte der gewaltlose Widerstand des tibetischen Volkes gegen die übermächtigen Besatzer wenig Wirkung. Im Ge­genteil, die Folgen der chinesischen Besatzung sind schrecklich. Rund 1,2 Millionen Menschen starben durch Verfolgung, Haft, Folter, Hunger und Flucht. Fast alle Klöster wurden von den Besatzern zerstört. Durch die massenhafte Ansiedlung von Chinesen soll auch der letzte Wi­derstand gebrochen werden.

Trotz der sich weiter verschlechternden Lebensumstände des tibetischen Volkes vertritt das weltliche und geistliche Oberhaupt, der Dalai Lama, nach wie vor eine Politik der Gewaltlosig­keit und Toleranz. Für sein Wirken wurde der Dalai Lama 1989 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. In 2005 hat das Oberhaupt der Tibeter den Hessischen Friedenspreis erhalten. Bei seinem Deutschlandbesuch im Juni 2005 konnte auch Landrat Neupärtl den Dalai Lama persönlich kennen lernen.

Immer mehr Menschen bringen den gewaltfreien Forderungen der Tibeter aufrichtige Sympa­thie entgegen. Wiederholt hat auch das Europaparlament die chinesische Regierung zum friedlichen Dialog mit dem Dalai Lama und seinen Vertretern aufgefordert. Für Tibet „Flagge zu zeigen“ ist deshalb ein erneuter Appell an die Bundesregierung, sich in Gesprächen mit der chinesischen Führung für Verhandlungen mit den Tibetern einzusetzen.

Bei den olympischen Spielen im Sommer 2008 will sich China als neue, moderne Weltmacht präsentieren. Dabei dürfen aber die Menschenrechtsverletzungen und die Zerstörung der Kultur, Religion und Nationalität des tibetischen Volkes nicht in den Hintergrund gedrängt werden.

Schließlich, so Neupärtl, stehe die Flagge Tibets auch für andere un­terdrückte Völker. Den Menschenrechten und dem Recht auf Selbstbestimmung sollten die internationale Staatengemeinschaft und die Öffentlichkeit zukünftig noch mehr Bedeutung zu­kommen lassen.

Im Internet gibt es weitere Informationen zur Tibet-Solidaritätsaktion unter www.tibetflagge.net.