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Neupärtl: Breitbandversorgung flächendeckend sicherstellen

Schwalm-Eder. Nach einer eigens durchgeführten Umfrage verzeichnet der Landkreis in Sachen Breitband-Internet in seinen 27 Städten und Gemeinden 20 un- oder unterversorgte Kommunen. Dies bedeutet, dass dort entweder gar keine Breitbandanbindung existiert oder die Datenübertragungsbandbreite für eine kompli­kationslose Nutzung der meisten internetgestützten Anwendungsbereiche moderner Kommu­nikationstechnologie nicht ausreichend ist. Landrat Frank-Martin Neupärtl: „Die Breitbandver­sorgung muss als bedeutender Standortfaktor flächendeckend sichergestellt werden.“

Politik und Wirtschaft sind sich einig, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Kreises unter anderem ent­scheidend vom schnellen Auf- und Ausbau der Breitbandtechnologie abhängt. Aber auch für Schule und Bildung sowie für den Bereich e-Government ist eine flächendeckende Breitband­versorgung erforderlich.

Es liege auf der Hand, dass Gebiete ohne Breitbandzugang im Standortwettbewerb zuneh­mend das Nachsehen haben. Die Landflucht werde dramatisch weiter beschleu­nigt. Unterneh­men machten Standortentscheidungen hiervon abhängig und vor allem Schülern und jungen Menschen fehlten die notwendigen Kom­munikationsmöglichkeiten, heißt es in einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung. Gravierende ökonomische Nachteile seien zu befürchten, wie etwa Bevölkerungs- und Arbeitsplatzverlust, Steueraus­fälle und vermehrte Aufwendungen zur Abfederung von Arbeitslosigkeit.

Der Markt regelt die flächendeckende Versorgung mit Breit­bandverbindungen nicht im Allein­gang. Sowohl die T-Com, als auch Anbieter alternati­ver Breitbandtech­nologien müssen Inves­titionskosten gegen die zu erwartenden Um­sätze mit Breit­bandkunden rechnen. Dabei zeigt sich in einigen Fällen, dass eine Breitbanderschlie­ßung einzelner Standorte für die Unter­nehmen nicht renta­bel ist.

Der Kreis hat deshalb 60 potenzielle Technologieanbieter zur Angebotsabgabe aufgefordert, um die bisher von den bun­desweit agierenden Anbietern nicht geschlossenen Versorgungslü­cken insgesamt durch leis­tungsgebundene breitban­dige Internetzugänge zu schließen. Hierbei geht es nicht um einzelne Kleinst­lösungen, sondern vielmehr darum, eine Gesamtlösung für den Landkreis zu finden, die wirtschaftlich und finanziell den bestehen­den DSL-Angeboten ähnlich ist.

Landrat Neupärtl: „Ich hoffe, dass wir es gemeinsam mit den Bürgermeistern vor Ort schaffen, eine technische Infrastruktur aufzubauen, die Wirtschaft, Bildungseinrichtungen und Bevölke­rung gleichermaßen nützt.“