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Gehörlosengottesdienst ist eine Premiere

Felsberg-Gensungen. Seit etwa eineinhalb Jahren lernt Pfarrer Bernd Hochschorner eine neue Sprache. Die ist besonders kompliziert, weil man sie nicht mit Lauten, sondern mit den Händen ausspricht. Mittlerweile spricht er sie recht sicher: die Gebärdensprache. Am Sonntag wird er in Gensungen im Rahmen eines Gottesdienstes als Gehörlosenpfarrer für den Schwalm-Eder-Kreis vorgestellt. Der Gottesdienst ist glechzeitig eine Premiere in diesem Gotteshaus, denn einen Gehörlosengottesdienst hat es hier noch nicht gegeben.

Die Gebärdensprache sei gar nicht so einfach zu erlernen, sagt Pfarrer Bernd Hochschorner. Nicht nur, weil sich viele Begriffe nur in Nuancen in der Handbewegung unterscheiden, sondern auch, weil die Grammatik eine völlig andere ist. „Man fängt immer mit dem Größten an“, erklärt Hochschorner. Während Hörende sagen würden: „Da sitzt ein Vogel im Baum“, sagt man in der Gebärdensprache: „Baum Vogel sitzt“. Seine Predigt bereitet er gleich mit der richtigen Satzstellung vor.

Der Gottesdienst, in dem Bernd Hochschorner feierlich in sein neues Amt eingeführt wird, beginnt am Sonntag, 20. April, um 14 Uhr. Eingeladen sind nicht nur Gehörlose.