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An der Ostsee gestrandet

Flensburg/Melsungen. Unter dem Strich chancenlos – so lautet die Erkenntnis aus dem mit 25:43 (10:20) verlorenen Spiel der MT Melsungen beim Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt. Die Startphase des Spiels lief an der MT Melsungen völlig vorbei. Die ersten rund 5 Minuten waren gekennzeichnet durch technische Fehler und Fehlwürfe. So war es nicht verwunderlich, dass sich die hellwachen Flensburger gleich mit 5:0 absetzten.

Melsungens Formation war gegenüber den letzten Spielen unverändert: die Außenpositionen nahmen Tellander (LA) und Karipidis (RA) ein, am Kreis Klitgaard, im Rückraum Sanikis (RL), Stojanovic (RM) und Valo (RR), im Tor stand Kelentric. In der Abwehr kam jeweils Balomenos für Sanikis. Dem indisponierten Auftreten seiner Mannschaft mochte Trainer Robert Hedin nicht länger zusehen und nahm bereits nach dreieinhalb Minuten eine Auszeit. Die Ansprache schien zu fruchten.

Nach einer glänzenden Parade von Kelentric kam die MT in Ballbesitz und nach kurzem Ballwechsel düpierte Sanikis den bis dahin kaum geforderten Beutler mit einem Aufsetzer. Dieses 5:1 fiel in der 6. Minute. Es folgte die stärkste Phase der Nordhessen. Nach drei Klitgaard-Toren und einem Sanikis-Treffer kämpfte sic die MT bis auf 8:5 heran. Zwischenzeitlich hatte für die Gastgeber nur Christiansen getroffen. Hätte Karipidi vorher die Siebenmeter-Gelegenheit genutzt, wäre der Abstand sogar noch weiter verkürzt worden.

In diesem Abschnitt hatte die SG etwas Sand im Getriebe. Sie schloss ihre Angriffe unkonzentriert ab. Doch die sich dadurch für den Gegner ergebenden Gelegenheiten wurden vom Hedin -Team nicht genutzt. Ausgerechnet dem an diesem Tage umtriebigsten Melsunger Angreifer Sanikis unterliefen zwei Fehlwürfe – auf der anderen Seite nutzte Christiansen die Gelegenheit zum 10:5 (15.). Kurz darauf versuchte Trainer Hedinetwas frischen Wind ins Spiel zu bringen und schickte Kurchev für Valo und Kraus für Karipidis ins Rennen. Der gewünschte Erfolg blieb indes aus.

Die zweite Viertelstunde geriet exakt zum Duplikat der ersten. Während das Spiel der MT einfach zu berechnend war und die Abwehr zu wenig Effektivität zeigte, kam der SG-Motor zusehends auf Touren. Das galt für die Rückraumachse Mogensen – Lijewski ebenso wie für Kreisläufer Knudsen. Linksaußen Christiansen hatte ohnehin schon längst Betriebstemperatur erreicht und trug sich nach zwei erfolgreichen Strafwürfen auch verstärkt als Feldtorschütze ein.

In der 20. Minute verließ Kelentric den MT-Kasten für Schomburg. Aber auch der 17-jährige war machtlos gegen die viel zu oft ungehindert zum Wurf kommenden SG-Angreifer. Das 20:10- Zwischenresultat nach 30 Minuten spiegelte exakt den Leistungsunterschied zwischen Flensburg und Melsungen wider.

Nach dieser eindeutigen ersten Hälfte hatten die Melsunger Hoffnungen auf einen besseren zweiten Durchgang naturgemäß einen herben Dämpfer erhalten. Was Trainer Hedin auch probierte, es fruchtete wenig. Weder die Umstellung im Rückraum – Balomenos für Sanikis auf Halblinks, der wiederum für Stojanovic die Mitte übernahm, oder Brouko für Tellander auf Linksaußen – zeigten Wirkung. Lediglich Michal Kraus, der weiterhin für den glücklosen Karipidis den rechten Flügel besetzte, vermochte sich mit 5 Toren gut in Szene zu bringen.

Flensburg brauchte fortan nur noch seinen Part herunter zu spielen, ohne Gefahr zu laufen, den Vorsprung einzubüßen. Im Gegenteil. Der einen Tag nach seinem 36. Geburtstag groß aufspielende Lars Christiansen krönte seine phantastische Leistung mit 13/3-Treffern, wobei der Weltklasse- Linksaußen bis zu seinem 12. Tor keinen einzigen Fehlwurf zu verzeichnen hatte. Danach knüpfte dem Routinier ausgerechnet MT-Youngster Schomburg den ersten Ball ab.

Den höchsten Vorsprung hatten die Nordlichter in der 54. Minute herausgeworfen, als sie mit 19 Treffern vorne lagen (40:21). Ein schwacher Trost blieb anschließend den Gästen, die die letzten sechs Minuten mit 4:3 für sich entscheiden konnten.

Das Fazit der TV-Co-Kommentatorin, Nationalspielerin Nora Reiche: „Wenn man im Spiel soweit zurückliegt, sollte man versuchen, vorne ruhiger zu spielen, um das Debakel in Grenzen zu halten“. Stattdessen wurde weiterhin der schnelle Abschluss gesucht – mit dem Effekt, dass die MT ins offene Messer lief.

Trainer Hedin nach dem Abpfiff:
Wir haben heute eine Riesenklatsche hinnehmen müssen und damit wohl für das Flensburger Unentschieden gegen Göppingen gebüßt. Dennoch wollen wir nicht alles schlecht reden, was wir im Spiel gegen eine Mannschaft gezeigt haben, die uns in vielen Belangen überlegen ist. Wir haben wenigstens um die Bälle gekämpft, vielfach aber ohne Effekt. Unter dem Strich haben wir vier Tore weniger bekommen, als im Hinspiel“. Der letzte Satz kam dabei mit einem Augenzwinkern über des MT-Trainers Lippen. Die Kommentatoren von sportdigital.tv hatten anschließend für die MT Melsungen noch eine versöhnliche Perspektive parat. Sie meinten, dass die MT Melsungen bisher – trotz aller Unwägbarkeiten – eine super Saison gespielt habe. Wenn in den verbleibenden Spielen noch gepunktet würde, würde dies die gute Gesamtleistung der Nordhessen bestätigen.

Statistik:
SG Flensburg/Handewitt – MT Melsungen (43 : 25 (20 : 10)
SG Flensburg-Handewitt:
Beutler (21/3 Paraden) – Lackovic (2), Nielsen (3), Mogensen (4), Holmgeirsson (2), Jensen (2), Christiansen (13/3), Johannsen, Lijewski (4), Petersson (5), Knudsen (8).
MT Melsungen: Kelentric (1.-19. Min. und 31. – 40. Min., 4 Paraden), Schomburg (20. – 30. Min. und 41. – 60. Min., 7 Paraden) – Brouko, Kurchev, Tellander, Kraus (5), Hruby, Stojanovic (2), Balomenos (3), Klitgaard (7), Sanikis (5), Karipidis, Valo (3).

Schiedsrichter: Damian/ Wenz (Bingen/Mainz).
Zeitstrafen: 4:10 Minuten (Mogensen 2, Knudsen 2 – Balomenos 4, Stojanovic 2, Valo 2, Brouko 2); Siebenmeter: 3/3:3/0 (Karipidis scheitert zwei Mal, Stojanovic einmal an Beutler);
Zuschauer: 6300 (ausverkauft), Campus-Halle Flensburg.

Spielfilm
5:0 (4.), 7:4 (11.), 11:5 (17.), 15:6 (21.), 18:7 (25.), 20:10 (HZ), 23:12 (32.), 27:14 (38.), 32:18 (43.), 35:19 (48.), 36:20 (50.), 40:22 (55.), 41:22 (57.), 43:25 (EN)




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