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MT nach Sieg über WHV auf Platz zehn

Kassel/Melsungen. Das Spiel der MT Melsungen gegen den Wilhelmshavener HV war längst nicht so knapp oder spannend, wie es das Ergebnis von 37:34 (19:14) erscheinen lässt. Dafür sahen die knapp 3.000 Zuschauer in der Kasseler Rothenbach-Halle eine über weite Strecken überzeugende MT, die ihren Gast in jeder Phase des Spieles klar beherrschte. Der Lohn der Anstrengung war die Verbesserung in der Tabelle auf Platz zehn.

Die Hoffnung vieler Fans auf einen weiteren deutlichen Sieg gegen die Norddeutschen nach den beiden Kantersiegen in den Jahren zuvor schien sich schon früh zu erfüllen. Gerade einmal 20 Sekunden brauchte Vladica Stojanovic, um das Leder erstmals an Adam Weiner vorbei in die Maschen zu wuchten. Zwar konnte Gylfi Gylfason egalisieren, doch sollte das schon der letzte Ausgleich des gesamten Spieles sein. Noch zweimal Stojanovic mit jeweils der gleichen Bewegung zum Tor und ein Tempogegenstoß über Savas Karipidis bedeuteten nach nur drei Minuten eine scheinbar beruhigende Führung. Grund genug für Gästetrainer Klaus-Dieter Petersen, nach rekordverdächtigen 3:10 Minuten bereits seinen Torhüter zu wechseln. Holger Eilts sollte im weiteren Verlauf jedoch wie sein Vorgänger kaum eine Hand an den Ball bekommen.

Dass die Torjagd nicht in diesem Tempo weiter ging lag an der Umstellung der anfangs viel zu offensiv gestellten Gästedeckung auf die defensivere 6:0-Variante. Zudem spielte der Gast seine Angriffe aufreizend lange aus. Vier zähe Minuten mit nur je einem Treffer auf beiden Seiten schlossen sich an. Als die sicher leitenden Schiedsrichter Matthias Dang und Thorsten Zacharias innerhalb 18 Sekunden mit Mirza Cehajic und Rico Bonath gleich zwei Wilhelmshavener auf die Strafbank schickten, hätte die MT die Quote wieder verbessern können. Doch Nachlässigkeiten im Abschluss verhinderten den Erfolg bei doppelter Überzahl. Zuerst setzte Savas Karipidis einen Siebenmeter an die Latte, dann visierte Daniel Tellander von Linksaußen das Gebälk an. Dazwischen traf Oliver Köhrmann mit einem verdeckten Wurf durch die dichte Melsunger Deckung.

Und wie zur Bestätigung der schon so oft gezeigten Überzahl-Schwäche holte Oliver Köhrmann gegen den regelwidrig im Kreis abwehrenden Daniel Tellander sogar noch einen Strafwurf heraus, den Tobias Schröder sicher verwandelte. 0:2 Tore bei doppelter Überzahl – nichts, worüber sich Robert Hedin an der Linie hätte freuen können.

Die Melsunger Überlegenheit war im Feld sehr deutlich, ohne sich aber im Ergebnis niederzuschlagen. Dazu waren die Torhüterleistungen einfach zu schwach – und das auf beiden Seiten. Nahezu jeder abgeschlossene Angriff resultierte in einem Erfolg, nach 15 Minuten parierte Holger Eilts beim Stand von 9:7 mit dem Wurf von Daniel Valo tatsächlich erst den zweiten Ball des Spieles. Auch Hedin hatte zwischenzeitlich Fabian Schomburg für Mario Kelentric gebracht. Doch diesmal blieb der 17-Jährige im Gegensatz zu seinen bisherigen glänzenden Auftritten relativ blass.

Beim 10:9-Anschluss durch Sven-Sören Christophersen, der in der ersten Hälfte mit vier blitzsauberen Rückraum-Toren effektivster WHV-Angreifer war, witterten die Gäste noch einmal die Chance zur Rückkehr ins Spiel. Doch dann taute Daniel Valo nach leichten Anlaufschwierigkeiten auf. Das 11:9 war erst sein zweiter Treffer, dem aber in den nur zwölf verbleibenden Minuten bis zum Pausenpfiff noch weitere sechs folgen sollten. Bedanken durfte er sich dafür vor allem bei Thomas Klitgaard am Kreis, der neben zwei eigenen Toren unermüdlich Löcher in die Deckung der Norddeutschen riss. So war es auch Daniel Valo, der in der 27. Minute mit dem 17:13 per erster Welle nach glänzender Parade des ins Tor zurück gekehrten Mario Kelentric das 1000. Saisontor der MT Melsungen markierte.

Dass die Nordhessen bis zur Pause auf fünf Tore wegziehen konnten, verdankten sie aber nicht nur den Geschossen von Valo. Nach Christophersen’s 14:12 nach 24 Minuten wechselte Hedin die Torhüter zurück, was sich schnell als einer der Schlüssel zum späteren Sieg herausstellen sollte. Nicht weniger als sechs Bälle parierte der ab jetzt in Höchstform agierende Kelentric noch vor der Pause, darunter einen direkten Freiwurf von Christophersen nach Ablauf der Zeit.

Nach dem Wechsel blieben die Hausherren konstant mit vier bis fünf Toren in Vorlage, ohne sich wirklich zu verausgaben. Wilhelmshaven fiel nicht viel ein hinsichtlich effektiver Spielzüge. Der Rückraum kreuzte wild durcheinander, die Außen liefen auch mal ein, jedoch alles ohne echten Raumgewinn oder Druckentwicklung in Richtung Tor. Erfolge resultierten eher aus Einzelleistungen, wenn die Grenze zum passiven Spiel näher rückte und irgendjemand die Verantwortung in Eigenregie übernahm. Robert Hedin begann früh zu wechseln und gab im Laufe der zweiten Hälfte allen Akteuren Spielzeiten.

Das lähmte etwas den Spielfluss, speziell auf der rechten Seite. Dafür trumpfte die linke Seite auf. Grigorios Sanikis traf wiederholt aus dem Positionsangriff, Spyros Balomenos glänzte in der schnellen Vorwärtsbewegung mit herrlichen Anspielen auf Thomas Klitgaard am Kreis, der so seine schon vorher gezeigte hervorragende Leistung an diesem Nachmittag als unermüdliches Arbeitstier nun auch mit Toren krönen konnte.

Zu keiner Zeit musste man Bedenken haben um den Sieg der MT. Kamen die Gäste einmal näher ran (23:20 Binder, 37.), legten die Rot-Weißen sofort eine Schippe mehr auf und zogen fast mühelos wieder davon. So war das Spiel nach den 28:21 durch Thomas Klitgaard, selbstverständlich nach Traumpaß an den Kreis von Spyros Balomenos, praktisch entschieden. Hedin wechselte munter durch, Wilhelmshaven nutzte das etwa ab der 50. Spielminute zur Ergebniskosmetik. Das funktionierte bis zu Gylfason’s Anschlusstreffer zum 34:31, nach dem der MT-Coach die grüne Karte zum TimeOut legte. Mit Erfolg, denn die verbleibenden viereinhalb
Minuten gingen seine Spieler noch einmal mit etwas mehr Konzentration an. Sie schaukelten die 3-Tore-Führung souverän und ohne große Anstrengung über die Zeit, obwohl Klaus-Dieter Petersen seine Mannschaft noch einmal die offene Manndekkung praktizieren ließ – ohne zählbaren Erfolg.

Stimmen zum Spiel
Klaus-Dieter Petersen:
Wir haben jetzt innerhalb vier Tagen zwei Spiele gemacht, haben beide Male eine ordentliche Leistung abgeliefert, dabei aber leider keine Punkte geholt. Wir haben in beiden Spielen deutlich gesehen, wo die Defizite liegen. Wir konnten heute zu keiner Phase den nötigen Druck in der Abwehr produzieren, um gegen die körperlich stärkeren Melsunger gegenhalten zu können. Das gleiche Problem hatten wir auch schon in den vergangenen Spielen, wo wir zwar mitspielen konnten, aber körperlich eben unterlegen waren. Zu den Torhüterleistungen möchte ich sagen, das war mit Sicherheit nicht das, was wir uns in Wilhelmshaven erhoffen. Es war solide, aber nicht mehr. Und wenn man auswärts punkten will, dann braucht man eben mehr. Das Angriffsspiel war in Ordnung, der Ball ist ganz gut gelaufen. Durch diese Niederlage wird es für uns nicht einfacher, aber in Wilhelmshaven steckt noch keiner den Kopf in den Strandsand.

Robert Hedin: Ich bin froh, dass wir heute zwei Punkte geholt haben. Noch immer träumen wir vom neunten Platz. Wir haben diese Woche überhaupt keine Abwehr trainiert. Wir haben gesagt, wir wollen Spielfluss bekommen und Tempo machen. Das ist das, was wir gut können, und wir haben das auch in der ersten Hälfte wirklich gut hinbekommen. In der zweiten Halbzeit ist es nicht so gut gelaufen. Wir haben ein paar Probleme bekommen mit der Wilhelmshavener Abwehr. Die haben sehr diszipliniert gespielt.
Dazu kam, dass wir in der zweiten Hälfte allein neun technische Fehler hatten. Normal sind bei uns sechs bi sieben im gesamten Spiel. Dass wir den hohen Vorsprung nicht gehalten haben muss ich etwas auf meine Kappe nehmen. Ich habe sehr viel ausgewechselt und damit ist unser Spiel ein wenig unruhig geworden. Trotzdem hat es an Schluss aber zum Sieg gereicht.

Statistik
MT Melsungen: Wilhelmshavener HV 37:34 (19:14)
MT Melsungen:
Kelentric (16 P.), Schomburg (2 P.); Brouko 1, Kurtchev 1, Kraus, Klitgaard 7, Valo 9, Tellander, Hruby, Stojanovic 9, Sanikis 5, Karipidis 4/1, Vuckovic (n.e.), Balomenos 1
Wilhelmshavener HV: Eilts (5 P.), Weiner (5 P.); Christophersen 7, Gylfason 3, Kelm, Schröder 5/3, Bonath, Binder 8, Rui 3, C. Köhrmann 2, O. Köhrmann 4/2, Cehajic 2

SR:
Matthias Dank (Mainz) / Thorsten Zacharias (Mainz)
Zeitstrafen: 2 – 6 (Sanikis 34:53 – Cehajic 06:44, Bonath 07:02, Gylfason 59:52)
Strafwürfe: 2/1 – 6/5, Karipidis wirft an die Latte (07:02), Schröder wirft an die Latte (28:35)
Zuschauer: 2.920 in der Rothenbach-Halle, Kassel
Spielfilm: 1:0 (1.), 4:1 (4.), 5:2 (8.), 9:7 (13.), 11:9 (19.), 14:12 (23.), 16:13 (26.), 19:14 (HZ), 22:18 (35.), 25:20 (38.), 28:22 (42.), 31:24 (45.), 34:29 (50.), 34:31 (55.), 35:32 (57.), 36:33 (58.), 37:34 (EN)

Foto: Heinz Hartung




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