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Freie Wähler: A 49 in weiter Ferne?

Bischhausen. Auf Einladung von Landrat Frank-Martin Neupärtl erfolgte am 14. Mai im Gasthaus Lingemann eine Informationsveranstaltung für die Mandatsträger der FWG durch das Amt für Straßen- und Verkehrswesen Kassel, vertreten durch Projektmanagerin Ute Borchert. Borchert ist seit 2007 im Amt und vermittelte den Politikern einen Ausblick auf ihre zukünftige Arbeit. Das Amt in Kassel, welches das größte in Hessen ist, betreut Kassel und den Schwalm-Eder-Kreis. Neben der Planung des Weiterbaus der A 49, der Autobahnen und Landesstraßen gehört auch die Betreuung der Rasthöfe, die Gestaltung von Standplätzen für LKW, die Errichtung von Lärmschutzmaßnahmen, Ortsumgehungen und Radwegen zu seinem Aufgabengebiet.

Der Weiterbau der A 49 in drei Bauabschnitten sei weiterhin vordringlichstes Ziel der Planer. Nach dem Planfeststellungsbeschluss, der seit September 2007 für den ersten Bauabschnitt bis Schwalmstadt bestehe, seien drei Klagen (zwei private und eine Klage des BUND) beim Verwaltungsgericht anhängig. Bekanntlich wären derartige Klageverfahren sehr zeitaufwändig. Aber auch die Bundesmittel fehlten immer noch, ohne die der Weiterbau unmöglich sei, beklagte Ute Borchert.

Die Projektmanagerin bedauerte, dass trotz der Autobahn dennoch in direkter Nachbarschaft Wohngebiete ausgewiesen würden, was zum späteren Unmut der Anwohner bezüglich des Geräuschpegels durch den Autobahnverkehr führe. Interessant sei, so Ute Borchert, dass auch die Frage der Altersstruktur aufkomme, ob der Ausbau des Straßennetzes überhaupt noch notwendig und wirtschaftlich vertretbar sei.

Zu den weiteren Projekten des ASV gehöre der Bau von Radwegen. So zum Beispiel an der B 454 zwischen Schwalmstadt und Oberaula und an der B 3 zwischen Jesberg-Bad Zwesten und Oberurf auf einer Länge von zwei Kilometern und ebenfalls an der B3 zwischen Kleinenglis und Kerstenhaus, um nur einige zu nennen.

Aber auch die Anlage von Rastplätzen, insbesondere für LKW, an weiteren zwölf Standorten seien wichtige Programme, die auch beim Weiterbau der A 49 nicht unberücksichtigt bleiben dürften. Auch die Brücke der L 3067 Schlierbach-Allendorf werde vollständig erneuert, so die Projektmanagerin.

Langfristig seien weitere wichtige Ortsdruchfahrten und Landesstraßenerneuerungen im Bereich Gilserberg–Moischeid, Niederbeisheim, Wichte, Spangenberg-Nausis, Niederurff, Elnrode-Strang, Melsungen im Bereich der Löwe-Kreutzung, Felsberg, Besse-Holzhausen/Hahn, Spangenberg-Herlefeld-Nausis, Sondheim und Ostheim geplant und vorgesehen. Darüber hinaus die Anlage eines Radweges nördlich von Fritzlar und der Ausbau des Heilquellenschutzgebietes in Bad Zwesten.

Für den Erhalt und den Neubau der Kreisstraßen zeichnet der Leiter der Grundstücks- und Gebäudewirtschaft Jens Becker verantwortlich. In einem weiteren Anschlussreferat berichtete er über die geplanten Maßnahmen des Kreises. Er stellte insbesondere das „Salmshäuser Modell“, ein Finanzierungs- und Ausbaumodell für Kreisstraßen, vor, bei dem, abweichend von der RstO, auf der Basis der tatsächlichen Beanspruchung der Straße mindestens kostenneutral für den Schwalm-Eder-Kreis Baumaßnahmen durchgeführt werden könnten. Hierbei seien Kosteneinsparungen von bis zu 65 Prozent zu realisieren. Dieses Modell bestehe seit 2004 ohne dieses eine Vielzahl der durchgeführten Maßnahmen unmöglich gewesen wäre.

Abschließend stellte Fraktionsvorsitzender Willi Werner (Edermünde), der die Veranstaltung moderierte, die gute Zusammenarbeit mit dem ASV Kassel im SEK fest und appellierte an die Planer, den Weiterbau der A 49 weiter als oberste Priorität sehen zu wollen. Über die anhängige Klage des BUND müsse schnellstens entschieden werden, da eine Freigabe der B 3 für den Transitverkehr die Anraingemeinden unverhältnismäßig belasten würden, betonte W. Werner. (Christa Strohm)