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Robin Hohmann König der Mehrkämpfer

Baunatal/Melsungen. Beim 13. Landesturnfest in Baunatal wurden von den Melsunger Leichtathleten Zeichen gesetzt, denn die Vorherrschaft der MT Jungen im B-Schülerbereich wurde nachdrücklich unterstrichen. Sie gründete sich auch in Baunatal auf eine Überlegenheit im Sprung- und Mittelstreckenbereich, wo die Laufschule „made in Melsungen“ die ersten fünf Plätze stellte.

Auch die mitgereisten Eltern und Freunde brauchten ihren Besuch in Baunatal nicht zu bereuen, denn bei idealen Witterungsbedingungen wuchsen die Melsunger Leichtathleten wieder einmal über sich hinaus und stellten mit dem B-Schüler Robin Hohmann sogar den „König der Mehrkämpfer“.

War dieser großartige Erfolg schon eine Überraschung, so war die Platzierung der nachfolgenden Athleten gar eine Sensation, denn auf dem Silberrang landete Henri Alter (41,31 P.), Bronze erkämpfte sich Michael Hiob (40,09 P.) und die Plätze vier und fünf eroberten sich Tobias Baum (39,90) und Tobias Stang 38,93 P.). Erst auf Rang sechs landete mit Lars Hieronymi aus Weißkirchen im Taunus ein „Nicht-Melsunger“.

Robin Hohmann war zweifelsohne der strahlende Stern im 16köpfigen Melsunger Aufgebot. Wenige Tage nach seinem 13. Geburtstag legte das Mehrkampftalent zum Auftakt dieser Hessenmeisterschaft mit 4,91 m im Weitsprung den Grundstein für seinen überlegenen Sieg. Zwar sprang Lars Hieronymi aus Weißkirchen 17 Zentimeter weiter, aber alle anderen Mehrkämpfer blieben hinter diesen beiden Weiten zurück. Mit 4,76 m erzielten Henri Alter und Tobias Baum die nächstbesten Weiten.

Auch die 4,75 m von Tobias Stang sollte nicht unerwähnt bleiben. Bereits nach dem zweiten Wettbewerb, dem Schleuderballwerfen, hatte sich Robin Hohmann an die Spitze gesetzt, die er bis zum Schluss nicht mehr abgab. Eric Jansen, ein Schleuderballspezialist aus Glauberg, erzielte mit 33,48 m zwar die beste Weite, aber wieder lag Robin mit 33,15 m nur wenige Zentimeter zurück. Henri kam mit 30,02 m ebenfalls über die begehrte 30-Meter-Marke und machte damit der Konkurrenz deutlich, dass er sich an diesem Tag etwas vorgenommen hatte. L. Hieronymi erzielte 29,15 m und fiel in der Gesamtwertung auf Rang zwei zurück.

Michael Hiob arbeitete sich mit 26 m vom siebten Platz auf Rang fünf nach vorn. Tobias Baum, der mit 24,95 m eine gute Leistung erzielte, belegte nach zwei Übungen Rang vier. Tobias Stang verlor nach 20,00 m den Anschluss an die Spitzengruppe und fiel auf Rang acht zurück. Das Kugelstoßen sollte einen weiteren Aufschluss über die Mehrkampfstärke der B-Schüler geben. Wieder setzte Robin mit 9,25 m die Akzente, war aber mit dieser Leistung nicht zufrieden. Alexander Fiehn aus Villmar erzielte mit 8,22 m die zweitbeste Weite, aber da er vorher drei ungültige Versuche im Schleuderballwerfen zu verzeichnen hatte, spielte er in diesem Mehrkampf keine entscheidende Rolle mehr.

Henri verbesserte sich auf 8,03 m und belegte nach drei Wettbewerben plötzlich den zweiten Platz, weil Hieronymi nur 6,57 m erzielte. Da auch die drei anderen Melsunger Athleten besser waren als der Weißkirchner – T. Baum (7,34 m), T. Stang (7,30 m) und M. Hiob (7,05 m) – hatte dieses Trio auch die Chance, im Kampf um die Medaillen einzugreifen. Im 75m-Lauf bewies noch einmal L. Hieronymi seine Sprintqualitäten, denn mit 10,35 Sekunden lief er die Tagesbestzeit. Für Robin Hohmann blieb die elektronische Uhr bei 10,59 Sekunden stehen, Tobias Baum wurde mit 10,70 Sekunden gestoppt, und Henri Alter war nach seiner Bestzeit von 10,81 Sekunden auf dem besten Weg, im Kampf um die Medaillen nun ein ganz ernstes Wort mitzureden, denn er lag hinter Robin Hohmann und Lars Hieronymi plötzlich auf Rang drei.

Für Tobias Stang begann der 4. Wettbewerb mit einem Dämpfer für die aufkeimenden Hoffnung auf einen Medaillenplatz, denn mit 11,34 Sekunden über 75 m blieb er hinter den Erwartungen zurück. Da auch Michael Hiob mit 10,94 Sekunden unter der Elf-Sekunden-Grenze blieb, war ein spannender 1000m-Lauf zu erwarten, denn alle fünf Melsunger Jungen hatten noch die Chance auf eine der drei begehrten Medaillen, wenn gleich die Goldmedaille eigentlich schon an Robin Hohmann vergeben war. Jeder wußte, dass sich Robin in der Form seines Lebens befand, schließlich lief er zwei Tage vorher bei den Landesstaffelmeisterschaften seine Teilstrecke in 3:08,4 Minuten. Leider wurden die Läufer in zwei Gruppen aufgeteilt.

Der Zufall wollte es, dass Tobias Stang und Tobias Baum in einen Lauf ausgelost wurden. Während Tobias Baum noch um Rang drei kämpfte und mit 3:29,26 Minuten im Rahmen seiner Möglichkeiten blieb, spulte Tobias Stang seinen Lauf locker ab und beendete diesen nach 3:12,57 Minuten. Da der bisher auf Rang zwei liegende Lars Hieronymi total einbrach und mit 4:47,79 Minuten fast keine Punkte bekam, wußten Henri und Michael die Gunst der Stunde zu nutzen. Henri musste nur eine Zeit um 3:40 Minuten laufen, um den zweiten Platz in der Gesamtwertung zu bekommen; Michael benötigte eine Zeit unter 3:15 Minuten, um am Ende auf dem Treppchen zu stehen.

Im zweiten Lauf befand sich auch Robin Hohmann, dem eine Zeit von über vier Minuten zum Gesamtsieg gereicht hätte. Er begann das Rennen extrem schnell, lief die erste Runde in 73 Sekunden und hatte in seinem Schlepptau Michael Hiob und – in einigem Abstand – auch Henri mit dabei. Nach genau 2:30 Minuten erreichte Robin Hohmann die 800 m, aber Michael ließ sich nicht abschütteln.

Erst 100 m vor dem Ziel war Michael am Ende mit seiner Kraft. Als Robin mit persönlicher Bestzeit von 3:07,86 Minuten unter dem Beifall der Zuschauer die Ziellinie passierte, war es amtlich: Robin Hohmann gewann die Landesmeisterschaft im Fünfkampf und qualifizierte sich mit seinen 46,01 Punkten souverän für die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften, die am 20. September in Waiblingen ausgetragen werden. Den zweiten Platz in der Gesamtwertung mit 41,31 Punkten sicherte sich Henri Alter, der nach 3:31,67 Minuten das Ziel erreichte. Die eigentliche Sensation schaffte aber der kämpferisch großartig eingestellte Michael Hiob, der nicht nur im abschließenden 1000m-Lauf seine Bestzeit auf 3:12,39 Minuten drücken konnte, sondern auch mit seinem starken Mehrkampf einen großen Sprung nach vorn machte und mit 40,09 Punkten vor den höher eingeschätzten Tobias Baum (39,90 P.) und Tobias Stang (38,93 P.) blieb.

Bei diesem spannenden Fünfkampf erfüllten vier Melsunger Jungen die Qualifikationsnorm von 39,00 Punkten, die zur Teilnahme an den deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Waiblingen berechtigt. Tobias Stang, der den letzten Wettbewerb nicht mehr ganz ernst nahm, verfehlte um 0,7 Punkte diese Qualifikation und belegte mit 38,93 Punkten den fünften Rang. Als bei der Siegerehrung die Medaillen und Urkunden überreicht wurden, da zollten die erfolgsgewohnten Südhessen Anerkennung und lang anhaltenden Beifall.

Auch für die Melsunger B-Schülerinnen war das Landesturnfest in Baunatal ein Erlebnis, das für eine hohe Motivation sorgte. Kein Wunder, dass sich auch die Mädchen zu einem großen Teil noch einmal beträchtlich steigern und ihre Jahresbestleistungen weiter nach oben treiben konnten. Nach der ersten Übung lag Mehrkämpferin Katharina Wagner mit 4,97 m im Weitsprung klar in Führung. Auf Platz zwei folgte Lisa Paurat aus Glauberg, die mit 4,62 m in die Wertung kam. In dieser Auftaktübung überraschte Mittelstrecken-As Stefanie Klein mit einer Steigerung auf 4,20 m.

Franziska Sommerlade erzielte mit 4,35 m die drittbeste Weite. Im Schleuderballwerfen fiel bereits eine gewisse Vorentscheidung, denn Lisa Paurat gewann diesen Wettbewerb mit starken 31,15 m. Katharina blieb mit 20,74 m weit hinter den Erwartungen zurück und verlor nicht nur ihre Führung, sondern auch eine Menge an Punkten, die sie bis zum Schluss nicht mehr aufholen konnte. Auch in diesem Wettbewerb überzeugte Stefanie Klein mit der zweiten persönlichen Bestleistung. Sie ließ den Schleuderball auf 22,19 m fliegen und war damit hinter der gut aufgelegten Franziska Baum (23,77 m) die zweitbeste Melsunger Werferin. Auch im Kugelstoßen musste sich Katharina (7,73 m) Lisa Paurat (7,76 m) geschlagen geben und konnte somit keinen Boden gut machen.

Mit 6,52 m stellte Stefanie Klein ihre dritte persönliche Bestleistung an diesem Tag auf und lag nach drei Wettbewerben auf Rang sieben des 20köpfigen Feldes. Nach dem 75m-Lauf war klar, dass Lisa Paurat aus Glauberg den Fünfkamf der B-Schülerinnen bestimmte. Die schnellkräftige und antrittsstarke Lisa lief 10,31 Sekunden über 75 m, für Katharina blieb die Uhr bei 10,43 Sekunden stehen.

Um den Hessentitel zu gewinnen, hätte Katharina im abschließenden 1000m-Lauf über 40 Sekunden schneller sein müssen als Lisa – ein unmögliches Unterfangen. Aber dennoch sollte dieser 1000m-Lauf der B-Schülerinnen zu einem unvergessenen Erlebnis werden, denn Stefanie Klein und Karolin Siebert setzten zwei Tage nach ihrem Staffelsieg bei den Landesmeisterschaften in Bad Soden ihren Aufwärtstrend auf der Mittelstrecke mit einer Steigerung über 1000 m fort. In bester Laune zogen sie das kompakte Spitzenfeld mit einem kräftigen Zwischenspurt auseinander.

Nur Gastläuferin Stefanie Schiffner aus Lübeck konnte dieses enorme Tempo noch mithalten. Nach 2:45,3 Minuten erreichte die führende Steffi Klein die 800m-Zwischenmarke, nur drei Schritt dahinter Karolin Siebert und Stefanie Schiffner. Auf den letzten 200 m lieferte sich dieses Trio ein packendes Duell. Alle drei Mädchen unterboten klar die anvisierten 3:30 Minuten. Stefanie Klein gewann diesen beeindruckenden 1000m-Lauf in 3:26,01 Minuten vor der gleichaltrigen Stefanie Schiffner aus Lübeck (3:26,49 Min.) und der ein Jahr jüngeren Karolin Siebert (3:26,55 Min.).

Beide Melsunger Mädchen blieben damit unter dem Kreisrekord von Kristina Meister (TSV Altmorschen), den diese als Zwölfjährige am 13. Juli 1977 mit 3:29,7 Minuten in Kassel aufgestellt hatte. 31 Jahre mussten vergehen – so lange hatte diese Kreisbestleistung für die W12, aber auch für die W13 Bestand. Durch diese großartige Leistung schaffte Stefanie Klein noch den Sprung auf das Treppchen und sicherte sich hinter Lisa Purat (46,94 P.) und Katharina Wagner (45,77 P.) mit 42,52 Punkten die Bronzemedaille.

Beim 1000m-Lauf zeigten die B-Schülerinnen Thekla Hoos (3:46,87 Min.), Franziska Baum (3:47,63 Min.), Katharina Wagner (3:51,51 Min.) und Franziska Sommerlade (3:55,91 Min.) mit ihren guten Zeiten ihr derzeitiges Potential. Die Mehrkampfsiegerin L. Paurat ließ nichts anbrennen und beendete nach 4:13,59 Minuten ihr Rennen.

So wurden von den sechs zu vergebenden Medaillen bei den B-Schülerinnen und Schülern fünf an die Athleten der MT 1861 Melsungen überreicht. Da auch Katharina Wagner und Stefanie Klein die Qualifikationsnorm für die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Waiblingen von 42 Punkten übertrafen, schafften an diesem Nachmittag sechs Bartenwetzer diese Bedingungen und können mit einer kompakten Gruppe im September an den Start gehen.

Die beiden Kreisrekorde am Ende einer fünfstündigen Veranstaltung sind Kennzeichen der sportlichen Klasse der Melsunger Teilnehmer, die ein wahres Feuerwerk von Spitzenleistungen und Überraschungen bereiteten.
Die Melsunger Jungen und Mächen offenbarten bei diesem Turnfest auch eine mannschaftliche Geschlossenheit, denn neben den Finalplätzen der B-Schüler konnten auch die A-Schülerinnen und Schüler überzeugen. Sie präsentierten ebenfalls eine ansehnliche Leistungsdichte. „Wir haben in Baunatal mit den Melsunger Leichtathleten viel Freude gehabt“ bilanzierte MT-LA-Abteilungsleiter Hans-Jörg Engler und zeigte sich hoch erfreut, dass sechs Leichtathleten seiner Abteilung die Qualifikationsleistung für die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften erfüllten. Wann gab es das schon einmal?

Leider verfehlte Martin Proksch diese Norm, die bei den A-Schülern bei 45,00 Punkten liegt, nur um 0,1 Zähler. Dennoch zeigt seine Leistungskurve weiter nach oben. Nach 12,68 Sekunden über 100m und 4,89 m im Weitsprung, erlitt er einen Einbruch im Kugelstoßen (7,76 m). Er machte diesen aber mit einem starken Schleuderballwurf von 34,17 m wieder wett. Im abschließenden 1000m-Lauf wurde er mit 3:26,03 Minuten gestoppt und deutete mit dieser Zeit an, dass er in Zukunft auch auf der langen Sprintstrecke auf Landesebene mitmischen wird. Bei der Siegerehrung wurde er mit dem sechsten Platz ausgezeichnet. Auch Robin Kästner machte eine gute Figur und konnte an seine gute Vorstellung vom Melsunger Mehrkampfabend anknüpfen. Der noch Dreizehnjährige belegte mit 42,83 Punkten den 9. Platz und überzeugte ebenfalls im abschließenden 1000m-Lauf mit 3:26,81 Minuten.

Lea Sperl, im Vorjahr noch Hessenmeisterin bei den B-Schülerinnen, stand eine Altersklasse höher auf verlorenem Posten. Dennoch zeigte es Lea den Sekptikern und übertraf sich als Achte mit 43,20 Punkten trotz erheblicher konditioneller, aber behebbarer Schwächen, selbst. Sie war mit 14,28 Sekunden schnellste MT Sprinterin und mit 25,19 m beste Schleuderballwerferin. Celine Kühnert und Stefanie Gille hatten unauffällig gekämpft, aber in ihren Wettbewerben genügend Punkte gesammelt, um im abschließenden 1000m noch weiteren Boden gegen die ein Jahr ältere Konkurrenz gutzumachen.

So sicherte sich Celine, deren Leistungskurve weiter nach oben zeigt, Rang 15. Sie sprintete die 100 m in 14,35 Sekunden und sprang 4,39 m weit; hatte aber im Kugelstoßen mit 5,49 m einen Einbruch zu verzeichnen. Dennoch lief sie hoch motiviert mit 3:35,86 Minuten die drittschnellste 1000m-Zeit alller 30 Teilnehmerinnen. Stefanie Gille, der noch eine Fußverletzung zu schaffen machte, landete mit 41,92 Punkten auf Rang 16. Auch sie zeigte mit ihrer 1000m-Zeit von 3:47,79 Minuten, dass beim ASKINA-Meeting wieder mit ihr zu rechnen ist.



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