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B-Schüler der MT Hessischer Vizemeister

Viernheim/Melsungen. Die Hoffnungen, mit einem Sieg bei den Landes- Mehrkampfmeisterschaften der Schüler in die Bartenwetzerstadt zurückzukehren, gingen für die Melsunger Jungen  am Wochenende nicht ganz in Erfüllung. Aber mit ihren 8 347 Punkten, die sie in der  Mannschaftswertung erzielten, sicherten sich Robin Hohmann, Henri Alter, Tobias Stang, Sebastian Ludwig und Jan Ullrich hinter dem ASC Darmstadt die Vizemeisterschaft.

Hans-Jörg Engler, Abteilungsleiter der Melsunger Leichtathleten, zog deshalb ein zufriedenes Fazit: „Unsere Jungen, die wegen der Schulferien ersatzgeschwächt in Viernheim an den Start gehen  mussten, zeigten wieder einmal, welches Potential in ihnen steckt. Mit ihrer Vielseitigkeit und den guten Leistungen konnten sie ihre derzeitigen Positionen in der Landesbestenliste bestätigen.“ Alwin J. Wagner hingegen trauerte den verlorenen Punkten im Ballwurf nach, wo die Melsunger B-Schüler fast 200 Punkte hinter den erwarteten Leistungen zurückblieben. Letzten Endes konnten aber auch die Ausfälle von Tobias Baum  und Michael Hiob nicht kompensiert werden.

Am 7. Juni setzte Tobias Stang als Sieger bei den den Mehrkampfmeisterschaften in Guxhagen mit 1755 Punkten erst einmal eine kleine Hausmarke, mit der er zufrieden sein konnte, denn damit gehörte er zu den TOP-TEN in Hessen. Eine Woche später verbesserte sich der vielseitige Schüler aus Malsfeld beim Mehrkampf-Meeting in Melsungen auf 1761 Punkte. Nun galt es in Viernheim für Robin Hohmann, Henri Alter und natürlich auch für Tobias Stang diese Kreisjahresbestleistung zu überbieten.

Bei den Landesmeisterschaften in Viernheim ging Robin Hohmann mit bemerkenswerter Nervenstärke aus diesem großartigen Vierkampf als bester Melsunger hervor und nutzte diese Mehrkampfmeisterschaften, um sich für die nächste Aufgabe zu empfehlen, die am 23. September in Waiblingen sein wird, wenn bei den deutschen Mehrkampfmeisterschaften die besten Schüler in seiner Altersklasse ermittelt werden. „Mit dem fünften Rang bin ich total zufrieden, auch wenn nicht alles optimal lief“, erzählte er strahlend.

Eigentlich wollte ich die Kreis-Jahresbestleistung von Tobi Stang verbessern, aber mit 1750 Punkte verfehlte ich diese um elf Punkte!  So werde ich bei den „Nordhessischen“ in Hofgeismar noch einmal angreifen und die 1800 Punkte ins Visier nehmen!“  Robin Hohmann begann mit 1,38 m im Hochsprung, ließ den 200g schweren Lederball in der zweiten Übung bei 45,50 m landen und stellte damit seine zweite persönliche Bestleistung auf. Im 75m-Sprint lief er mit 10,44 Sekunden etwas verkrampft und verschenkte damit wertvolle Punkte.  Aber mit seinem letzten Sprung von 4,87 m kämpfte er sich wieder an Henri Alter vorbei und sicherte sich mit 1750 Punkten Rang fünf.

Obwohl er mit 51,50 m im Ballwurf die meisten Punkte der Melsunger Jungen sammelte, konnte Henri Alter mit diesem Ergebnis nicht zufrieden sein. „Ich hatte  acht bis zehn Meter mehr erwartet – das wären dann 50 Punkte mehr gewesen“, sagte Alwin J. Wagner recht kritisch. Denn Henri hatte im Hochsprung seine Bestleistung auf 1,38 m gesteigert und war sehr gut in diesen spannenden Vierkampf gestartet. Nachdem er im 75m-Sprint mit 10,97 Sekunden die gleiche Zeit wie in Melsungen erzielte, benötigte er noch 4,84 m im abschließenden Weitsprung, um seine 1729 Punkte, die er bei den Kreismeisterschaften in Guxhagen aufstellte, zu verbessern. Aber der Weitsprungkreismeister blieb bei 4,81 m hängen und kam auf 1727 Zähler. Damit landete we auf den sechsten Platz.

„Die Form ist da. Ich weiß, dass ich das, was ich in Viernheim gemacht habe, besser machen und an die 1800 Punkte herankommen kann“, war sich der zweifache Nordhessenmeister sicher.  Immerhin war Henri der einzige Melsunger, der sein Punktekonto verbessern und sich in der aktuellen Rangliste von Rang neun auf Platz sechs verbessern konnte.

Einen unauffälligen, aber ausgeglichenen Vierkampf lieferte erneut Tobias Stang ab. Nach dem Hochsprung, den er als bester Melsunger Teilnehmer mit 1,44 m auf Rang sechs beendete, gab es einen Einbruch beim Ballwurf, wo er mit 38,00 m fast zehn Meter hinter seinen Trainingsleistungen zurückblieb. Im Sprint zeigte sich der Allrounder mit 10,87 Sekunden schneller als bei seinem Rekord-Vierkampf in Melsungen. Aber mit 1210 Punkten lag er hoffnungslos auf Platz zehn und hatte bereits 58 Punkte Rückstand auf Robin Hohmann bzw. 41 Zähler auf Henri Alter. Mit 5,02 m zeigte Tobias noch einmal sein Können und war einer der drei Fünf-Meter-Springer bei dieser Veranstaltung. Mit dieser Leistung erreichte er 1707 Punkte und arbeitete sich auf den siebten Rang nach vorn. Er überholte den Neu-Isenburger Lewis Tsang (1691 P.), David Ortwein (LG Vogelsberg) und den vorjährigen hessischen Schülermeister Leonhard Hermann aus Dillenburg, der mit 1651 Punkten enttäuschte.

Dass er als Kreis-Mehrkampfmeister nicht bester Melsunger werden konnte, wurmte das Melsunger Mittelstrecken-As indes nicht: „Im Ballwerfen lief es bei mir heute überhaupt nicht und Robin und Henri waren heute einfach besser.“

Überaus zufrieden war Sebastian Ludwig, der nach dem Ausfall von Tobias Baum und Michael Hiob in die Mannschaft kam. Mit der neuen persönlichen Bestleistung von 1615 Punkten belegte Sebastian in der Endabrechnung Rang zwölf. „Das war ein rundum gelungener Wettkampf“, erzählte er danach begeistert, denn er war mit 4,84 m siebtbester Weitspringer in diesem Feld. Optimistisch kann er auf die nordhessischen Mehrkampf-Meisterschaften im September nach Hofgeismar blicken, wenn er mit M. Hiob  an der 1650-Punkte-Marke duellieren wird, um sich als Fünfter für diese starke Melsunger Jungenmannschaft zu qualifizieren.

In der Altersklasse der M12 startete Jan Ullrich mit 1,27 m im Hochsprung, um dann für das beste Ergebnis im Melsunger Lager zu sorgen. Der dreifache nordhessische Schülermeister steigerte sich nach seinem Superlauf von Felsberg erneut und stellte mit 10,42 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit auf. Damit lief Jan nicht nur die zweitschnellste Zeit hinter dem späteren Sieger Dennis Hutterer aus Darmstadt (10,38 Sek.), sondern war damit erstmalig auch schnellster Bartenwetzer. Nachdem er in den vergangenen Wochen Schmerzen in den Knien hatte, klagte er in Viernheim über eine Verletzung im Wurfarm.  So kam das, was eigentlich keiner erhofft und erwartet hatte: Nur 27,00 m ließen Jan Ullrich, der nach zwei Übungen mit 823 Punkten hinter Malte Horbank aus Trebur (828 P.) auf Platz drei gelegen hatte, hoffnungslos mit 1087 Punkten auf Rang sieben zurückfallen. Da half es auch nicht mehr, dass er mit 4,69 m eine ansprechende Leistung im Weitsprung bot. Mit 1548 Punkten landete er am Ende auf Rang vier und konnte den Dreifach-Erfolg der Darmstädter Jungen nicht verhindern.

Katharina Wagner bot überzeugende Leistung
Katharina Wagner, die sich beim Melsunger Mehrkampf-Meeting von 1874 Punkte auf 1988 Zähler steigern konnte, hatte sich vorgenommen noch einmal die 1950-Punkte-Marke anzupeilen. Damit wäre ein Platz unter Hessens besten acht Mehrkämpferinnen sicher gewesen. Immerhin waren mit der Ranglisten-Ersten Julia Smakal (Alsfeld), Janine Heidt, Vorjahresbeste aus Bischofsheim, Inka Jensen (Biebesheim), Katrin Fleisgarten (Hanau) und Lea Seyffert (Niederselters) fünf Mädchen aus Mittel- und Südhessen am Start, die für 2000 Punkte und mehr gut waren. Hinzu kamen mit Charlotte Bomert aus Vellmar, die in Melsungen genau wie Katharina 1988 Punkte erzielte, Lena Menke (Hofgeismar) und Christin Muth (Kaufungen) drei weitere Mädchen, die ebenfalls 1950 Punkte und mehr erreichen konnten.

Es war also ein spannender Vierkampf angesagt, der mit dem Weitsprung begann. Leider lief es nicht nach Plan, denn das Melsunger Weitsprung-As wollte in ihrer Paradedisziplin drei Sprünge jenseits der 5m-Marke hinlegen. Sie eröffnete den Wettbewerb mit 4,93 m, ließ im zweiten Durchgang 4,94 m folgen und konnte im dritten Durchgang nichts mehr zulegen.  Julia Smakal, die stärkste hessischen Allrounderin  bei den B-Schülerinnen, steigerte sich auf 5,02 m und wurde nur noch von Charlotte Bomert mit 5,06 m übertroffen. Mit winzigen 13 Punkten Rückstand folgte Katharina auf Rang drei. Franziska Sommerlade erreichte im Weitsprung ansprechende 4,63 m und fand sich nach dem ersten Wettbewerb überraschend auf Rang sieben wieder.

Pech hatten die beiden Melsunger Mädchen, als ausgerechnet ihr 75m-Lauf wiederholt werden musste,  da nicht alle Teilnehmerinnen in ihrem Lauf im Ziel zugeordnet werden konnten. Obwohl beide Mädchen in diesem nicht gewerteten Rennen einen starken Lauf hinlegten  –  Katharina ca. 10,20 Sek. – Franziska  ca. 10,90 Sek.)  – mußten sie 15 Minuten später erneut diese Strecke zurücklegen. Beide Melsunger Mädchen lief gegen den Wind wieder gut und kamen mit 10,36 Sekunden (Katharina) bzw. 11,06 Sekunden (Franziska) in die Wertung. Nach zwei Wettbewerben hatte Katharina 1033 Punkte auf dem Konto und lag unerwartet auf Rang zwei.

Mit Charlotte Bomert (1028 P.), Lea Seyffert (1014 P.), Lena Menke (1008 P.) und Katrin Fleisgarten (1003 P.) kämpften somit fünf Mädchen hinter Julia Smakal um die Medaillenplätze. Franziska fiel mit 929 Punkten auf Rang 15 zurück. Auch im Hochsprung ließ Julia Smakal mit 1,48 m nichts anbrennen und führte weiter mit 1558 Punkten. Sie verlor aber etwas an Boden, denn Janine Heidt übersprang 1,51 m und war nun mit 1544 Zähler ihre größte Widersacherin. Auch Lea Seyffert übersprang 1,51 m und stand plötzlich mit 1525 Punkten auf Rang drei in der Gesamtwertung. Charlotte Bomert übersprang 1,48 m und kam auf 1521 Punkte, womit sie auf Position vier lag. Durch ihren 1,57 m Hochsprung verbesserte sich Inka Jensen auf Platz fünf und hatte mit 1497 Punkte sieben Zähler mehr als Katharina, die 1,42 m überspringen konnte.

Während die beiden Ballwurfspezialistinnen Lena Menke (1446 P.) und Katrin Fleisgarten (1422 P.) auf den Rängen sieben und acht folgten.  Franziska Sommerlade kam im Viernheimer Waldstadion am Nachmittag trotz über 30 Grad Celsius nicht auf Betriebstemperatur und wurde von Disziplin zu Disziplin weiter nach hinten durchgereicht. Im Hochsprung scheiterte sie bereits an 1,27 m und fiel hoffnungslos mit 1271 Punkten auf Platz 23 zurück.

Das abschließende Ballwerfen musste nun entscheiden, welche Mädchen in den Medaillenrang kamen und wer von den Schülerinnen bei der Siegerehrung auf dem Podest der besten acht Mehrkämpferinnen ausgezeichnet wurde.  Katharina, die im Ballwerfen nur eine Bestleistung von 35,50 m vorzuweisen hatte, war auf dem Papier chancenlos, denn Katrin Fleisgarten zog mit 48 m unaufhaltsam an ihr vorbei. Auch Inka Jensen legte 42 m vor, was ihr schließlich vor Katrin Fleisgarten Rang drei einbrachte. Janine Heidt reichten 40 m zum zweiten Platz. Julia Smakal hatte bereits im ersten Durchgang 43 m erzielt und damit souverän diese Hitzeschlacht von Viernheim gewonnen.

Aber wer belegte die Ränge fünf bis acht?  Lea Seyffert aus Niederselters verlor durch ihren schwachen 28m-Wurf wertvolle Punkte, so dass sie am Ende mit 1898 Punkte auf Rang acht landete. Lena Menke erzielte 41,50 m und kam damit auf 1951 Zähler. Charlotte Bomert verbesserte sich auf 34 m und überholte damit Lena um sieben Punkte. Katharina, die bis dahin mit 31 m in der Ergebnisliste geführt wurde, hatte bis dahin 1895 Punkte gesammelt und wäre mit dieser Leistung am Ende Achte geworden.

Sie musste sich also im letzten Durchgang erheblich steigern, um an Lena Menke und Charlotte Bomert vorbeizuziehen. Und mit ihren letzten Wurf leistete sie Maßarbeit, denn der Ball landete erst bei 38 m.  Mit dieser neuen Bestweite  überflügelte sie Charlotte Bomert um sieben Punkte, belegte mit 1963 Punkten den fünften Platz und war damit die beste Schülerin aus Nordhessen. „Dieser Wettkampf hat mir richtig Spaß gemacht, auch wenn es zum Teil sehr aufregend war“, sagte Katharina Wagner nach diesem Fünf-Stunden-Mehrkampf in Viernheim.