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Inflationsrate steigt im Juni auf 3,8 Prozent

Höchste Inflationsrate seit 1993

Hessen.
Das Verbraucherpreisniveau in Hessen lag im Juni um 3,8 Prozent höher als vor einem Jahr. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, hatte die Jahresteuerungsrate im Mai 3,5 Prozent und im April 2,9 Prozent betragen. Eine Inflationsrate von 3,8 Prozent wurde zuletzt im September 1993 gemessen.

Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Juni um durchschnittlich 0,3 Prozent. Dieser Anstieg ist u.a. auf höhere Preise für Beherbergungsdienstleistungen (plus 6,6 Prozent gegenüber Mai 2008), für Heizöl (plus 4,8 Prozent), Obst (plus 2,8 Prozent), Kraftstoffe (plus 1,9 Prozent) und für alkoholische Getränke (plus 1,0 Prozent) zurückzuführen. Billiger wurden Gemüse (minus 5,8 Prozent), Computer einschließlich Zubehör (minus 2,9 Prozent), Bekleidung und Schuhe (minus 1,0 Prozent), Nachrichtenübermittlung (minus 0,5 Prozent) sowie Haushaltsgeräte (minus 0,2 Prozent).

Das Niveau der Nahrungsmittelpreise lag im Juni 2008 um minus 0,2 Prozent niedriger als im Mai. Aufgrund der Preissteigerungen der vergangenen Monate erreichte die Jahresteuerungsrate für Nahrungsmittel noch immer 8,7 Prozent. Besonders stark verteuerten sich binnen Jahresfrist Molkereiprodukte und Eier (plus 20,3 Prozent), Speisefette und -öle (plus 14,9 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (plus 9,7 Prozent). Für Obst mussten die Verbraucher 7,9 Prozent mehr bezahlen als vor einem Jahr und für Gemüse 4,3 Prozent. Die Jahresteuerungsrate für Margarine lag mit 25,2 Prozent deutlich über der für Butter (plus 8,4 Prozent).

In Folge des nochmals gestiegenen Weltmarktpreises für Rohöl kletterten die Preise der Mineralölprodukte auf neue Rekordhöhen. Heizöl verteuerte sich im Juni gegenüber dem Vormonat um 4,8 Prozent und binnen Jahresfrist um 61,3 Prozent. Die Kraftstoffpreise stiegen gegenüber dem Vormonat um 1,9 Prozent und gegenüber Juni 2007 um 16,4 Prozent. Ohne Heizöl und Kraftstoffe gerechnet lag die Inflationsrate im Juni bei 2,7 Prozent.

Der Gaspreis, der mit zeitlicher Verzögerung der Entwicklung des Ölpreises folgt, stieg im Juni mit einem Plus von 1,1 Prozent weniger stark als befürchtet. Die Jahresteuerungsrate für Gas liegt mit 4,3 Prozent weiterhin deutlich unter dem Preisanstieg für Heizöl. Strom verteuerte sich binnen Jahresfrist um 7,3 Prozent. Für Haushaltsenergie insgesamt mussten die Verbraucher im Mai um 14,4 Prozent höhere Preise zahlen als vor einem Jahr.

Die Wohnungsmieten einschließlich Nebenkosten wirkten mit einer Jahresteuerungsrate von 1,2 Prozent und einem Anteil von fast einem Viertel am Warenkorb des Verbraucherpreisindex wie schon in den vergangenen Monaten dämpfend auf die allgemeine Inflationsrate. Ohne Wohnungsmieten gerechnet lag die Inflationsrate im Juni bei 4,5 Prozent.

Im Bereich Bildungswesen ist weiterhin die Einführung von Studiengebühren zum Wintersemester 2007/2008 in Hessen zu spüren. Hier betrug die Jahresteuerungsrate im Juni 52,6 Prozent. Die Auswirkung auf die Inflationsrate liegt bei knapp 0,4 Prozentpunkten.



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