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Nacht der Poesie auf der Ruine Obernburg

Gudensberg. Die „Nächte der Poesie“ ist eine deutschlandweit einzigartige Literatur-Open–Air-Veranstaltungsreihe, die wieder im August im UNESCO-Biosphärenreservates Rhön, Vogelsberg und nun auch in Nordhessen stattfindet. Das Poetische Erzähltheater richtet sich an Erwachsene und Jugendliche. Der Hamburger Schauspieler Rudolf H. Herget lädt erneut zu einer „Reise in die Nacht“ nach Nordhessen in die Stadt Gudensberg ein.

Sein Poetisches Erzähltheater unter dem Titel „Sehnsucht nach dem Paradies – Zerreiß doch die Wolken“ beginnt am Montag, dem 11. August um 20.30 Uhr (bis ca. 21.50 Uhr) auf der Ruine Obernburg über der Stadt Gudensberg. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei. Die Veranstaltung findet auch bei schlechter Witterung statt, dann in der ehemaligen Synagoge.

Das Ganze ist eine Veranstaltung des Fördervereins Schulsternwarte Gudensberg e.V. Diese richtet sich insbesondere an alle literaturbegeisterten Menschen.

Rudolf H. Herget zieht es immer wieder zu geheimnisvollen Plätzen in ganz Deutschland. Seine Veranstaltungsreihe „Nächte der Poesie“ findet bereits seit zwölf Jahren statt und zieht Jahr für Jahr etwa 10.000 Leute in ihren Bann.

Was das Publikum an diesem Abend erwartet ist unglaublich schön: Die Rundumsicht von der Ruine Gudensberg ist immer wieder beindruckend.  Unter dem Sternenzelt trägt der Hamburger Schauspieler Rudolf H. Herget Gedichte, lyrische Texte und bekannte Geschichten vor. Das besondere daran ist, dass er diese nicht einfach nur vorliest, sondern frei vorträgt (keine Lesung). Doch anders als auf der Bühne, vertraut der „Erzähler der Nacht“ dabei  lediglich auf seine Stimme. Vermischt mit den Eindrücken der Umgebung, kehrt so etwas wie Harmonie ein. Ein Fest für die Sinne. Eine Anregung zum Nachdenken, Entspannen und Inne halten nach der Hektik des Tages. Im August wird man zudem so manche Sternschnuppe am Firmament bewundern können.

Das besondere an diesen Poesieabenden ist auch, dass man auf dem Boden liegend oder sitzend mit vielen unterschiedlichen Menschen die Nacht erwartet. Die Sonne geht unter, es wird dunkel und die Sterne erobern den Nachthimmel. Man wird eins mit Rudolf H. Hergets Worten, der Natur, dem Wind, der Stille und dem Universum. In einen Schlafsack gekuschelt lauscht man dem „Erzähler der Nacht“, der einsam durch die Reihen der Zuhörer streift.

Wir folgen Rudolf H. Herget auf eine literarische „Reise in die Nacht“. Schöne Worte, Gedanken von großen Dichtern. Ausschnitte aus Goethes „Faust“, Schillers grandiose „Ode an die Freude“ dürfen natürlich genauso wenig fehlen wie Kurt Tucholskys „Ideal“, Matthias Claudius „Der Mond ist aufgegangen“,  Platons „Gastmahl“ oder Gedichte zum Sonnenuntergang. Hergets Reportouire umfasst insgesamt unglaubliche 13 Stunden.

Einem Hörspiel gleich trägt er auch Geschichten vor. Und das in einer Intensität und Stimmgewalt, die buchstäblich unglaublich ist. Keiner versteht es wie er, den Charakteren Leben einzuhauchen. In seiner Stimme klingt etwas kindliches, unschuldiges, ja fast naives mit. Doch was er sagt, so unvergleichlich schön und poetisch, streichelt unsere Seele.

Die „Nacht der Poesie“ ist die Hohe Kunst des Poetischen Erzähltheaters. Etwas  für alle naturverbundenen Menschen, die die Worte großer Dichter genießen  möchten.

Für sein Poetisches Erzähltheater begibt sich Herget immer wieder auf besondere Berge, Burgen und Plätze der hessischen Regionen. Hier oben liegt einem unter dem Sternenzelt die Welt buchstäblich zu Füßen. Die Sternwarte Gudensberg wird an diesem Abend ebenfalls einige Sternenbilderklärungen machen. Zu jeder Poesie – Veranstaltung empfiehlt es sich eine Isomatte, einen Schlafsack, eine Plane, einen Campingstuhl, wetterfeste Kleidung, festes Schuhwerk, Teelichte, eine Taschenlampe und Verpflegung mitzubringen. Eine Bestuhlung bzw. Bewirtung ist nicht vorhanden.

Zwischen dem 2. und 17. August gibt es insgesamt 18 Veranstaltungen. Der Eintritt ist zu allen Veranstaltungen frei.

Alle Infos unter: www.naechte-der-poesie.de

Text: Thomas Bayer