- SEK-News – Online-Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis - https://www.seknews.de -

Preise für Nahrungsmittel zogen wieder an

Hessen. Das Verbraucherpreisniveau in Hessen lag im Juli um 3,7 Prozent höher als vor einem Jahr. Im Juni hatte die Jahresteuerungsrate mit 3,8 Prozent den höchsten Wert seit 1993 erreicht. Wie das Hessische Statistische Landesamt weiter mitteilt, errechnet sich für die Monate Januar bis Juli 2008 eine durchschnittliche Inflationsrate von 3,3 Prozent. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Juli um durchschnittlich 0,5 Prozent. Dieser deutliche Anstieg ist für den Ferienmonat Juli nicht ungewöhnlich, da saisonbedingte Preisaufschläge für Pauschalreisen (plus 13,8 Prozent gegenüber Juni 2008) und Mieten für Ferienwohnungen (plus 27,1 Prozent) zu Buche schlagen.

Ebenfalls merklich teurer als im Juni waren Verkehrsdienstleistungen (plus 1,3 Prozent), elektrische Haushaltsgeräte und andere Gebrauchsgüter für die Haushaltsführung wie Geschirr und Glaswaren (jeweils plus 0,6 Prozent). Billiger wurden entsprechend dem schon länger zu beobachtenden Trend Produkte der Unterhaltungselektronik (minus 1,2 Prozent) und die Leistungen der Nachrichtenübermittlung (minus 0,1 Prozent). Saisonbedingte Sonderangebote ließen das Preisniveau für Bekleidung (minus 4,5 Prozent) und für Schuhe (minus 2,2 Prozent) im Vergleich zum Juni sinken.

Nachdem das Niveau der Nahrungsmittelpreise im Juni leicht zurückgegangen war, zogen die Preise im Juli mit einem durchschnittlichen Plus von 0,6 Prozent wieder merklich an. Die Jahresteuerungsrate für Nahrungsmittel lag bei 8,6 Prozent. Besonders stark verteuerten sich binnen Jahresfrist Speisefette und -öle (plus 19,4 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (plus 19,1 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (plus 9,8 Prozent). Für Obst mussten die Verbraucher 7,9 Prozent mehr bezahlen als vor einem Jahr und für Gemüse 5,2 Prozent. Die gestiegenen Nahrungsmittelpreise sind für knapp 0,8 Prozentpunkte der allgemeinen Inflationsrate im Juli verantwortlich.

Der bis fast Mitte Juli steigende Weltmarktpreis für Rohöl führte dazu, dass die Preise der Mineralölprodukte im Durchschnitt des Monats Juli nochmals leicht höher lagen als im Monat davor. Heizöl verteuerte sich im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und binnen Jahresfrist um 56,5 Prozent. Die Kraftstoffpreise stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und gegenüber Juli 2007 um 14,9 Prozent. Die jüngsten, deutlichen Preissenkungen für Mineralölprodukte reichten nicht mehr aus, schon im Juli für einen Vorzeichenwechsel bei den Durchschnittspreisen zu sorgen. Ohne Heizöl und Kraftstoffe gerechnet lag die Inflationsrate im Juli bei 2,6 Prozent.

Die Jahresteuerungsrate für Gas liegt mit 5,8 Prozent weiterhin deutlich unter der für Heizöl. Von den Gasversorgern wurden für September größere Preisanpassungen angekündigt. Strom verteuerte sich binnen Jahresfrist um 6,0 Prozent. Für Haushaltsenergie insgesamt mussten die Verbraucher im Juli um 14,2 Prozent höhere Preise zahlen als vor einem Jahr.

Die Wohnungsmieten einschließlich Nebenkosten wirkten mit einer Jahresteuerungsrate von 1,3 Prozent und einem Anteil von fast einem Viertel am Warenkorb des Verbraucherpreisindex – wie schon in den vergangenen Monaten – dämpfend auf die allgemeine Inflationsrate. Hier ist für die Zukunft mit einem Anstieg der „indexierten“ (das heißt an Preisindizes gekoppelten) Mieten zu rechnen. Ohne Wohnungsmieten gerechnet lag die Inflationsrate im Juli bei 4,3 Prozent.

Im Bereich Bildungswesen ist weiterhin die Einführung von Studiengebühren zum Wintersemester 2007/2008 in Hessen zu spüren. Hier betrug die Jahresteuerungsrate im Juni 52,6 Prozent. Die Auswirkung auf die Inflationsrate liegt bei knapp 0,4 Prozentpunkten.