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Neue Regionaldaten zur Erwerbstätigkeit

Hessen. Die zunehmende Arbeitszeitflexibilisierung (Teilzeitbeschäftigung, marginale Beschäftigungen wie Mini- und Ein-Euro-Jobs) führt dazu, dass die Erwerbstätigenzahl als „ungewichtete Kopfzahl“ die Beschäftigungssituation nicht mehr adäquat abbildet. So hatten im Jahr 2006 in Hessen die Teilzeitbeschäftigten und die marginal Beschäftigten zusammen einen Anteil von fast 26 Prozent an den Erwerbstätigen insgesamt, bei erheblichen regionalen Unterschieden. Die Spannweite reichte von 20 Prozent in Frankfurt am Main bis knapp 32 Prozent im Landkreis Limburg-Weilburg. Die Berechnung des Arbeitsvolumens (in geleisteten Arbeitsstunden) und der Vollzeitäquivalente (Erwerbstätige umgerechnet in Vollzeitbeschäftigten-Einheiten) ergänzen deshalb die Erwerbstätigenzahl.

Wie das Hessische Statistische Landesamt weiter mitteilt, stieg die Zahl der Erwerbstätigen in Hessen von 1999 bis 2006 um über 72 000  oder 2,4 Prozent auf 3,044 Millionen. Rechnet man die unterschiedlichen Arbeitszeiten der Erwerbstätigen in Vollzeitbeschäftigen-Einheiten um, entspricht dies 2,56 Millionen Vollzeitarbeitsplätzen (Vollzeitäquivalente); das sind 6600 Vollzeitäquivalente oder 0,3 Prozent weniger als 1999. Die Zahl der von den Erwerbstätigen insgesamt geleisteten Arbeitsstunden verringerte sich in diesem Zeitraum ebenfalls um 0,3 Prozent auf nunmehr 4,4 Milliarden. Gründe hierfür sind die zunehmende Zahl der Teilzeitbeschäftigten bzw. der atypischen Arbeitsverhältnisse mit geringeren Arbeitszeiten bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Vollzeitbeschäftigten.

Diese unterschiedlichen Entwicklungen der Erwerbstätigkeit auf Landesebene sind auch auf regionaler Ebene zu beobachten: Von 1999 bis 2006 registrierten 20 hessische Landkreise und kreisfreie Städte Arbeitsplatzgewinne und sechs Arbeitsplatzverluste. Umgerechnet in Vollzeitäquivalente bzw. geleistete Arbeitsstunden fällt die Bilanz ungünstiger aus. Danach meldeten von den 26 Landkreisen und kreisfreien Städten nur zwölf eine positive Entwicklung. In allen Regionen lag die Entwicklung der Vollzeitäquivalente bzw. des Arbeitsvolumens unterhalb der Entwicklung der jeweiligen Erwerbstätigenzahl. Rechnerisch kamen 2006 auf 100 Erwerbstätige zwischen 80 (Rheingau-Taunus-Kreis und Landkreis Limburg-Weilburg) und 88 bzw. 87  (Frankfurt am Main und Main-Taunus-Kreis) Vollzeitäquivalente. Auch die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen zeigt ein ähnliches Bild. Mit deutlichem Abstand liegt Frankfurt am Main mit 1514 geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen an der Spitze. Die wenigsten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen wurden für die Landkreise Marburg-Biedenkopf (1397), Lahn-Dill (1401), Kassel (1402), Gießen und Limburg-Weilburg (jeweils 1403 Stunden) errechnet.

Weitere detaillierte Ergebnisse zum regionalen Arbeitsvolumen enthält die soeben erschienene Gemeinschaftsveröffentlichung „Standard-Arbeitsvolumen in den kreisfreien Städten und Landkreisen der Bundesrepublik Deutschland 1999 bis 2006“ des Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder. Daten zu „Erwerbstätige in Vollzeitäquivalenten in den kreisfreien Städten und Landkreisen der Bundesrepublik Deutschland 1999 bis 2006“ sind in der Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Ämter der Länder veröffentlicht. Beide Publikationen werden im Onlineangebot des HSL kostenlos zum Download angeboten (www.statistik-hessen.de/erwerbstaetigenrechnung).