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Nordhessen wird Modellregion für Klimaanpassung

Schwalm-Eder. Nordhessen wird Modellregion für Klimaanpassung! Diese außergewöhnliche Chance eröffnet der nun positiv beschiedene Antrag der Universität Kassel und des Regionalmanagements Nordhessen auf Fördermittel aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Rund zehn Millionen Euro werden für die kommenden fünf Jahre den insgesamt 27 Teilprojekten zur Verfügung stehen, davon werden 18 Universitätsvorhaben und neun Praxisprojekte zum Thema Klimaanpassung finanziert. Denn zwei Erkenntnisse sind inzwischen unbestritten: Erstens – der Klimawandel findet bereits statt und er hat bereits heute gravierende wirtschaftliche Folgen – nicht nur durch klimabedingte Katastrophen, sondern auch durch „schleichende“ Änderungsprozesse.

Für die nordhessische Wirtschaft kann der klimatische Wandel allerdings auch neue Chancen bedeuten, beispielsweise durch erfolgreiche Anpassungsleistungen oder durch neue Produkte und Dienstleistungen. Partner des Projekts sind auch das Regierungspräsidium Kassel und die sechs nordhessischen Gebietskörperschaften (Stadt Kassel und Landkreise), um in einem Modellvorhaben die Steuerung und Umsetzung („Governance“) der Klimaanpassung in regionalen Verwaltungsstrukturen und in der Kommunalpolitik zu realisieren.

Klimaanpassungsbeauftragter für den Schwalm-Eder-Kreis
Der Schwalm-Eder-Kreis ist insbesondere an dem Umsetzungsprojekt „Klimaanpassungs­beauftragte“ beteiligt. In der fünfjährigen Projektlaufzeit werden sogenannte Klimaanpassungsbeauftragte bei den Landkreisen, der Stadt Kassel und dem Regierungspräsidium Kassel tätig. Sie sind die entscheidenden Bindeglieder zwischen der Forschung und der Umsetzung in den Verwaltungsstrukturen und in der Kommunalpolitik. Sie sorgen dafür, dass die Kommunikation zwischen Forschung und Praxis gelingt und ermöglichen eine unmittelbare Umsetzung praxistauglicher (Forschungs-)Ergebnisse.

Landrat Frank-Martin Neupärtl ist erfreut über den Start des Forschungsprojektes, das auch dem Schwalm-Eder-Kreis Chancen eröffnet, sich frühzeitig mit dem Klimawandel auseinander zu setzen und konkrete Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln. So sei der Landkreis zum Beispiel mit wasser- und forstwirtschaftlichen Forschungsprojekten an den Flüssen Fulda und Eder eingebunden.

Da für jede Gebietskörperschaft eine halbe Stelle als Klimaanpassungsbeauftragter ab 1. Oktober gefördert wird, kooperiert der Schwalm-Eder-Kreis mit dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Landrat Neupärtl verweist dazu auf eine Vielzahl an bereits bestehenden Verflechtungen, zum Beispiel über die BIOREGIO Holz, den Zweckverband Knüllgebiet oder die Touristischen Arbeitsgemeinschaften im Rotkäppchenland und im Mittleren Fuldatal.