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Frischauf Göppingen zur Heimpremiere

Melsungen. Endlich geht’s auch zuhause los! Handball-Bundesligist MT Melsungen hat am Samstag den ersten Auftritt in der neuen Saison vor eigenem Publikum. Gegner ist der schwäbische Renommierclub Frischauf Göppingen, der unter der Woche fulminant gegen Gummersbach gestartet war. Das Spiel in Kassel steigt um 17 Uhr in der Rothenbach-Halle. Tickets gibt es noch in allen Kategorien an der ab 15:30 Uhr geöffneten Tageskasse, sowie bis kurz vor dem Spiel im Vorverkauf im Ticketshop in der Kasseler Königs-Galerie.

MT mit Zuversicht trotz Personalsorgen
„Wir wollen mit einer engagierten Vorstellung gute Werbung für die nächsten Heimspiele machen“, gibt Trainer Robert Hedin als Parole aus. Auch wenn ihm die gesundheitliche Verfassung einiger Spieler Sorgen bereitet, ist sich der MT-Coach sicher, dass seine Mannschaft zum Auftakt vor eigenem Publikum alles geben wird. Mit Grigorios Sanikis (Halblinks), Vladica Stojanovic (Mitte) und Daniel Valo (Halbrechts) geht gleich eine komplette Rückraumreihe angeschlagen in die Partie. Die drei sind bereits geschwächt ins Spiel gegen Lemgo gegangen. Sie laborieren immer noch an den Folgen von fiebrigen Erkältungen, bzw. hartnäckigen Muskelprellungen. „Das ist natürlich alles andere als optimal, aber die drei werden gegen Göppingen auflaufen“, baut Trainer Robert Hedin zumindest zahlenmäßig auf die komplette Besetzung. „Um so wichtiger ist es, dass uns in diesem ersten Heimspiel die Zuschauer unterstützen. Göppingen hat sich für mich überraschend stark gegen Gummersbach präsentiert. Das wird für uns eine sehr schwere Aufgabe, die nur mit den Fans im Rücken zu lösen ist“, so der MT-Coach.

Göppingen überzeugt durch mannschaftliche Geschlossenheit
In der Tat haben die Schwaben am Dienstag beim 38:31 über die Oberbergischen kaum Schwächen gezeigt. Kompakt besetzt, hochmotiviert und gespielt wie aus einem Guß – so haben sie Gummersbach ganz klar in die Schranken verwiesen. Das hat wohl auch so manchen Fachmann erstaunt. Ein sichtbarer Göppinger Vorteil war ganz klar die große mannschaftliche Geschlossenheit. Im Bereich Feldspieler musste nur der Rumäne Rares Jurca, der vom Schweizer Meister Schaffhausen kam, integriert werden. Die beiden anderen Neuzugänge sind zwei Torhüter: Enid Tahirovic, gekommen vom bosnischen Championsleague-Teilnehmer Cimos Koper, und Adam Weiner, polnischer Vizeweltmeister vom Wilhelmshavener HV.

Hedin-Team trotz Niederlage in Lemgo mit guten Ansätzen
Die MT Melsungen kam hingegen mit einem Negativergebnis von ihrem ersten Saisoneinsatz zurück. In Lemgo reichte es nur zu einem 30:35. „Anders als das Resultat vorgibt, waren wir über weite Strecken dem Gegner ebenbürtig. Unser Manko war lediglich, dass wir vorne zu viele Fehler gemacht und immer wieder den Weg über den starken Lemgoer Mittelblock gesucht haben. Das hat Lemgo sehr viele Konter über die erste und zweite Welle eingebracht“, blickt Hedin zurück. Und auch mit der Abwehr war er im Großen und Ganzen zufrieden. „Immer wenn Lemgo keinen schnellen Gegenstoß anbringen konnte und im Angriff ins Positionsspiel musste, haben wir hinten sehr gut gestanden.“

„Gegen Göppingen müssen wir im Angriff mehr Geduld aufbringen und den Gegner nicht durch Fehler zu Gegenstößen einladen. Wir haben in Lemgo einige gute spielerische Ansätze gehabt, aber sie nicht mit aller Konsequenz zu Ende gebracht“, zog MT-Sportchef als Fazit aus der Videoanalyse. Das soll nach am Samstag in Kassel anders werden. Dabei setzen die Verantwortlichen im Angriff auch auf die derzeit gute Verfassung der Flügelzange Savas Karipidis (rechts) und Ivan Brovka (links) sowie von Rückraumspieler Nenad Vuckovic. Diese drei haben ihre schon in der Saisonvorbereitung zu beobachtende gute Form auch in Lemgo unter Beweis stellen können. Dort lieferten übrigens auch die beiden Torhüter Mario Kelentric und Simon Herold passable Vorstellungen und Franck Junillon einen guten Defensivpart. Gut möglich also, dass Letztgenannter auch gegen Göppingen eine zentrale Abwehrposition besetzen wird, wo er zusammen mit Thomas Klitgaard oder Pawel Orzlowski für die nötige Stabilität der Hintermannschaft sorgen soll.

Im Angriff hat Trainer Hedin für die drei Positionen der Aufbaureihe zur Zeit sechs Spieler im Visier. Auf Halblinks und in der Mitte bieten sich Grigorios Sanikis, Nenad Vuckovic, Vladica Stojanovic und Franck Junillon an, im rechten Rückraum ist Linkshänder Daniel Valo gesetzt. Dahinter steht mit Torben Ehlers ein weitere Linkshänder für alle Fälle bereit. „Aber er braucht noch Zeit, um sich in dieser Liga zu akklimatisieren. Ihm wäre sicher nicht geholfen, ihn in allzu großen Drucksituationen aufs Feld zu schicken“, so Robert Hedin über den Neuzugang aus Stralsund. Chris Treutler, weiterer Rückraum- und Außenspieler läuft per Doppelspielrecht zunächst noch für den Regionalligisten TG Münden auf.
Im Tor scheint sich hinter Mario Kelentric zunächst Simon Herold als zweiter Mann zu positionieren. Er hat durch seine Spiele in der zweiten und ersten Liga einen Erfahrungsvorsprung vor dem 17-jährigen heimischen Talent Fabian Schomburg. Am Kreis ist Thomas Klitgaard erste Wahl, ihn ersetzt bei notwendigen Verschnaufpausen Pawel Orzlowski. Und auf den Außenpositionen hat die bereits erwähnte Flügelzange Ivan Brovka / Savas Karipidis derzeit die Nase vorn, vor den Positionskollegen Daniel Tellander (links) und Dimitrios Tzimourtos (rechts).

„Melsungen – Göppingen“ ein Duell mit Tradition
Die Vergleiche mit Göppingen waren schon zu Zweitligazeiten heiß umkämpfte Duelle. Damals mit Vorteilen für die Schwaben. Von den 12 Begegnungen konnten sie 9 für sich entscheiden. Das Bild wandelte sich zugunsten der Nordhessen dann aber im Handball-Oberhaus. Nach zwei ausgeglichenen ersten Jahren, mit jeweils zwei Siegen für jeden der beiden Kontrahenten, verbesserte die MT in der vergangenen Saison mit einem 34:29- und einem 34:30-Sieg die Bilanz gegen Frischauf auf 4:2. Fazit: Die Spiele, in denen die Schwaben nicht mehr als 30 Tore erzielt haben, entschied die MT für sich. So muß man also kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass mit einer guten Abwehrarbeit auch am Samstag der Grundstein für einen weiteren Erfolg gegen den langjährigen Rivalen gelegt werden kann.