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Melsungen ohne Fortune gegen Göppingen

Kassel/Melsungen. Misslungener Heimauftakt der MT Melsungen in die Saison 2008/09. Vor 2.505 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach Halle entführte Frischauf Göppingen am Samstag mit 29:26 (18:13) beide Punkte und bescherte Melsungen den nach der Auftaktniederlage in Lemgo befürchteten Fehlstart. Sehr nervös begannen beide Teams die Partie. Die ersten Angriffe endeten auf beiden Seiten ohne zählbaren Erfolg. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand wissen konnte: die ersten 120 Sekunden waren symptomatisch für den weiteren Verlauf der Partie.

Melsungen verzettelte sich unkonzentriert in der grün-weißen Deckung und gab den Ball mit einem technischen Fehler ab, Göppingen dagegen scheiterte in Person von Nikola Manojlovic am gut aufgelegten Mario Kelentric. Der parierte gar gleich doppelt, weil der Abpraller – auch das bezeichnend an diesem Nachmittag – vom Gegner, in diesem Fall Christian Schöne, erobert wurde. Beide Abwehrreihen zeigten sich von Beginn an bissig und aggressiv, zuweilen hart an der Grenze des Erlaubten. Nach knapp drei hektischen Minuten fiel der erste Melsunger Heimtreffer der Saison per Siebenmeter durch Savas Karipidis. Da waren die Gäste aber bereits in Unterzahl, denn Rares Jurca durfte schon nach gut zwei gespielten Minuten erstmals auf der Strafbank Platz nehmen.

Robert Hedin hatte sich in der Abwehrmitte für das Gespann Franck Junillon und Nenad Vuckovic entschieden. Zu recht, denn auf die beiden war Verlass. Sie hielten die Deckung zusammen und unterbanden wirkungsvoll jeglichen Versuch der Göppinger, über den Kreis zum Erfolg zu kommen. Über 3:1 (6.) setzten sich die Bartenwetzer bis zur 14. Minute auf 8:5 ab. Savas Karipidis war bis dahin überhaupt nicht zu stoppen und erzielte fünf dieser acht Tore. Zwei weitere kamen von Vladica Stojanovic, dem die noch immer nicht auskurierte fiebrige Erkältung der vergangenen Woche deutlich anzumerken war. Ebenso erging es Grigorios Sanikis, den Hedin lange auf der Bank ließ. Auch der Grieche war längst nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, musste aber nach einer Hinausstellung von Franck Junillon nach zwanzig Minuten dessen Part im rechten Rückraum übernehmen. Dort fehlte Daniel Valo, der bereits nach dem Aufwärmen wegen Knieproblemen passen musste.

Es waren die Zeitrstrafen, die die MT ins Wanken brachten. Beim Stand von 9:6 musste Thomas Klitgaard vom Feld, was Frischauf eiskalt zu drei Toren und dem ersten Ausgleich nutzte. Fünf Minuten später traf es Franck Junillon, und Dragos Oprea bedankte sich mit dem 11:11. Wer dachte, die MT revanchiert sich bei eigener Überzahl, der lag falsch. Hatte schon gleich zu Beginn Oprea in Unterzahl den ersten Gästetreffer markiert, legten Pavel Horak und Rares Jurca nach einer Bankstrafe für Dalibor Anusic zwei blitzsaubere Tore zum 12:14, und damit zur ersten Göppinger Führung überhaupt, nach. Enid Tahirovic im Gästetor war in dieser Phase kaum mehr zu bezwingen. Mehrfach scheiterte Stojanovic aus der zweiten Reihe, und auch der bei Tempogegenstößen sonst sichere Ivan Brovka fand in dem Bosnier seinen Meister. Statt weiter ruhig zu bleiben und ihr Spiel zu spielen, verloren sich die Rot-Weißen in der Folge in unproduktiven Zweikämpfen.

Einer davon erregte genau zwei Minuten vor der Pause die Gemüter, als Dalibor Anusic in übelster Weise Grigorios Sanikis foulte. Nach kurzer Beratung beließen es die Schiedsrichter Matthias Brauer und Kay Holm aber bei zwei Minuten für den Kroaten und ließen den roten Karton stecken. Vierundzwanzig Sekunden waren beim Stand von 13:16 noch zu spielen. Elf Sekunden standen noch auf der Uhr, als Oprea traf. Deren sechs, als Melsungen in der hektischen Vorwärtsbewegung erneut das Leder verlor. Mit dem Pausenpfiff erzielte Christian Schöne den achtzehnten Treffer für seine Farben, den sechsten in Unterzahl binnen 30 Minuten.

Melsungen kam zwar wesentlich konzentrierter aus der Kabine zurück, konnte das aber nicht nutzen. Zwar stand die Deckung jetzt wieder sicher, aber vorn war gewaltig der Wurm drin. Das begann beim nächsten Innenpfostentreffer von Nenad Vuckovic und setzte sich über einen Fehlversuch von Franck Junillon fort. Hinten zwangen Stojanovic und Co. die Göppinger mehrfach ins passive Spiel und hielt Mario Kelentric mehrere schwierige Bälle, doch vorn ging einfach gar nichts. So setzte sich das Team von Velimir Petkovic auf 14:22 ab, was nach 38 Minuten einer Vorentscheidung gleich kam.

Hedin reagierte, brachte mit dem jungen Torben Ehlers neuen Schwung in den Rückraum. Der Ex-Stralsunder markierte in der 51. Minute den 23:26-Anschluß und die MT war plötzlich wieder dran. Grund genug für Velimir Petkovic, per Team Time-Out die Notbremse zu ziehen.

Dass es am Ende letztlich doch nicht reichte lag nicht zuletzt an der aufkommenden Hektik nach der Auszeit. Plötzlich hagelte es Strafzeiten, die zudem insgesamt dreimal zu Disqualifikationen führten. Den Anfang machte Thomas Klitgaard nach 52 Minuten. Danach gingen Jurca, Schöne und Karipidis. Zwei Minuten vor dem Ende schließlich traf es Manojlovic und nur zwanzig Sekunden später Junillon, beide jeweils mit ihrer dritten Strafe. Dazwischen lagen Blackouts der Melsunger Deckung, wie beim 23:28 von Manojlovic, der zunächst am Block scheiterte, den Abpraller aber selbst eroberte und im Nachsetzen traf. Und auch im Angriff ließ man noch einige Geglegenheiten aus. So blieb es am Ende beim verdienten Sieg für Göppingen. Spielerisch war bei der MT – vor allen wegen der krankheitsbedingten Umstellungen im Rückraum – längst nicht alles im grünen Bereich. Dafür stimmte es aber kämpferisch, denn die Mannschaft gab sich nie auf und schnupperte nach zuvor deutlichem Rückstand zehn Minuten vor dem Ende sogar noch einmal an einem Punkt.

Stimmen zum Spiel
Velimir Petkovic: Wir hatten anfangs Probleme mit der linken Deckungsseite. Wir waren nicht auf einen Rechtshänder im rechten Rückraum eingestellt. Das hat uns in der ersten Halbzeit viele Sorgen bereitet. Aber Melsungen hatte viele technische Fehler, die uns die klare Halbzeitführung etwas überraschend eingebracht haben. In der zweiten Hälfte haben wir dann aber in Deckung und Angriff wieder konzentriert gespielt. Der Sieg war letztlich hochverdient für meine Mannschaft.

Robert Hedin:
Wir verlieren das Spiel in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit, als wir in Überzahl Tore kassieren und mit drei technischen Fehlern den deutlichen Vorsprung für Göppingen ermöglicht haben. Wir sind alle sehr verärgert, dass wir verloren haben. Wenigstens haben wir gefightet. Das letzte Quäntchen Glück hat in einigen Situationen gefehlt. Dazu kamen die gesundheitlichen Probleme von Stojanovic und Sanikis sowie der kurzfristige Ausfall von Valo. Torben Ehlers hat super gespielt. Wir müssen jetzt nicht herumjammern, sondern Punkte holen.

Statistik
MT Melsungen:
Kelentric (14 P.), Herold (bei 1 7m); Brovka 2, Ehlers 3, Junillon 3, Orzlowski, Klitgaard 2, Valo (n.e.), Tellander, Tsimourtos (n.e.), Stojanovic 3, Sanikis 2, Karipidis 12/4, Vuckovic 1.

FA Göppingen: Tahirovic (15 P.), Weiner; Schweikardt 2/2, Kneule, Oprea 7, Thiede, Schöne 5, Späth 1, Anusic, Garcia 2, Häfner, Jurca 4, Manojlovic 3, Korak 5/1.

SR: Matthias Brauer (Hamburg) / Kay Holm (Hagen)

Zeitstrafen: 16 – 18 (Klitgaard 15:29 48:41 51;41, Junillon 20:35 37:18 58:22, Sanikis 30:00, Karipidis 57:05 – Jurca 02:06 51:49, Manojlovic 11:26 45:52 57:55, Anusic 24:57 28:00, Späth 31:47, Schöne 56:30).
Disqualifikationen: Klitgaard (3×2; 51:49), Junillon (3×2; 58:22) – Manojlovic (3×2; 57:55)

Strafwürfe: 6/4 – 5/3; Schweikardt wirft am Tor vorbei (22:43); Karipidis wirft über das Tor (31:48); Horak wirft an den Pfosten (48:00); Karipidis scheitert an Tahirovic (52:25).

Zuschauer: 2.505 in der Rothenbach-Halle, Kassel

Spielfilm
0:0 (1.), 1:1 (4.), 2:1 (5.), 3:2 (6.), 4:3 (9.), 6:5 (11.), 7:5 (12.), 9:6 (16.), 9:9 (18.), 12:11 (24.), 13:15 (28.), 13:18 (HZ), 13:19 (31.), 14:22 (38.), 17:23 (43.), 20:25 (47.), 22:26 (50.), 23:26 (51.), 23:27 (52.), 23:28 (55.), 24:28 (58.), 26:29 (EN)

Im Bild: Ivan Brovka (Foto: Heinz Hartung)



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