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Aufatmen bei der MT: Die ersten Punkte!

Kassel/Melsungen. Mit 30:25 (14:13) gegen GWD Minden landete die MT Melsungen vor 2.215 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle den lang ersehnten ersten doppelten Punktgewinn der Saison. Das deutete sich schon in der Anfangsphase an, als von einem durchschlagskräftigen Angriff der Bartenwetzer noch überhaupt keine Rede sein konnte. Gleich die erste Minute nutzten beide Torhüter zu ersten Paraden: Mario Kelentric zwei Mal gegen Michael Hegemann und Gylfi Gylfason, Svenn-Erik Medhus gegen Nenad Vuckovic. Übernervös präsentierten anschließend sich Stojanovic und Co., aufgeräumt und konzentriert dagegen die Gästeabwehr um den isländischen Nationalspieler Ingimundur Ingimundarson.

Zehn Minuten waren um, da hatte es lediglich Vladica Stojanovic geschafft, den glänzend aufgelegten Norweger Medhus im Kasten der Grün-Weißen aus dem Feld zu überwinden. Dazu kam ein verwandelter Siebenmeter von Savas Karipidis. Doch das diente lediglich dazu, den Rückstand mit 2:4 in Grenzen zu halten. Der vierte Gästetreffer fiel dabei in Unterzahl. Und Als Andreas Simon per Tempogegenstoß gar das 3:6 erzielte, sah es gar nicht gut aus für die Melsunger.

Nur langsam fanden die Nordhessen ins Spiel. Indiz dafür war die zweite Überzahlsituation nach Bankstrafe gegen Moritz Schäpsmeier, den bis dahin wirkungsvollsten Akteur auf der Gegenseite. Endlich einmal lief der Ball über mehrere Stationen. Ausgehend von Grigorios Sanikis, der nach zwölf Minuten trotz Muskelverhärtung in der Hüfte Nenad Vuckovic ersetzte, über Vladica Stojanovic und Thomas Klitgaard wanderte das Leder zum freien Savas Karipidis, der ohne Mühe vollstrecken konnte. Auch ein Gegentreffer durch Michael Haaß sorgte nicht für Unruhe, und erneut der nicht zu bremsende Karipidis ließ in Melsunger Überzehal den Vorsprung der Mindener langsam schmelzen. Nur kurze Zeit später trat Daniel Valo auf den Plan. Drei fulminante Volltreffer in Folge des Slowaken bedeuteten die erste Melsunger Führung mit 10:9 nach gespielten 23 Minuten.

Nur noch einmal holten sich die Gäste diese Führung zurück. Moritz Schäpsmeier und Ingimundur Ingimundurson trafen, bevor der zusehends stärker werdende Stojanovic das endgültige Signal zur Wende im Spiel gab. Sein Tor zum neuerlichen 11:11-Ausgleich war endlich die Initialzündung auch für die Offensivabteilung. Zwar konnte GWD in der verbleibenden Zeit bis zur Pause den Anschluss noch halten, doch zeigte sich der Umschwung schon deutlich. Vor allem Thomas Klitgaard am Kreis verdiente sich in dieser Phase Bestnoten. Nicht nur wegen seinem Tor zum 12:11, sondern weil er am Kreis nur noch mit unfairen Mitteln zu bändigen war. Sein Trikot überstand den Härtetest nicht. Klitgaard musste es noch vor der Pause völlig zerfetzt wechseln. Zwei Strafwürfe, verschuldet an Klitgaard und drei Sekunden vor Ende des ersten Durchganges an Vladica Stojanovic, nutzte Savas Karipidis noch zur Aufbesserung seines persönlichen Torkontos auf sieben, dann war Pause in der Rothenbach-Halle.

Hatte in der ersten Hälfte Sven-Erik Medhus das Duell der Torhüter gegen Mario Kelentric noch knapp für sich entscheiden können (12 Paraden gegenüber 9), änderte sich auch dieses Bild nach dem Wechsel gewaltig. Im gleichen Maße wie der Kroate stärker wurde baute der Norweger ab. Nicht eine Hand brachte er mehr an die Würfe der Melsunger, die plötzlich wesentlich konzentrierter nach vorn spielten. Einmal mehr Vladica Stojanovic in seiner unnachahmlichen Art gab das Startzeichen zu den stärksten zehn Minuten der Bartenwetzer.

Minden spielte nicht schlecht. Nur fand sich immer irgendein Melsunger, der seinem Gegner für einen Moment überlegen war. „Die individuelle Klasse der Einzelspieler hat sich durchgesetzt“, brachte es Gästetrainer Richard Ratka hinterher auf den Punkt. Ob Daniel Valo, der bei angezeigtem passiven Spiel Verantwortung übernahm und die Kugel in den Winkel hämmerte, oder Grigorios Sanikis, der in Ermangelung einer Anspielstation kurzerhand drei Gegner wie Slalomstangen stehen ließ und einlochte – für jede Situation hatte ein anderer Melsunger eine passende Variante im Angebot. Dazu kam immer wieder Zerberus Mario Kelentric, der Haaß, Hegemann und Co. an den Rand der Verzweiflung brachte.

Einmal noch witterte Minden dennoch Morgenluft – ausgerechnet in Melsunger Überzahl. Hegemann und Schäpsmeier verkürzten auf 19:16. Doch wieder Stojanovic signalisierte mit dem zwanzigsten MT-Tor, dass die Hausherren nicht gewillt waren, das Heft noch einmal aus der Hand zu geben. Daran änderte auch die Einwechslung von Malik Besirevic nichts. Ein Foul von Schäpsmeier und eine Undiszipliniertheit von Ingimundarson bescherten Melsungen zudem für 100 Sekunden doppelte Überzahl, die Klitgaard und Karipidis zum Ausbau der Führung auf 22:17 nutzten. Der Widerstand der Ostwestfalen war endgültig gebrochen.

Befreit vom Druck spielte die MT in der Folge munter auf. Grigorios Sanikis glänzte mit feinen Einzelleistungen, Vladica Stojanovic mit Anspielen wie aus dem Lehrbuch auf Karipidis und Klitgaard, die beide spektakulär vom Kreis einlochten. Dazu blieb Mario Kelentric weiter der souveräne Rückhalt hinter einer ganz sicher stehenden Deckung, aus der Daniel Valo heraus ragte. Ausgerechnet der Spieler also, der sonst vorn die Akzente setzt. Heute gestattete die rechte Abwehrseite der MT über 60 Minuten nur einen einzigen Treffer der Mindener aus dem Feld. Richard Ratka ließ mit Nationalspieler Michael Hegemann, Alleskönner Stephan Just und Silbermedaillengewinner Ingimundarson drei völlig unterschiedliche Spielertypen auf der Königsposition ran, doch keiner fand ein Rezept gegen Valo. Einzig Hegemann traf. Allerdings nur, wenn er Halblinks verließ und über die Mitte ging. Andreas Simon auf Linksaußen blieb abgesehen von einem Tempogegenstoß ohne einen einzigen Wurfversuch gegen Karipidis.

Überhaupt präsentierte sich die MT Melsungen heute so defensivstark wie schon lange nicht mehr. Das Schiedsrichtergespann Colin Hartmann / Stefan Schneider zeigte insgesamt ein knappes dutzend Mal passives Spiel an für die Mindener, die bis auf die nervöse Anfangsphase nie ein Mittel gegen den MT-Block fanden. Gegentore entsprangen größtenteils Einzelaktionen und glücklichen Würfen von Schäpsmeier und Hegemann aus der zweiten Reihe. In der Vorwärtsbewegung der Nordhessen fehlte jedoch eindeutig der Druck von der linken Außenbahn, wo Ivan Brovka (Muskelfaserriss) schmerzlich vermisst wurde. Daniel Tellander kam nie richtig ins Spiel und fand auch keine Gelegenheit, seine Schnelligkeit bei Gegenstößen auszuspielen. Ganz anders dagegen Savas Karipidis auf der rechten Seite. Mit zwölf Toren einmal mehr erfolgreichster Schütze seiner Mannschaft, krönte er seine tlle Leistung mit einem direkt verwandelten Freiwurf eine Sekunde vor Schluss zum 30:25-Endstand.

Stimmen zum Spiel
Richard Ratka:
Glückwunsch an Melsungen. Wir haben eigentlich ein gutes Spiel gemacht. Wir haben gekämpft und wir haben das Spiel offen gehalten. Entscheidend war wohl, dass wir kurz nach der Pause mit 3-4 Toren in Rückstand gerieten. Nach der Disqualifikation von Ingimundarson fehlte uns in der Deckung die Alternative. Melsungens Vorteil war auch die individuelle Klasse einzelner Spieler.

Robert Hedin: Ich bin sehr froh, dass wir endlich unsere ersten zwei Punkte geholt haben. Aber wir haben uns in den ersten Minuten sehr schwer getan gegen einen guten Gegner, der uns eigentlich gar nicht liegt. In den ersten 30 Minuten haben wir verkrampft gespielt. Nach der Pause sind wir viel lockerer zu Werke gegangen. In Überzahl haben wir taktisch clever gespielt und uns einen Vorsprung erarbeitet. Als wir sechs Tore vorn lagen konnten wir das Spiel viel ruhiger führen und nach Hause bringen.

Statistik
MT Melsungen – GWD Minden 30:25 (14:13)
MT Melsungen:
Kelentric (19 P.), Herold (n.e.); Junillon, Klitgaard 4, Valo 5, Tellander, Tsimourtos, Stojanovic 6, Sanikis 3, Karipidis 12/5, Vuckovic.
GWD Minden: Medhus (13 P.), Besirevic (40.-47., 0 P.); Hegemann 6, Henriksson, Kunisch, Gylfason 2, Auerswald, Buschmann, Helmdach, Haaß 4, Simon 1, Just 4/2, Schäpsmeier 7, Ingimundarson 1.

SR: Colin Hartmann (Magdeburg) / Stefan Schneider (Barleben);

Zeitstrafen: 2 – 12 (Klitgaard 56:58 – Ingimundarson 06:23 35:44 41:24, Schäpsmeier 12:33 41:01, Haaß 16:25); Disqualifikation: Ingimundarson (3×2; 41:24); Strafwürfe: 5/5 – 2/2

Zuschauer: 2.215 Rothenbach-Halle Kassel

Spielfilm: 0:1 (3.), 2:2 (6.), 2:4 (9.), 4:6 (12.), 6:7 (15.), 7:8 (18.), 8:9 (21.), 10:10 (24.), 11:11 (27.), 14:13 (HZ); 16:13 (33.), 18:14 (36.), 19:16 (39.), 20:17 (42.), 23:19 (45.), 25:20 (48.), 27:22 (51.), 28:22 (54.), 29:24 (57.), 30:25 (EN)

Foto: Heinz Hartung



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