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Gas- und Strompreise zogen weiter an

Hessen. Das Verbraucherpreisniveau in Hessen lag im September um 3,3 Prozent höher als vor einem Jahr. Im August hatte die Inflationsrate 3,4 Prozent betragen. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, setzte sich der im Vormonat zu beobachtende starke Preisverfall für Mineralölprodukte im September nicht fort. Die Preise für Strom und Gas zogen weiter an.

Gegenüber dem Vormonat stieg der Verbraucherpreisindex im September um 0,1 Prozent. Teurer als im August waren aufgrund des Kollektionswechsels Bekleidung (plus 3,6 Prozent) und Schuhe (plus 1,3 Prozent). Ebenso stiegen die Preise von Sportartikeln (plus 2,1 Prozent), von Gebrauchsgütern für die Haushaltsführung, wie Glaswaren und Geschirr (plus 0,6 Prozent), von Dienstleistungen und Artikeln zur Körperpflege (plus 0,6 Prozent) sowie von Fleisch und Fleischwaren (plus 0,5 Prozent). Saisonbedingt sanken gegenüber August die Mieten für Ferienwohnungen (minus 27,4 Prozent) und die Preise für Pauschalreisen (minus 7,0 Prozent) sowie für Obst (minus 5,2 Prozent). Der Trend sinkender Preise bei elektronischen Geräten setzte sich fort. So zahlten die Verbraucher für Digitalkameras 2,6 Prozent und für Personalcomputer 2,1 Prozent weniger. Für DVD-Rekorder fielen die Preise gegenüber August um 1,2 Prozent.

Das Niveau der Lebensmittelpreise sank im September nochmals – wie schon im August – um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Jahresteuerungsrate für Nahrungsmittel lag im September bei 7,3 Prozent. Besonders stark verteuerten sich binnen Jahresfrist Molkereiprodukte und Eier (plus 11,8 Prozent), Obst (plus 8,8 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (plus 8,7 Prozent). Die Jahresteuerungsrate für Fleisch und Fleischwaren stieg als Folge der jüngsten Preisanhebungen auf 6,5 Prozent.

Der Mitte September erfolgte Richtungswechsel auf dem Weltmarkt für Rohöl hin zu wieder steigenden Preisen, sorgte dafür, dass Heizöl im September „nur“ um 1,5 Prozent billiger war als im August und Kraftstoffe sich um 0,1 Prozent verteuerten. Dabei ist zu beachten, dass lediglich die Preisentwicklung bis zum 20. September in die Indexberechnung eingeflossen ist. Gegenüber September 2007 mussten die Verbraucher für Heizöl um 30,2 Prozent und für Kraftstoffe um 8,8 Prozent höhere Preise zahlen. Aufgrund von Preiserhöhungen einiger Versorgungsunternehmen stieg der durchschnittliche Gaspreis innerhalb eines Monats um 3,6 Prozent, was die Jahresteuerungsrate für Gas auf 12,8 Prozent erhöhte. Strom verteuerte sich im September um 1,6 Prozent und binnen Jahresfrist um 7,7  Prozent. Für Haushaltsenergie insgesamt mussten die Verbraucher im September um 13,3 Prozent höhere Preise zahlen als vor einem Jahr. Ohne Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) gerechnet lag die Inflationsrate im September bei 2,3 Prozent, im August bei 2,4 Prozent.

Die Wohnungsmieten einschließlich Nebenkosten wirkten mit einer Jahresteuerungsrate von 1,2 Prozent und einem Anteil von fast einem Viertel am Warenkorb des Verbraucherpreis-index – wie schon in den vergangenen Monaten – dämpfend auf die allgemeine Inflationsrate. Ohne Wohnungsmieten gerechnet lag die Inflationsrate im September – wie im August – bei 4,0 Prozent.

Im Bereich „Bildungswesen“ ist weiterhin die Einführung der Studiengebühren zum Wintersemester 2007/2008 in Hessen zu spüren. Hier betrug die Jahresteuerungsrate im September 52,3 Prozent. Die Abschaffung der Studiengebühren zum Wintersemester 2008/2009 wird die allgemeine Inflationsrate in Hessen im Oktober deutlich nach unten drücken.