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Heftige Gegenwehr, aber kein Happy End

Köln/Melsungen. Melsungen war zwar als Außenseiter nach Köln gefahren, gab aber einen dem VfL Gummersbach über weite Strecken ebenbürtigen Gegner ab. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit (17:17) machte sich im zweiten Abschnitt ein Kräftverschleiß bemerkbar und die Oberbergischen gewannen die Partie mit 36:31.

Von Beginn an machte die MT Melsungen deutlich, dass sie den favorisierten Gastgebern das Feld nicht kampflos überlassen wollte. Nach einem offenen Schlagabtausch in den ersten fünf Minuten (3:3), erarbeitet sich der VfL leicht Vorteile und setzte sich auf 7:4 ab (9.). Rund 11 Minuten waren gespielt, als Vladica Stojanovic nach einer harmlosen Attacke beim Sprungwurfversuch mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen blieb. Die TV-Zeitlupe zeigte, dass sein Fuß bei der Landung beinahe rechtwinklig abknickte. Der MT-Regisseur musste gestützt vom Feld geführt werden.

Seine Teamkameraden verdauten die Schrecksekunde schnell. Stojanovic’s Position wurde fortan von Franck Junillon eingenommen. Die MT kombinierte flüssig und erarbeitete sich Chancen. Und die wurden konsequent genutzt. Der verdiente Lohn: Bis zur 26. Minute hatte sich das Hedin-Team die Führung nach einem herrlichen Karipidis-Gegenstoß zurück geholt (14:15). Bis zwei Minuten vor der Pause nutzte die MT die Schwächephase der Gastgeber eiskalt aus und brachte sich mit 15:17 in Front. Doch zwei kleine Unachtsamkeiten ermöglichten Gummersbach noch vor dem Pausenpfiff den Ausgleich zum 17:17.

Die ersten fünf Minuten im zweiten Durchgang waren dann eine Doublette der Startphase des Spiels. Auch hier wieder ein offener Schlagabtausch bis zum 19:20 – Junillon hatte der MT per Sprungwurf die Führung beschert. Dann hält Kelentric einen Strafwurf gegen Zrnic und Melsungen hat die Möglichkeit im Gegenzug auf 19:20 zu erhöhen. Doch Tellander vergibt völlig frei von Linksaußen. Gummersbach nutzt den nächsten Angriff besser und erzielt durch Wagner den 20:20 Ausgleich (34.).

Schon kurze Zeit später beginnt das Pendel zugunsten von Gummersbach umzuschlagen. Nachdem Ilic das 21:20 für die Gastgeber markiert hatte und beim nächsten Melsunger Angriff eine Zweiminutenstrafe kassierte, hätte die MT die Möglichkeit gehabt, den Spieß wieder umzudrehen. Doch zwei überhastete Wurfversuche von Sanikis und Valo brachten nichts Zählbares ein. Dann muss Karipidis nach einer harmlosen Attacke gegen Gunnarsson für zwei Minuten das Feld räumen und Gummersbach wird auch noch ein Strafwurf zugesprochen. Den von Znric geworfenen Siebenmeter hält Kelentric. Die MT, immer noch in Unterzahl, schließt wieder einen Angriff zu früh ab und lädt den Gegner zum Konter ein. Prompt erzielt Gunnarsson das 22:20 (39.).

Was zu diesem Zeitpunkt noch als harmloser Gummersbacher Vorsprung gedeutet werden konnte, sollte sich im Nachhinein als das Einbiegen des VfL auf die Siegerstraße heraus stellen. Denn das Team von Trainer Hasanefendic erarbeitet sich bis zur 42. Minute einen Vier-Tore-Vorsprung (24:20), der über 28:24 (50.) sogar auf sechs Tore ausgebaut werden konnte (32:26). In dieser Phase unterliefen Melsungen einige eklatante Abwehrfehler – wohl aufgrund des Kräfteverschleißes. Robert Hedin versuchte zwar mit einer offensiveren Abwehr durch Sanikis gegen Ilic die Gummersbacher Angriffsbemühungen etwas zu bremsen, allerdings ohne den gewünschten Effekt.

Auch, wenn Melsungen drei Minuten vor Schluss nochmal auf vier Tore verkürzen konnte (34:30) änderte dies nichts mehr an dem Alles in Allem nicht unverdienten 36:31-Sieg des VfL Gummersbach.

Fazit: Die MT Melsungen hat sich gegen den Favoriten, der in der zweiten Hälfte abgeklärter agierte, teuer verkauft und dürfte aus diesem Spiel trotz der Niederlage weiteres Selbstbewußtsein gezogen haben.

Statistik
VfL Gummersbach – MT Melsungen 36:31 (17:17)
VfL Gummersbach:
Fazekas, Ploquin; Krantz, Wagner 7, Vukovic, Klev, Pungartnik, Ilic 9, Gunnarsson 8, Alvanos 3, Szilagy 5, Pfahl, Zrnic 4, Tuzolana.

MT Melsungen: Kelentric, Herold; Junillon 3, Klitgaard 7, Brovka (n.e.), Valo, Orzlowski (n.e.), Tellander 3, Tzimourtos (n.e.), Stojanovic, Sanikis 3, Treutler (n.e.), Karipidis 10/3, Vuckovic 5.

Zeitstrafen: 4 (Klev, Ilic, Gunnarsson, Szilagy) /4 (Klitgaard, Karipidis 2x, Vuckovic).

Strafwürfe: 7 (Ilic und Zrnic 2x scheitern an Kelentric / 4 (Karipidis scheitert an Ploquin)

SR: Colin Hagen Becker/Axel Hack (Halberstadt)

Zuschauer: 2.987, LANXESS-Arena Köln

Spielfilm: 1:1 (2.), 2:3 (5.), 5:3 (7.), 6:4 (8.), 8:5 (10.), 10:6 (13.), 10:8 (15.), 12:9 (18.), 14:9 (22.), 14:12 (24.), 14:14 (26.), 14:15 (26.), 15:16 (28.), 17:17 (HZ), 19:20 (34.), 21:20 (36.), 22:20 (40.), 24:20 (42.), 25:22 (45.), 27:23 (48.), 29:24 (50.), 31:26 (53.), 33:28 (55.), 35:30 (58.), 36:31 (EN)