Wuppertal/Kirchhof. Kirchhofs Handballfrauen sind bereit für das Auswärtsspiel gegen Beyeröhde. Auch wenn der Kummerkasten in Kirchhof zur Zeit proppevoll ist, insbesondere das Knie und andere Verletzungen sind nämlich seit Monaten die Themen. Doch gibt es auch positive Nachrichten. Wer einigermaßen gesund ist, der wird gegen Beyeröhde spielen. Die allerwichtigste Nachricht vermeldet demzufolge auch der Mannschaftsarzt Dr. Rauch. Zunächst hat er am Mittwochabend Entwarnung gegeben betreffend der Verletzung von Carina Heidenreich: „Das wächst wieder zusammen.“ Gemeint ist das hintere Kreuzband von Carina Heidenreich, also keine Operation! Das vordere ist bereits geglättet. Trainer Udo Horn muss zwar auf seine Rückraumspielerin für den Rest der Vorrunde verzichten, zur Rückrunde kann Heidi wieder das SG-Team verstärken.
Die medizinische Abteilung, insbesondere die beiden SG-Physiotherapeuten Bernd Röhrig und Nino Ruch haben also viel Arbeit vor sich. Positiv verläuft auch der Heilungsprozess bei Annemarie Ide. Sabine Kirmse hat geduldig ihre Verletzungspause gemeistert und wird am Samstag in Wuppertal spielen können.
Wuppertal erinnert die Nordhessen an sehr schöne Zeiten mit dem OTB, mit Willi Petig, mit der Schwebebahn und seit Sommer letzten Jahres verbinden die Grün-Weißen Wuppertal auch mit Viktoria Marquardt. „Wir haben aus Wuppertal eine tolle Spielerin bekommen“, sagt SG-Teammanager Berthold Denk. Die Handballerin hat viele Jahre erfolgreich für Wuppertal gespielt und ihre Familie ist dort zu Hause. „Vicky“ so wird sie gerufen, hat inzwischen in beiden Vereinen für viel Furore sorgen können. Mit Beyeröhde hat die Spielerin mit der Nummer 23 den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft und mit Kirchhof hat sie auch schon einen Aufstieg feiern dürfen: Von der Regionalliga in die 2. Bundesliga.
Am Samstag nun stehen sich beide Teams gegenüber. Klar, der Absteiger, das Team von Trainer Brixner, ist der Favorit. Doch Kirchhof liebäugelt ebenso mit zwei Punkten. Die Verletzungen haben die Nordhessinnen etwas zurückgeworfen, doch die Rückschläge haben aber auch wieder was Gutes. „Unsere Mannschaft ist noch enger zusammengerückt“, sagt Trainer Horn und hat sein Team bestens auf die Begegnung eingestellt. Horn fordert absolute Disziplin, Kaltschnäuzigkeit und den typischen SG-Siegeswillen. Klar auf Seiten der Gastgeber spricht man von einem Vier-Punkte-Spiel, und will mit einem Sieg in das Mittelfeld aufsteigen. Doch Kirchhof wird sich wehren und hat gegenüber Beyeröhde auch einige Vorzüge in seinem kleinen Kader. Die SG-Torfrauen sind jedenfalls topfit und wissen um die „brandtgefährliche“ Spielerin Anna Brandt. Auch eine Sonderaufgabe für die genesene Sabine Kirmse.
Die Spielerin mit der Nummer 5 zählt ebenso zu den beliebten Allrounderinnen und besten SG-Spielerinnen „Ich brenne auf Brandt und Beyeröhde“, sagt Juliane Kaspar, die Regisseurin. Und auch Kaspar ist eine starke Abwehrspielerin und wird ein Auge auf Brandt haben. Während bei Beyeröhde gleich drei Linkshänderinnen im Team stehen, hat Kirchhof nur Anna Miszczyj. Die Flügelflitzerin kann ein hohes Tempo spielen und hat sehr viel Kraft. Ihre Tagesform wird am Samstagabend mitentscheiden.
Für Carina Heidenreich spielt Rocsana Negovan auf der Königsposition und am SG-Kreis die Wuppertalerin Viktoria Marquardt. Ob die Abwehr aus Beyeröhde Marquardt halten kann, wird sich am Samstagabend ab 17.30 Uhr zeigen. „Halten kann man Vic nicht, wenn sie den Ball hat, dann sitzt er“, so die SG-Verantwortlichen, die mehr als zufrieden mit ihrer Spielerin aus Wuppertal sind. Aber dennoch will die SG 09 Kirchhof auch aus Wuppertal zwei Punkte mit auf den Heimweg nehmen. „Das wäre so schön und wichtig für uns“, sagt Carina Kühlborn. Sie wird auf allen Positionen zum Einsatz kommen, ihre Lieblingsposition besetzt zur Zeit Kristina Startschenko. Die Spielerin mit der Nummer 17 muss die Rechtsaußen von Beyeröhde in Schach halten und gleichzeitig hofft sie auf millimetergenaue Anspiele aus dem SG-Tor für ihre Tempogegenstöße.