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Handwerk begrüßt Konjunkturprogramm

Schwalm-Eder. Das Handwerk im Schwalm-Eder-Kreis begrüßt das Konjunkturprogramm der Bundesregierung zur Belebung der Wirtschaft. Auf der Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder in Homberg hob Kreishandwerksmeister Frank Dittmar (Guxhagen) die Notwendigkeit des Programms für das örtliche Handwerk hervor. Verbraucher, Betriebe und Beschäftigte gewännen durch den verdoppelten Steuerbonus für Handwerksleistungen. Dieser wird ab dem 1. Januar 2009 auf 20 Prozent von 6.000 Euro angehoben. Genauso begrüßenswert sei die Aufstockung des Gebäudesanierungsprogramms. Hiervon profitieren auch Vermieter und Mieter. Unter Umweltgesichtspunkten sei das Programm ebenso wichtig, wie die steuerlichen Anreize beim Kauf von umweltschonenden Neuwagen.

„Das Konjunkturprogramm ist für viele Handwerksbetriebe eine wichtige Hilfe“, sagte Dittmar. Der Aufschwung der letzten Jahre sei bei vielen Handwerksbetrieben nicht in der erhofften Stärke angekommen. Bereits im August hatte das Handwerk im Kreis vor einem weiteren Konjunkturabschwung gewarnt und Unterstützung für die Handwerksbetriebe gefordert. Verständnis hat Dittmar, dass das Programm Schwerpunkte setzt, um das Ziel der Haushaltskonsolidierung nicht aufzugeben. Ziel der Politik müsse es bleiben, dass den Menschen für ihre Arbeit wieder mehr Geld übrig bleibt. Nur dann könnten die Bürger auch mehr ausgeben und damit auch die Nachfrage stärken, meinte Dittmar. Eine Rückführung der Ausgabenlast für die Bürger und die Betriebe sei daher unverzichtbar. Auch die Abschaffung des Solidaritätszuschlags sollte möglichst schnell in Angriff genommen werden. Positiv sei, dass sich die Finanzkrise im Handwerk bisher noch nicht deutlich niedergeschlagen habe.

Ausbildung
Die Ausbildung junger Menschen bleibt ein zentrales Thema des Handwerks. Mit über 1.200 Ausbildungsplätzen ist das Handwerk der größte gewerbliche Ausbilder im Schwalm-Eder-Kreis. Vor dem Hintergrund sinkender Schülerzahlen und mehr offenen Ausbildungsstellen seien die Betriebe gefordert mehr für die Gewinnung von Lehrlingen zu tun. Eine im Sommer durchgeführte Vermittlungsaktion der Kreishandwerkerschaft , hatte nach Auskunft von Geschäftsführer Jürgen Altenhof, nochmals rund 60 jungen Menschen einen freien Ausbildungsplatz eingebracht. Schwierig werde es auch zukünftig genügend geeignete Bewerber für Handwerksberufe zu finden. Noch immer finden im Handwerk fast 50 Prozent der Hauptschüler eine berufliche Chance, obwohl die Berufsbilder längst höhere Voraussetzungen verlangen, erläuterte Altenhof.

Die Schere zwischen den Anforderungen eines Handwerksberufes und dem Leistungsvermögen hätte sich auch in den vergangenen Jahren nicht geschlossen. Trotz der Bemühungen vieler Beteiligten wurden 2008 nicht alle Ausbildungsstellen besetzt. Altenhof hob auch die Integrationsleistungen der Handwerksbetriebe hervor, die besonders auch jungen Menschen eine Chance geben, die nicht zu den besten Schülern zählen. Dies sei eine nicht zu unterschätzende Leistung des Handwerks, die auch durch die Maßnahme „Fit für Ausbildung und Beruf“ (FAuB) Unterstützung erfährt.

Im Bild: Kreishandwerksmeister Frank Dittmar.