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Der Liga-Schreck kommt

Melsungen. Nach zwei Siegen in Folge plant Handball-Bundesligist MT Melsungen den dritten Coup. Am Samstag soll Aufsteiger und „Liga-Schreck“ TSV Dormagen bezwungen werden. Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist bereits um 15 Uhr. Mit den beiden Siegen gegen Großwallstadt (34:31) und Essen (36:33) hat die MT Melsungen den Anschluss ans Tabellenmittelfeld hergestellt (Platz 12). Nun bietet sich dem Hedin-Team die Gelegenheit, den guten Lauf zu bestätigen und die Punkte 10 und 11 einzufahren. Das würde gleichzeitig bedeuten, dass die Mannschaft schon frühzeitig die vom Trainer bis Weihnachten geforderten 10 Zähler auf dem Konto hat.

Leider muss aber die MT auch am Samstag gegen Dormagen wieder ohne Spielmacher Vladica Stojanovic auskommen. Der Regisseur zog sich im Spiel gegen Großwallstadt eine Bänderdehnung zu und fehlte auch schon gegen Essen. Apropos: Dort gab es für die MT eine Schrecksekunde, als sich Nenad Vuckovic rund 9 Minuten vor dem Ende des Spiels nach einer Gegnerattacke mit schmerzverzerrtem Gesicht aufrappelte und dann zu allem Überfluss in seiner ersten Wut auch noch die Werbebande eintrat. Aber schon Anfang der Woche gab es Entwarnung und Trainer Hedin kündigte Vuckovic’s Mitwirken gegen Dormagen an.

Das wird auch notwendig sein, wenn man sieht, was diese Mannschaft in der bisherigen Saison bereits an faustdicken Überraschungen produziert hat. Sechs Punkte verbucht der Aufsteiger bislang, davon wurden vier gegen drei der Top-Teams der Liga geholt. Zum Saisonstart gab es gleich den Paukenschlag beim 28:28 in Kiel. Mitte September musste der HSV Hamburg dran glauben (28:27) und am vergangenen Wochenende kam Gummersbach nur mit einem blauen Auge davon (28:28). Kein Wunder, dass der TSV auch nach Kassel ohne große Ängste aufbricht. “Der Punkt ist für uns Treibstoff, wir brauchten diese Überraschung”, gab Trainer Wandschneider direkt nach dem Coup im Mittelrhein-Derby zu Protokoll.

Sein Melsunger Kollege ist also ausreichend gewarnt. Dennoch will er mit seinem Team alles daran setzen, durch einen Sieg gegen Dormagen die kleine Erfolgsserie fortzuschreiben. “Wir müssen das Positive aus den beiden letzten Spielen auch gegen Dormagen einbringen. Die Mannschaft hat Moral bewiesen und jeweils kühlen Kopf behalten als eng wurde. Zudem funktioniert die Abwehr unter der Leitung von Pawel Orzlowski immer besser. Dass wir unser Ziel ‘Zehn Punkte bis Weihnachten’ schon vorzeitig erreichen können, wird für uns am Samstag eine zusätzliche Motivation sein”, strahlt Robert Hedin Optimismus aus.

Dabei wird es der MT-Coach nicht einfach haben, seine Schützlinge auf Dormagen einzustellen. Denn das Unberechenbare am TSV ist die Tatsache, dass man als Gegner nie weiß, auf welche Spieler sich die eigene Abwehr am meisten konzentrieren soll. So geht außer von Linksaußen Michiel Lochtenbergh, dem besten Schützen des Teams (56 Treffer), gleich von sieben weiteren Akteuren eine beinahe gleichmäßige Gefahr aus. Kreisläufer Kjell Landsberg (34 Tore), die Rückraumspieler Florian Wisotzki (29), Maciej Dmytruszynski (28), Nils Meyer (26), Christoph Schindler (26) und Szabolcs Laurencz (23) sowie Rechtsaußen Tobias Paz (28) sind die Haupttorschützen des ehemaligen Werksclubs.

Zuschauer-Hinweis: Die Zuschauer werden gebeten, möglichst öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, da zeitgleich in den Messehallen eine große Veranstaltung stattfindet und der KSV Hessen ein Heimspiel im benachbarten Auestadion hat. Im Großraum Kassel gilt übrigens die Eintrittskarte zum Spiel der MT Melsungen als KombiTicket und berechtigt zur kostenlosen Nutzung von Bussen und Bahnen der Kasseler Verkehrsgesellschaft KVG.

Karten:
Ticketshop Kassel, Königs-Galerie, Telefon (0561) 5214991 (Mo-Sa 10-20 Uhr); MT-Geschäftsstelle Melsungen, Telefon (05661) 92600 (Mo 10-17 Uhr, Di+Do 10-18 Uhr, Fr. 10-13 Uhr) und in allen bekannten Vorverkaufsstellen. Am Spieltag öffnet die Tageskasse der Rothenbach-Halle um 13:30 Uhr und hält auch für Kurzentschlossene definitv noch Karten bereit.

Schiedsrichter:
Nils Blümel / Jörg Loppaschewski (Berlin); DHB-Aufsicht: Peter Rauchfuß

Im Bild: Nenad Vuckovic. Foto: Heinz Hartung