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Ölpreisverfall drückt Inflationsrate weiter nach unten

Hessen. Das Verbraucherpreisniveau in Hessen lag im November nur noch um 1,0 Prozent höher als vor einem Jahr. Eine so niedrige Inflationsrate wurde zuletzt im Oktober 2006 gemessen. Im Oktober 2008 hatte die Inflationsrate 2,0 und im September 3,3 Prozent betragen. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, ist der erneute deutliche Rückgang der Inflationsrate maßgeblich auf sinkende Preise für Mineralölprodukte sowie auf statistische Basiseffekte unter anderem bei Nahrungsmitteln zurückzuführen.

Gegenüber dem Vormonat sank der Verbraucherpreisindex im November um 0,5 Prozent. Billiger als im Oktober waren Heizöl (minus 10,9 Prozent) und Kraftstoffe (minus 8,1 Prozent), frische Vollmilch (minus 9,8 Prozent), Butter (minus 5,2 Prozent), Unterhaltungselektronik (minus 1,7 Prozent), Gemüse (minus 1,3 Prozent), Möbel und Einrichtungsgegenstände (minus 0,9 Prozent), Strom (minus 0,7 Prozent) sowie Schuhe (minus 0,5 Prozent). Höhere Preise als im Oktober mussten die Verbraucher für Pauschalreisen (plus 2,3 Prozent), Wein (plus 0,3 Prozent) sowie für Bekleidung (plus 0,2 Prozent) bezahlen. Die Leistungen im Bereich  „Gesundheitspflege“ verteuerten sich binnen Monatsfrist um 1,1 Prozent.

Das Niveau der Nahrungsmittelpreise sank im November mit einem Minus von 1,1 Prozent gegenüber Oktober merklich. Damit scheint der seit Herbst vergangenen Jahres zu beobachtende Anstieg der Nahrungsmittelpreise gestoppt zu sein. Die Jahresteuerungsrate verringerte sich von 5,0 Prozent im Oktober auf „nur noch“ 2,6 Prozent im November. Im März hatte die Teuerung bei Nahrungsmitteln mit einer Jahresrate von fast zehn Prozent ihren Höhepunkt erreicht. Überdurchschnittlich stark verteuerten sich binnen Jahresfrist Fleisch und Fleischwaren (plus 6,9 Prozent), Brot und Getreideerzeugnisse (plus 6,0 Prozent) und Obst (plus 4,6 Prozent). Billiger wurden Molkereiprodukte und Eier (minus 4,0 Prozent) sowie Gemüse (minus 3,8 Prozent).

Der drastische Rückgang der Weltmarktpreise für Rohöl auf ein Drittel des Höchststandes von Anfang Juli dieses Jahres zeigt deutliche Wirkung auf die Preise der von den Endverbrauchern nachgefragten Mineralölprodukte. Aufgrund der jüngsten Preissenkungen war Heizöl so billig wie seit Oktober 2007 nicht mehr. Die Jahresteuerungsrate für Heizöl wurde erstmals in diesem Jahr negativ (minus 5,5 Prozent). Kraftstoffe kosteten im November sogar durchschnittlich 14,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Deutliche Differenzen gab es zwischen Benzin und Diesel. Superbenzin kostete 15,8 Prozent weniger als vor einem Jahr, Diesel lediglich 10,4 Prozent weniger. Ohne Heizöl und Kraftstoffe gerechnet lag die Inflationsrate im November bei 1,8 Prozent. Der Gaspreis blieb im November zwar gegenüber Oktober unverändert, stieg jedoch binnen Jahresfrist um 22,1 Prozent.

Eine besondere Situation ist im Bereich Bildungswesen zu beobachten. Die Abschaffung der Studiengebühren zum Wintersemester 2008/2009 ließ die Jahresteuerungsrate für das Bildungswesen auf minus 34,9 Prozent sinken.