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Umzug der Reha-Werkstatt bringt viele Vorteile

reha-werkstatt-hephataSchwalmstadt-Treysa. „Werkstatträume, die auch in Zukunft wirken“, wünschte sich Hartmut Meyer, Geschäftsbereichsleiter Soziale Rehabilitation der Hephata Diakonie, mit dem Umzug der Reha-Werkstatt Treysa an die Osttagente. Konkret hatten er, die Mitarbeitenden und Beschäftigten dabei vor allem mehr Platz und hellere Räume vor Augen. Im Gebäude der ehemaligen Zweirad-Firma Stehl konnte dies realisiert werden. Transparenz und Offenheit sind für Hartmut Meyer die Schlüsselwörter der neuen Räume am Ortsausgang von Treysa. Eine Verbindung von in­nen und außen ermöglichen zum einen die großen Fensterfronten der neuen Reha-Werkstatt. Zum anderen sind alle Gruppenräume bis auf den der EDV offen zugänglich und nur durch Glasfronten und -türen von einander getrennt.

Dass dadurch die Beschäftigten und Mitarbeitenden aber auch zur Straße hin gut sichtbar sind, empfindet Meyer nicht als negativ: „Da müsste sich dann ja schon einer hinstellen und gaffen, damit er richtig etwas erkennt.“ Werkstattleiterin  Heidrun Siebert sieht das ähnlich: „Von 48 Beschäftigten mussten sich drei, vier erst daran gewöhnen. Der Rest fand es positiv.“

Positiv auch, weil die neue Werkstatt ein funktionelles und ansprechendes Design vorweisen kann. „Die ursprüngliche Idee war, wir ziehen um und machen dann hinterher was draus. Bei der Konzeptionierung ist dann aber klar geworden, dass das so nicht geht“, erinnert sich Meyer. Auch im Hinblick auf eine mögliche Erhöhung der Werkstattplätze. Ziel für das kommende Jahr sei es, die Anzahl der Plätze auf 52 zu erhöhen. Perspektivisch sind 60 angepeilt. Dimensionen, die im Kulenkampweg undenkbar gewesen wären.

Schneller Umzug
Der Umzug ging schnell über die Bühne. Nach drei Tagen waren Transport und Auspacken in das 2.300 Quadratmeter große Gebäude erledigt. „Der Umzug musste schnell gehen, auch weil die Aufträge trotzdem reinkommen“, so Ida Gazenbiller, Gruppenassistentin im Versand. „Ich habe mir vorher schon Gedanken gemacht, ob das alles klappt, auch weil eine unbekannte Umgebung für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen schwierig sein kann.“ Aber alles lief glatt. Und von der Werkstatt mal abgesehen, nutzten Beschäftigte und Mitarbeitende auch die neuen Möglichkeiten des Gewerbe- und Wohngebietes rege: In der Mittagspause seien sie schnell im benachbarten Supermarkt und nicht mehr auf einen Fahrdienst angewiesen.

„Es ist schon gut, dass ich nicht mehr in dem engen EDV-Raum mit drei, vier anderen Leute sitze“, sagt auch Paul Rommeis. Er ist für den Telefondienst in der Werkstatt zuständig. Mit dem Umzug wurde er zum Pförtner, der neben dem Telefondienst auch Besucher empfängt und Lieferungen ausgibt. „Mir gefällt es hier sehr gut. Und wenn es mich stört, mache ich ab und zu einfach das Rollo runter.“

Elfriede Rasner, Ergotherapeutin in der Fördergruppe der Werkstatt, freut sich ebenfalls über das Plus an Platz. „Die Fördergruppe hat jetzt einen eigenen Raum bekommen, vorher hatten wir einen angemietet.“ Die Fördergruppe existiert seit drei Jahren. In ihr werden Sozialkompetenz und Kulturtechniken vermittelt. Doch so sehr sich Elfriede Rasner über den neuen Raum freut: „Ein Nachteil der Transparenz ist es, dass man vieles aus den Nachbarräumen mitbekommt und dies eine Reizüberflutung nach sich ziehen kann. Ich wünsche mir noch einen Rückzugsmöglichkeit für die Beschäftigten, vielleicht einen Ruheraum für die Pausen.“ (me)