Hessen. Ein Großteil der hessischen Bevölkerung dürfte die aktuellen Meldungen um den Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine und eventuelle Lieferengpässe mit erhöhtem Interesse verfolgen. 2006 wurde in Hessen in jeder zweiten Wohnung Gas als überwiegende Energieart zum Heizen genutzt. Wie das Hessische Statistische Landesamt aus Ergebnissen des Mikrozensus mitteilt, wurden von den rund 2,64 Millionen bewohnten Wohneinheiten in Hessen etwa 1,38 Millionen oder 52 Prozent mit Gas beheizt. Gas war demzufolge die wichtigste Energieart, gefolgt von Heizöl, das in etwa 970 000 oder 37 Prozent der Wohneinheiten für Wärme sorgte. Fernwärme, Strom, fossile Brennstoffe wie Braun- und Steinkohle als auch Holz oder sonstige erneuerbare Energien stellten gemeinsam zehn Prozent der Energieträger und waren von untergeordneter Bedeutung.
Gegenüber 1998 gewann Gas als Energieart zum Heizen der Wohnung an Bedeutung und legte von ursprünglich 47 Prozent um fünf Prozentpunkte zu. Indes fiel der Anteil des Energieträgers Heizöl von anfänglich 41 Prozent um vier Prozentpunkte.
Besonders jüngere Wohngebäude, die zwischen 1996 und 2006 errichtet wurden, nutzten vermehrt Gas, der Anteil betrug etwa zwei Drittel. Knapp ein Viertel der Gebäude aus dieser Zeit wurden mit einer Ölheizung ausgestattet. Ältere Gebäude aus den Jahren zwischen 1949 und 1979 hingegen nutzten mit 47 Prozent nur knapp zur Hälfte Gas und noch zu 42 Prozent Heizöl.
Fragen zum Wohnraum der Bevölkerung sind in einem Abstand von vier Jahren als Erhebungsmerkmale im Mikrozensus enthalten und wurden letztmals 2006 erhoben.