Umweltminister Dietzel stellt BodenViewer vor
Hessen. Mit der Veröffentlichung des BodenViewers wird gemäß des hessischen Umweltinformationsgesetzes sowie des Altlasten- und Bodenschutzgesetzes eine öffentliche Verfügbarkeit relevanter Bodendaten gewährleistet“, betonte Umweltminister Wilhelm Dietzel heute in Wiesbaden. Neben den allgemeinen Recherche- und Auswertungsmöglichkeiten für bodenbezogene Fragen im Natur-, Wasser- und Bodenschutz, Land- und Forstwirtschaft sowie in der Forschung stelle der BodenViewer ein verwaltungsunterstützendes Instrumentarium für die Umsetzung des flächenhaften vorsorgenden Bodenschutzes in Hessen dar. „Hierzu gehört insbesondere die Berücksichtigung von Bodenschutzbelangen bei Planungs- und Genehmigungsverfahren“, so Dietzel.
„Im hessischen Bodeninformationssystem laufen wichtige Bodendaten zusammen und werden hinsichtlich des Bodenzustandes sowie unterschiedlicher Eigenschaften und Funktionen bewertet“, betonte Dr. Klaus Friedrich vom Bodendezernat des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie. Wesentliche Daten des hessischen Bodeninformationssystems seien jetzt mit dem BodenViewer Hessen im Internet unter http://bodenviewer.hessen.de verfügbar.
„Der präsentierte Datenbestand beinhaltet zunächst Punktdaten aus Bodenaufnahmen von ca. 5000 Bodenprofilansprachen. Hierzu stehen räumlich ortbare Bodenbeschreibungen, teilweise mit Profilfotos zur Verfügung. Die Beschreibungen informieren über die Verfügbarkeit bodenchemischer und -physikalischer Daten“, führte Friedrich aus.
„Der Schutz des Bodens betrifft uns alle; besonders aber geht er Grundeigentümer und -nutzer, Behörden, Planungsbüros und Bauherren an. Sie alle sollten nicht nur Kenntnisse über die Nutzungsmöglichkeiten von Böden, sondern auch über ihre schützenswerten Funktionen und besonders über die Bodendaten haben, um nachhaltig mit ihnen umgehen zu können“, unterstrich Friedrich und betonte: „Der BodenViewer leistet hier einen wichtigen Beitrag.“
„Die Kenntnis von Bodenfunktionsdaten ist nicht nur für Grundeigentümer, sondern auch für viele umweltpolitische Landesprojekte und EU-Projekte notwendig. Zudem sind Bodendaten auch für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie zwingend erforderlich“, hob Umweltminister Wilhelm Dietzel hervor. „Auf Landesebene sind Bodendaten für die Umsetzung spezifischer Agrarumweltprogramme von großer Bedeutung. Im Naturschutz ist für Hessen die Kompensationsverordnung zu nennen, welche naturschutzrechtliche Ausgleichsregelungen auf Bodendaten begründet“, betonte Dietzel abschließend.
Hintergrundinformationen
Neben den Punktdaten werden im BodenViewer Karten der Bodeneigenschaften und -funktionen für unterschiedliche Maßstabsebenen dargestellt. Diese reichen vom Maßstab 1 : 5.000 mit differenzierten Aussagen für einzelne Ackerschläge bis hin zu Bodenbewertungen im Maßstab 1 : 500.000 für die Darstellung überregionaler Verhältnisse. Die Kartenthemen reichen von allgemeinen Bodenkarten über Karten mit Bodeneigenschaften, -funktionen und -potenzialen bis hin zu Karten mit gesetzlichen bodenbezogenen Klassifikationen von Flächen.
Die Anwendung bietet umfangreiche Visualisierungsfunktionen, wie beispielsweise freies Zoomen, Anzeigen von Sachdaten zu selektierten Objekten oder Abfragen der Karteninhalte nach bestimmten Kriterien. Um einen räumlichen Überblick zu gewährleisten sind Vektor- und Rasterdaten mit Gemarkungs- und Kreisgrenzen sowie topographische Karten in die Anwendung integriert (TK25 bis TK100).