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Ein Jahr Homberger Hingucker

Homberg. „Am 27. Januar 2008, am Wahlabend, entstand die Idee, den Wählern künftig in der Stadt Homberg mehr Informationen zur Verfügung zu stellen, als es die Lokalpresse bietet, denn nur wer gut informiert ist, kann eine fundierte Wahlentscheidung treffen und mitreden“, sagt Hingucker-Betreiber Delf Schnappauf in einer Pressemitteilung. Information als Grundvoraussetzung demokratischer kommunaler Selbstverwaltung sei die Leitidee gewesen, das Blog Homberger Hingucker zu starten.

Das Experiment sei bisher sehr erfolgreich verlaufen. Die Besucherzahlen seien kontinuierlich angestiegen und hätten im Januar die Zahl von 5000 Besuchern im Monat überschritten. Der Homberger Hingucker beschränkt sich in der Berichterstattung bewusst auf die Themen im engen Umkreis der Stadt und hat auch nur diese Leserschaft im Auge. „Angesichts dieser thematischen und lokalen Beschränkung sind die wachsenden Zugriffszahlen beachtlich. Die regelmäßige, umfangreiche und fundierte Berichterstattung über die kommunalpolitischen Vorkommnisse in der Stadt scheinen die Bürger zu interessieren –  entgegen landläufiger journalistischer Meinung“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Der Hingucker habe sich zu einer Plattform entwickelt, auf der die Anliegen einer Bürgerinitiative gegen einen geplanten Steinbruch oder Bürgerproteste gegen Ausweisung neuer Einkaufszentren am Stadtrand einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden konnten.

Das Internet bietet mit der Form des „Blogs“ eine einfache, kostengünstige Möglichkeit, in den Kommunen Gegenöffentlichkeit aufzubauen und so politische Diskussion auf der lokalen Ebene anzuregen. Das Medium bietet noch viele Entwicklungsmöglichkeiten. „Bürgerjournalismus“ kann sich ausweiten. Aus diesem Grund beteiligt sich der Homberger Hingucker auch an der Konzipierung der Tagung „Öffentlichkeit und Demokratie“, die 2010 in Berlin stattfinden wird.