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Quartier für Generationen: Familienzentrum wird eröffnet

familienzentrum-gudensbergGudensberg. Austausch, Unterhaltung, Verständigung, gegenseitige Beratung und Unterstützung bis hin zu professioneller Hilfe: All das wird das zukünftige Familien- und Kommunikationszentrum Gudensberg in eigenen Räumen im Grabenweg 7 bieten. Die Eröffnung der Einrichtung mit dem Namen Quartier Gudensberg ist für den 17. Mai geplant. „Zurzeit werden die Räumlichkeiten in dem Gebäude oberhalb der Grundschule und des Kindergartens, in dem einst die Gudensberger Bibliothek untergebracht war, renoviert“, berichtet Bürgermeister Dr. Edgar Franke.

Auf dem Neujahrsempfang hatte der Rathauschef deutlich gemacht: Nachdem die Stadt in den vergangenen Jahren große Bauprojekte abgeschlossen habe, werde die Sozialpolitik zukünftig Schwerpunkt der politischen Arbeit in Gudensberg sein. „Als familienfreundliche Kommune unterstützen wir natürlich das geplante Familien- und Kommunikationszentrum, mit dessen Träger, der Verbund plus gemeinnützige GmbH aus Kassel, mit einem, zunächst bis zum Jahre 2013 befristeten, Kooperationsvertrag geschlossen haben“, erklärt Franke. „Deshalb haben wir das Grundstück Grabenweg 7 für den Betrieb an den Verein Verbund sozialpädagogischer Kleingruppen veräußert.“

Zukünftiger Geschäftsführer der Einrichtung ist Joachim Hamacher. Er engagiert sich seit vielen Jahren im Bereich der Jugendhilfe in Gudensberg und leitet eine Jugendhilfeeinrichtung des Verbundes sozialpädagogischer Kleingruppen. Der Verein existiert seit 1959 und ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband. Ziel des Verbundes ist, Kindern, Jugendlichen und ihren Familien Unterstützung im Rahmen der Jugendhilfe zu bieten. An insgesamt acht Standorten zwischen Fulda und Bremen ist der Verein heute tätig. „Das Gebäude im Grabenweg ist im Besitz des Vereins und wird auch von diesem verwaltet“, berichtet Hamacher. „Das Familienzentrum selbst betreibt die Verbund plus GmbH. Es finanziert sich über Mieten, Einnahmen der Angebote, projektorientierte Fördermittel und Sponsoring.“ Vor Ort wird als Fachkraft Erzieherin Elke Michel-Elbe tätig sein, die koordiniert, lenkt, organisiert und die Arbeit nach außen kommuniziert.

Die Angebotspalette des baldigen Familienzentrums umfasst unter anderem eine Caféteria als Treffpunkt, die für jedermann geöffnet ist, einen Hort der Stadt Gudensberg, eine Praxis für Coaching, Therapie und Beratung, einen Lauftrainer, eine homöopathische Heilpraktikerpraxis, ein Familien unterstützendes Angebot im Rahmen der Jugendhilfe, Elterntraining, Räumlichkeiten, die Vereinen, Institutionen und Familien für Kultur, Bildung und Feiern zur Verfügung stehen sowie eine feste Ausstellung des Heimatvereins zur Geschichte des Gebäudes. „Weiteres Ziel ist es, im Familienzentrum soziale Aktivitäten zu bündeln. Die Einrichtung soll auch Sammelstelle für überörtliche Projekte sein“, so Hamacher.

Die Förderung von Familie und Erziehung, Kinder- und Jugendarbeit, Kulturpflege, Gesundheit und Kommunikation, interkulturell, generations- und milieuübergreifend, hat sich das Familienzentrum Quartier auf die Fahne geschrieben, das am 17. Mai in Gudensberg eröffnet werden soll. Außerdem sollen in der Einrichtung im Grabenweg 7 Akzente auch im Bereich der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung gesetzt werden. „Mit dem Familienzentrum als Modellprojekt möchten wir im Chattengau Kontakte zwischen den Menschen in den einzelnen Ortsteilen und Ortschaften schaffen und so auch die Lebensqualität verbessern“, erläutert Bürgermeister Dr. Edgar Franke. „Familien- und Lebensformen haben sich in der modernen Welt verändert. Dies bringt oftmals für Jugendliche, Erwachsene und Senioren, Schwierigkeiten mit sich, die allein kaum zu bewältigen sind. Dem soll die zukünftige Einrichtung Rechnung tragen, etwa durch Betreuung von Kleinkindern, Begleitung in schwierigen Lebenssituationen, Angebote im Bereich Kultur, Bildung oder Beratung.“

Zudem, so Franke, sei Gudensberg eine wachsende Kommune, die vor allem für junge Familien attraktiv sei. „Die Prognosen sagen uns für die nächsten 15 Jahre, entgegen dem Trend, ein geringes Bevölkerungswachstum voraus. Gudensberg wird als attraktive Stadt für das Wohnen und Leben gesehen. Damit stehen wir vor der Herausforderung, diese Attraktivität zu bewahren und neue Bürger aufzunehmen und zu integrieren.“ (nh)