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Ein Karipidis ist zu wenig – MT unterliegt Frisch Auf

mt-logo_origdarkredStuttgart/Melsungen. Im ersten Spiel nach der WM-Pause hatte die MT Melsungen noch mächtig Sand im Getriebe. Beim Tabellensiebten Frisch Auf Göppingen setze es in der ausverkauften Stuttgarter Porsche-Arena eine auch in dieser Höhe nicht ungerechte 32:37 (13:18)-Niederlage. Die guten Hoffnungen und Vorsätze zu Beginn der Reise ins Schwabenland, die die MT Melsungen bereits am Tag vor dem Spiel angetreten hatte, waren zwar da, aber die Umsetzung auf dem Spielfeld gelang nur in den ersten knapp 20 Minuten.

Beide Teams begannen in ihrer stärksten Besetzung – Göppingen legte vor, aber die MT konterte. Vom 0:2-Rückstand nach zwei Minuten ließ sie sich nicht aus der Fassung bringen. Klitgaard und Karipidis stellten den Ausgleich her und nach einem kurzen Schlagabtausch ging das Hedin-Team in der Folge sogar zweimal mit jeweils einem Treffer in Führung (8. und  10.). Doch das Spiel blieb zunächst offen.

Das änderte sich erst rund sechs Minuten später. Göppingen nutzte eine kurze Phase des Aufwindes, um die eifrig zurück eroberte schmale Führung Zug um Zug auszubauen. Während auf Seiten der Gastgeber der Ball nun immer sicherer durch die Reihen lief, schlichen sich auf der anderen Seite mehr und mehr Unkonzentriertheiten ein. Es waren hauptsächlich technische Fehler und unvorbereitete Torwürfe, durch die die MT Göppingen immer weiter aufbaute. Und die Schwaben nahmen die Angebote dankbar an. Sie machten aus einem 11:9- (19.) in den verbleibenden 11 Minuten bis zur Halbzeitpause einen komfortablen 18:13-Vorsprung.

Der zweite Durchgang begann aus Melsunger Sicht leider so, wie der erste geendet hatte. Noch in Unterzahl (Orzlowski saß eine Zeitstrafe ab) kassierte die MT gleich das 19:13. Und als Manuel Späth – trotz inzwischen wieder vollzähligen Besetzung – Melsungen zweimal hintereinander am Kreis überraschte, konnte man schon in der 33. Minute beim Stand 21:13 von von einer Art Vorentscheidung sprechen.

Aufgegeben hatten sich Karipidis & Co. indes noch nicht. Ja es keimte rund 10 Minuten später im Melsunger Lager sogar noch einmal Hoffnung auf. Sanikis hatte gerade auf 26:20 verkürzt, da boten sich seinem Landsmann kurz hintereinander gleich zwei Gelegenheiten zur Resultatsverbesserung – beide per Tempogegenstoß. Doch Savas Karipidis, heute wieder einmal treffsicherster MT-Schütze, nutzte nur eine davon. Den zweiten freien Wurf pflückte ihm der sehr gut aufgelegte Tahirovic im Gehäuse der Gastgeber.

Inwieweit ein möglicher 26:22-Zwischenstand Melsungen nochmal die “zweite Luft” verschafft oder Göppingen “kalte Füße” beschert hätte, ist nur spekulativ zu beantworten. Was zählt, sind die Fakten. Und die schaffte Frisch Auf mit einem dreifachen Gegenschlag. Oprea, Jurca und Schöne stellten binnen dreieinhalb Minuten den alten Abstand her (29:21, 47.) und damit die Weichen endgültig auf Sieg.

Fazit: Die MT war zwar das gesamte Spiel über bemüht, Frisch Auf Paroli zu bieten, fand aber an diesem Abend vor allem gegen deren stabilen Mittelblock keine geeigneten Angriffsmittel. Trainer Hedin versuchte mehrfach, durch Positionsumbesetzungen im Rückraum neue Varianten zu schaffen, letztlich aber konnte es auf dem Feld nicht umgesetzt werden. In Anbetracht dessen reichte auch die gute Ausbeute am Kreis (Klitgaard) und auf Außen (Karipidis, Tellander) nicht aus, um eine erneute Überraschung im Schwabenland zu landen.

Statistik

Frisch Auf Göppingen – MT Melsungen 37:32 (18:13)

Göppingen: Tahirovic, Weiner (n.e.) – Schweikardt 1/1, Kneule, Oprea 8, Thiede 3, Schöne 7, Späth 5, Anusic, Garcia 4, Häfner, Jurca 7, Manojlovic, Horak 2 – Trainer: Petkovic.

Melsungen: Kelentric (1.-39., 50.-60.), Herold (40.-49.) – Ehlers (n.e.), Junillon, Orzlowski, Klitgaard 5, Valo 4, Tellander 4, Tzimourtos 3/1, Stojanovic 1, Treutler (n.e.), Sanikis 1, Karipidis 10/2, Vuckovic 4 – Trainer: Hedin.

Schiedsrichterinnen: Jutta Ehrmann-Wolf / Susanne Künzig (Odenthal/Karlsruhe)

Strafwürfe: 1/1 – 4/3 (Karipidis scheitert an Tahirovic, 26.)

Zeitstrafen: 2 / 4 (Späth, Anusic / Orzlowski 2, Junillon, Hedin)

Zuschauer: 6.000 (ausverkauft), Porsche-Arena, Stuttgart.

Spielfilm: 2:1 (3.), 4:3 (6.), 5:5 (9.), 7:7 (12.), 9:8 (15.), 11:8 (18.), 13:10 (21.), 15:12 (24.), 17:12 (27.), 18:13 (HZ); 21:14 (33.), 23:16 (36.), 25:18 (39.), 26:21 (43.), 27:21 (45.), 30:22 (48.), 32:24 (51.), 33:27 (54.), 35:30 (57.), 37:32 (EN)

Savas Karipidis zum Spiel: „
So viele technische Fehler wie wir uns heute erlaubt haben, darf man sich in der stärksten Liga der Welt einfach nicht erlauben. Das kann man nicht auf eine zu kurze Vorbereitung in voller Besetzung oder gar auf die Abwesenheit des Trainers in dieser Zeit schieben. Daran sind allein wir auf dem Spielfeld schuld. Natürlich sind wir sehr traurig über diese Niederlage, aber wir haben schon in drei Tagen das nächste schwere Spiel. Deshalb müssen wir jetzt schnell die Köpfe wieder hoch bekommen und uns auf den Auftritt am Dienstag zuhause gegen Nordhorn konzentrieren.“