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Sprengstoff, Waffen, Einbrüche und ein Verletzter

090303gesprengtersteinSchwalm-Eder. Gegen vier Beschuldigte ermittelt die  Staatsanwaltschaft Marburg und die Regionale Kriminalinspektion Schwalm-Eder wegen des Herbeiführens von Sprengstoffexplosionen, Verstößen gegen das Sprengstoff- und Waffengesetz und wegen Einbruchdiebstählen. Nach intensiven Ermittlungen führte die Regionale Kriminalinspektion Schwalm-Eder unter Beteiligung von Sprengtechnikern des Hessischen Landeskriminalamtes und eines Diensthundführers mit Sprengstoffspürhund der Polizeistation Schwalmstadt Ende Februar Wohnungsdurchsuchungen bei Beschuldigten im Schwalm-Eder-Kreis durch und fand dabei unter anderem Sprengmittel, wie eine funktionsfertige Rohrbombe mit Zünder; mehrere Kilo verschiedener, frei käuflicher chemischer Stoffe, die zur Herstellung von Explosivstoffen verwendet werden können, 50 Pyroknallpatronen, eine zur scharfen Waffe im Kaliber 7,65 mm umgebaute ehemalige Schreckschusswaffe, eine nicht zugelassene Luftdruckpistole, diverse Waffenteile, darunter auch selbstgefertigte Schalldämpfer, mehrere 100 Patronen verschiedenen Kalibers, verbotene Gegenstände wie einen selbstgebauten Schießkugelschreiber für Kal. 22 und einen Wurfstern.

Darüber hinaus wurden diverse Einbruchswerkzeuge und  Diebesgut aus mehreren Einbruchdiebstählen gefunden. Darunter fünf Feuerwehrfunkgeräte samt Zubehör, ein Autoradio, eine Geldbörse mit diversen Personaldokumenten und eine Digitalkamera. Ein Großteil der sichergestellten Gegenstände konnte Einbrüchen zugeordnet werden, die zwischen Juli 2006 und Januar 2007 im Schwalm-Eder-Kreis begangen worden waren. Darunter Einbrüche in Feuerwehrgerätehäuser in Frielendorf, in ein Raiffeisenwarenlager in Frielendorf, in ein Schützenhaus in Frielendorf, ein Einbruch in einen Sprengmittelbunker in Knüllwald. Aus diesem Bunker waren im Jahr 2006 über 200 Kilogramm gewerbliche Feuerwerkskörper entwendet worden.

Bereits im Dezember 2008 waren bei einer Durchsuchung zu diesem Ermittlungskomplex 150 Gramm Schwarzpulver und diverses anderes Diebesgut aufgefunden worden. Mit dem aus den Feuerwerkskörpern erlangten Schwarzpulver führten die Personen in Waldgebieten um Frielendorf mehrere Sprengungen durch. Ein Großteil der sichergestellten Explosivstoffe und Waffen befindet sich zur weiteren Untersuchung und späteren fachgerechten Vernichtung beim Hessischen Landeskriminalamt.

Das beigefügte Foto zeigt einen durch eine solche Sprengung auseinander gerissenen Stein. Weitere Brocken des Steines wurden weit in die Umgebung geschleudert. Durch die Sprengungen bestand durchaus eine Gefährdung für die Allgemeinheit, da keinerlei sonst bei Sprengungen vorgeschriebenen Sicherheitsvorkehrungen wie Absperrungen, Warnungen zuvor erfolgten und, bedingt durch die Örtlichkeiten und Tageszeiten, nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich andere Personen in der Umgebung, zum Beispiel auf Waldwegen, aufhielten.

Wie sich bei den Vernehmungen ergab, war einer der Männer bei der Zündung einer Rohrbombe verletzt worden. Ein Metallteil war in seinen Rücken gedrungen. Erst nach Monaten ging der Mann zum Arzt, weil die Wunde stark eiterte. Das Metallteil wurde dann in einem Krankhaus operativ entfernt. Bei den Beschuldigten handelt es sich um vier Männer im Alter zwischen 22 und 26 Jahren aus dem Schwalm-Eder-Kreis. Der Hintergrund, beziehungsweise die Motivation zu den Tathandlungen ist nach derzeitiger Einschätzung in einer ausgeprägten Faszination und Neigung dieser Personen zu Waffen und Sprengstoff zu sehen.

Hinweise auf eine, wie auch immer geartete, politische Motivation sind nicht erkennbar. Lediglich einer der vier Beschuldigten war bislang polizeilich in Erscheinung getreten, allerdings nicht mit vergleichbaren Taten, sondern durch Eigentumsdelikte. Alle vier Beschuldigten wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft nach erkennungsdienstlicher Behandlung und Vernehmung wieder auf freien Fuß entlassen. (ots)



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