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Die MT kann’s noch – 32:29-Sieg in Minden

mario-kelentricMinden/Melsungen. Der Knoten platzte für die MT Melsungen ausgerechnet im Auswärtsspiel gegen Tabellennachbar GWD Minden, bei dem die Nordhessen noch nie zuvor punkten konnten. Mit 32:29 (15:16) besiegten Kelentric & Co. die Gastgeber vor 2.700 Zuschauer in der Mindener Kampa-Halle. Im Angriff kam die MT schnell auf Touren und legte nach einem Vuckovic- und zwei Valo-Treffern einen passablen Start hin (1:3, 5. Min.). Der Ball lief flüssig, bisweilen gar rasant, durch die Melsunger Angriffsreihe, da hatte Mindens Abwehr Mühe zu folgen. Belege dafür waren u.a. ein herrliches Anspiel von Vuckovic auf Klitgaard das zum 2:5 führte (6.), oder auch Valos schneller Ableger auf Karipidis, den dieser zum 4:7 (9.) nutzte.

Weil Mindens Medhus das Gehäuse bis dahin nur recht unglücklich bewacht hatte, wechselte GWD-Trainer Ratka ihn nach zehn Minuten gegen Basirevic aus. Und in der Tat sollte diese Maßnahme der Hintermannschaft fortan mehr Stabilität verleihen. Als die beiden Referee-Brüder Andler ein Foul an Klitgaard nicht ahndeten, Schmidt im Gegenzug erfolgreich war und kurz darauf Haaß per Gewaltwurf den 7:7-Ausgleich erzwang, legte MT-Coach Hedin folgerichtig die Grüne Karte. Die schien ihre Wirkung nicht zu verfehlen. Denn gleich nach der Auszeit lieferte Stojanovic ein Traumanspiel zu Klitgaard, der für die MT die Führung zurückeroberte. Die hatte zunächst auch deshalb noch Bestand, weil der ohnehin schon mit zahlreichen Paraden glänzende Kelentric einen Strafwurf von Schmidt um den Pfosten lenkte. Der Mindener revanchierte sich zwar im anschließenden Angriff (8:8, 14.) aber Vuckovic konterte in Überzahl (Ingimundarson saß für 2 Minuten auf der Strafbank) zum 8:9 (15.).

Eine erneute Melsunger Überzahlsituation wurde indessen nicht genutzt. Im Gegenteil – es schien, als ob sich plötzlich Bruder Leichtfuß eingeschlichen hätte. Nach Vuckovic’s Fehlpass Richtung Kreis erzielte Just im Gegenzug das 11:10 (19.); eine gute Minute später ließ Hegemann das 12:10 folgen (20.).

In den verbleibenden 10 Minuten bis zur Pause wurde dann ein offener Schlagabtausch geführt. Das Spiel wurde hektischer, auf beiden Seiten nahm die Fehlerquote zu, Minden gelang es, einen knappen Vorsprung in die Halbzeit zu retten (16:15). Einer, der sich von der Hektik ringsum überhaupt nicht hatte anstecken lassen, war Mario Kelentric. Der MT-Keeper vereitelte zum Pausenpfiff nicht nur einen Gegenstoß, frei geworfen von Schmidt, sondern parierte auch noch die Strafwürfe Nummer zwei und drei von Hegemann und Just. Einen soliden Part leistete auch der inzwischen eingewechselte MT-Neuling Felix Danner, der jeweils für Vladica Stojanovic die Abwehrarbeit übernommen hatte.

Zum Wiederanpfiff traten beide Teams in ihrer jeweiligen Formation an, die sie auch schon zu Spielbeginn gewählt hatten. Die Ausnahme war Mindens Torhüterbesetzung mit Besirevic. Doch auch der konnte es nicht verhindern, dass die MT das Spiel binnen fünf Minuten wieder drehte. Nach Valo’s glücklichem Ausgleich zum 16:16 wehrte Kelentric zum vierten Mal einen Strafwurf ab (Schmidt). Auf der anderen Seite machte es Karipidis besser und erzielte von der Siebenmeterlinie das 16:17.

Dann knickte Schiedsrichter Harald Andler um und musste seinem Bruder Bernd allein die Spielleitung überlassen. Kurz darauf ging abermals ein Raunen durch die Reihen, als Mario Kelentric zu Boden ging. Der MT-Keeper hatte gerade einen Ball gehalten, prallte aber im Wegdrehen mit dem Kopf gegen den Torpfosten. Zum Glück rappelte er sich wieder auf und konnte seinen Dienst fortsetzen. Melsungen gelang es dennoch nicht, Minden daran zu hindern, wieder Oberwasser zu gewinnen. Grund dafür waren mehrere Aussetzer im Angriff. Binnen einer Minute passierten Vuckovic und Valo gleich drei Fehler, die Henrikkson und Hegemann mit ihren Toren zum 19:18 bestraften (38.).

Sicherheit gewann GWD daraus allerdings nicht – das Pendel schlug vielmehr wieder zugunsten der MT aus. Dort übernahm Junillon für Valo, der sich eine Verschnaufpause verdient hatte, die Rückraum Rechts-Position. Melsungen zog das Tempo an und schnelle Passfolgen und eine Aufmerksamkeit in der Abwehr genügten, um das Geschehen wieder in den Griff zu bekommen. Stojanovic markierte ansatzlos das 19:19, Tellander nach Vuckovic-Anspiel das 19:20 und erneut Tellander, diesmal per Gegenstoß, das 19:21 (40.).

Duplizität der Ereignisse: Das Hedin-Team nahm sich die Schwächephase, die es fünf Minuten zuvor schon abgelegt zu haben schien. Wieder waren es individuelle Fehler, die Minden vorbeiziehen ließ. Nach einer Dreiviertelstunde hieß es 24:22. Beim 25:25 hatte die MT nach Treffern von Vuckovic, Junillon und Klitgaard wieder aufgeholt.

Das Signal, auf die Siegerstraße einzubiegen, gab dann aber Vladica Stojanovic, als er in unnachahmlicher Manier den Gegner austanzte und zum 26:27 traf. Dann gab es nochmal viel Platz auf dem Spielfeld. Kurz nacheinander mussten Danner und Hegemann jeweils eine Zweiminutenstrafe abbrummen. Dank Karipidis’ Doppelschlag (per Strafwurf und von Rechtsaußen) ging Melsungen mit 26:29 (54.) in Front.

Richard Ratka versuchte nach dem 27:30 (57.) zwar noch einmal per Timeout letzte Reserven zu mobilisieren. Aber da war bei seinen Mindenern nichts mehr heraus zu holen. Vor allem, weil sie noch einige Male in Kelentric ihren Meister fanden. So “schaukelte” Melsungen das Spiel verdient mit 29:32 nach Hause und durfte sich damit über den ersten Sieg in der Kampa-Halle freuen.

Stimmen zum Spiel
Robert Hedin:
Nach dem misslungenen Balingen-Spiel hatten wir gehörigen Druck. Aber die Spieler sind offenbar damit fertig geworden. Wir haben diese Woche über sehr gut trainiert, die Mannschaft wollte heute den Sieg. Wir wollten einfach auch zeigen, dass wir über 60 Minuten lang Leistung bringen können, nicht nur über 20 oder 30 Minuten. Zwischendurch sind zwar einige Fehler passiert, aber das kann man verkraften. Entscheidend für unser Angriffsspiel war die Tatsache, dass sich Vladica Stojanovic statt auf’s Torewerfen darauf konzentriert hat, den Ball schnell zu machen. Mario Kelentric hat gut gehalten, aber das erwarte ich auch von einem solch international erfahrenen Torwart.

Richard Ratka: Wir hatten genügend Chancen, das Spiel zu gewinnen. Unsere Jungs haben gespielt und gekämpft, sind aber letztlich zu oft an Kelentric gescheitert. Wir wussten, dass Melsungen hochmotiviert hier anreisen würde. Aber leider hatten wir nicht den Druck, den wir offenbar traditionell brauchen, um die volle Leistung zu bringen. Melsungen hat sich Fehler geleistet, die wir fast nie nutzen konnten. Uns tut diese Niederlage richtig weh. Schließlich ist es immer ein Pflicht, vor eigenem Publikum gut zu spielen, egal ob mit oder ohne Druck.

Statistik:
GWD Minden:
Medhus (1.-9.), Besirevic (10.-60.) – Hegemann (6), Just (5), Haaß (4), Gylfason (4/1), Schmidt (4/1), Henriksson (3), Buschmann (2), Schäpsmeier (1), Simon, Ingimundarson.
MT Melsungen: Kelentric (1.-60.), Herold (n.e.) – Orzlowski (n.e.), Treutler (n.e.), Tzimourtos (n.e.), Danner, Valo (7), Karipidis (7/2), Klitgaard (5), Vuckovic (4), Stojanovic (3), Tellander (3), Junillon (3).

Siebenmeter: 2/6 – 2/2: Kelentric hält gegen Schmidt (2), Hegemann, Just.

Zeitstrafen: 5/3: Ingimundarson (2), Haaß, Schäpsmeier, Hegemann / Danner, Junillon, Vuckovic.

Schiedsrichter: Bernd Andler (Remseck) / Harald Andler (Stuttgart), schied in der 32. Minute verletzt aus

Zuschauer: 2.700 Kampa-Halle, Minden

Spielfilm: 1:2 (3.), 2:4 (6.), 4:7 (9.), 7:7 (12.), 8:9 (15.), 10:10 (18.), 12:12 (21.), 13:12 (24.), 15:13 (27.), 16:15 (HZ); 16:17 (33.), 17:18 (36.), 19:19 (39.), 20:21 (42.), 23:22 (45.), 25:24 (48.), 26:27 (51.), 27:29 (54.), 27:29 (57.), 29:32 (EN)



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